so viel daran auszusetzen, als vor dem, und machte Anmerckungen darüber, denen ich die Form eines Briefes gab. Jch that es bloß zum Zeitvertreib, und war nicht gesonnen, diese Anmerckungen jemahls drücken zu lassen. Jch würde es auch nim- mer gethan haben, wenn ich nicht im Jahr 1735. mit dem Hrn. Prof. Mantzel, bey einer andern Gelegenheit, im Streit ge- rathen wäre.
Es schrieb dieser Rostockische Lehrer im Anfange des gedachten Jahrs eine Di- sputation, die den Titel hatte: Disserta- tio circularis januariana de Juris pruden- tia salutis civium aeternae rationem ha- bente. Er behauptete darinn einen Satz, den ich, wie gottseelig er auch scheinet, vor Grund böse und vor eine Quelle der schäd- lichsten Unordnungen halte, und ich nahm mir daher die Freyheit, dem Hrn. Man- tzel einige Einwürfe zu machen, welche ich in das 22te Stück der Niedersäch- sischen Nachrichten von 1735 setzen ließ. Jch glaubte nicht, daß dem Hrn. Prof. Mantzel dieses zuwieder seyn wür- de, und das um so viel weniger, weil ich mich aller Bescheidenheit gegen ihn bedie- net hatte. Allein ich betrog mich sehr in
der
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ſo viel daran auszuſetzen, als vor dem, und machte Anmerckungen daruͤber, denen ich die Form eines Briefes gab. Jch that es bloß zum Zeitvertreib, und war nicht geſonnen, dieſe Anmerckungen jemahls druͤcken zu laſſen. Jch wuͤrde es auch nim- mer gethan haben, wenn ich nicht im Jahr 1735. mit dem Hrn. Prof. Mantzel, bey einer andern Gelegenheit, im Streit ge- rathen waͤre.
Es ſchrieb dieſer Roſtockiſche Lehrer im Anfange des gedachten Jahrs eine Di- ſputation, die den Titel hatte: Diſſerta- tio circularis januariana de Juris pruden- tia ſalutis civium æternæ rationem ha- bente. Er behauptete darinn einen Satz, den ich, wie gottſeelig er auch ſcheinet, vor Grund boͤſe und vor eine Quelle der ſchaͤd- lichſten Unordnungen halte, und ich nahm mir daher die Freyheit, dem Hrn. Man- tzel einige Einwuͤrfe zu machen, welche ich in das 22te Stuͤck der Niederſaͤch- ſiſchen Nachrichten von 1735 ſetzen ließ. Jch glaubte nicht, daß dem Hrn. Prof. Mantzel dieſes zuwieder ſeyn wuͤr- de, und das um ſo viel weniger, weil ich mich aller Beſcheidenheit gegen ihn bedie- net hatte. Allein ich betrog mich ſehr in
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(o)
ſo viel daran auszuſetzen, als vor dem,
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ich die Form eines Briefes gab. Jch that
es bloß zum Zeitvertreib, und war nicht
geſonnen, dieſe Anmerckungen jemahls
druͤcken zu laſſen. Jch wuͤrde es auch nim-
mer gethan haben, wenn ich nicht im Jahr
1735. mit dem Hrn. Prof. Mantzel, bey
einer andern Gelegenheit, im Streit ge-
rathen waͤre.
Es ſchrieb dieſer Roſtockiſche Lehrer
im Anfange des gedachten Jahrs eine Di-
ſputation, die den Titel hatte: Diſſerta-
tio circularis januariana de Juris pruden-
tia ſalutis civium æternæ rationem ha-
bente. Er behauptete darinn einen Satz,
den ich, wie gottſeelig er auch ſcheinet, vor
Grund boͤſe und vor eine Quelle der ſchaͤd-
lichſten Unordnungen halte, und ich nahm
mir daher die Freyheit, dem Hrn. Man-
tzel einige Einwuͤrfe zu machen, welche
ich in das 22te Stuͤck der Niederſaͤch-
ſiſchen Nachrichten von 1735 ſetzen
ließ. Jch glaubte nicht, daß dem Hrn.
Prof. Mantzel dieſes zuwieder ſeyn wuͤr-
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mich aller Beſcheidenheit gegen ihn bedie-
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/670>, abgerufen am 22.11.2024.
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