Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 1. Stuttgart, 1834.Der Mond der Erde u. d. Satelliten d. übrig. Planeten. Oft sieht man diese Monde plötzlich verschwinden, und nach §. 177. (Merkwürdige Verhältnisse zwischen diesen Satelliten.) Die Neigungen der Bahnen dieser Satelliten gegen den §. 178. (Anwendung derselben zu andern astronomischen Unter- Littrow's Himmel u. s. Wunder I. 22
Der Mond der Erde u. d. Satelliten d. übrig. Planeten. Oft ſieht man dieſe Monde plötzlich verſchwinden, und nach §. 177. (Merkwürdige Verhältniſſe zwiſchen dieſen Satelliten.) Die Neigungen der Bahnen dieſer Satelliten gegen den §. 178. (Anwendung derſelben zu andern aſtronomiſchen Unter- Littrow’s Himmel u. ſ. Wunder I. 22
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Der Mond der Erde u. d. Satelliten d. übrig. Planeten.
Oft ſieht man dieſe Monde plötzlich verſchwinden, und nach
einigen Stunden weiter öſtlich wieder erſcheinen. Man erkannte
bald, daß dieſe Mondsfinſterniſſe durch den Schatten ihres
Hauptplaneten hervorgebracht werden, und daß daher beide Him-
melskörper an ſich dunkel ſind, und ihr Licht nur von der Sonne
erhalten. Mit guten Fernröhren ſieht man dieſe Satelliten auch
oft an der öſtlichen Scheibe Jupiters in dieſelbe eintreten, und
auf derſelben gegen den weſtlichen Rand fortrücken, wo ihnen
nahe eben ſo große dunkle Flecken folgen, die denſelben Weg,
wie jene, und mit derſelben Geſchwindigkeit zurücklegen, alſo die
Schatten der Satelliten ſind, welche ſie auf ihren Hauptplaneten
werfen. Dieſe Erſcheinungen ſind daher wahre Sonnenfin-
ſterniſſe, welche dieſe Monde auf der Oberfläche Jupiters ver-
anlaſſen.
§. 177. (Merkwürdige Verhältniſſe zwiſchen dieſen Satelliten.)
Vergleicht man die mittleren Längen der drei dem Jupiter näch-
ſten Satelliten, ſo findet man, daß für jede gegebene Epoche die
Länge des erſten oder nächſten ſammt der doppelten Länge des
zweiten, weniger der dreifachen Länge des dritten immer gleich
180 Graden iſt. Eben ſo iſt die mittlere ſideriſche Bewegung des
erſten für irgend einen Zeitraum ſammt der doppelten des zweiten
immer gleich der dreifachen Bewegung des dritten während der-
ſelben Zeit. Daraus folgt, daß dieſe drei Satelliten nie alle
zugleich verfinſtert werden können.
Die Neigungen der Bahnen dieſer Satelliten gegen den
Aequator Jupiters ſind ſämmtlich ſehr gering. Ohne Zweifel
ſind ſie ebenfalls Ellipſen, in deren einem Brennpunkte der Mittel-
punkt ihres Hauptplaneten liegt. Aber ſie ſind ſämmtlich zu weit
von uns entfernt, um die Excentricität ihrer Bahnen beobachten
zu können, die zwei äußerſten ausgenommen, bei denen man ſie
in der That ſchon bemerkt hat.
§. 178. (Anwendung derſelben zu andern aſtronomiſchen Unter-
ſuchungen.) Es iſt bereits oben bemerkt worden (§. 77), daß die
Beobachtung der Finſterniſſe dieſer Monde uns die Geſchwindig-
keit des Lichts kennen gelehrt hat.
Littrow’s Himmel u. ſ. Wunder I. 22
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