Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Die Monde der drei äußersten Planeten. einmal vor, bereicherte sie mit mehreren interessanten Entdeckungenund legte dadurch den Grund zu den ersten genauen Tafeln dieser Satelliten, die Delambre berechnete. Diese Arbeiten lehrten uns auch die Massen jener Monde kennen, die, in der bisher ange- nommenen Ordnung 17, 23, 28 und 43 Milliontheile der Masse Jupiters betragen. Verbindet man diese Massen mit der bereits oben mitgetheilten Größe dieser Monde, so findet man ihre Dich- tigkeiten gleich 1, 4, 3 und 4 Zehntheile der Dichte der Erde, und daher auch den Fall der Körper auf ihren Oberflächen in der ersten Secunde, 8, 16, 20 und 19 Zehntheile eines P. Fußes. §. 149. (Merkwürdige Verhältnisse ihrer Bewegungen.) Wir §. 150. (Anblick des Himmels von diesen Monden.) Ohne Die Monde der drei äußerſten Planeten. einmal vor, bereicherte ſie mit mehreren intereſſanten Entdeckungenund legte dadurch den Grund zu den erſten genauen Tafeln dieſer Satelliten, die Delambre berechnete. Dieſe Arbeiten lehrten uns auch die Maſſen jener Monde kennen, die, in der bisher ange- nommenen Ordnung 17, 23, 28 und 43 Milliontheile der Maſſe Jupiters betragen. Verbindet man dieſe Maſſen mit der bereits oben mitgetheilten Größe dieſer Monde, ſo findet man ihre Dich- tigkeiten gleich 1, 4, 3 und 4 Zehntheile der Dichte der Erde, und daher auch den Fall der Körper auf ihren Oberflächen in der erſten Secunde, 8, 16, 20 und 19 Zehntheile eines P. Fußes. §. 149. (Merkwürdige Verhältniſſe ihrer Bewegungen.) Wir §. 150. (Anblick des Himmels von dieſen Monden.) Ohne <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0225" n="215"/><fw place="top" type="header">Die Monde der drei äußerſten Planeten.</fw><lb/> einmal vor, bereicherte ſie mit mehreren intereſſanten Entdeckungen<lb/> und legte dadurch den Grund zu den erſten genauen Tafeln dieſer<lb/> Satelliten, die Delambre berechnete. Dieſe Arbeiten lehrten uns<lb/> auch die Maſſen jener Monde kennen, die, in der bisher ange-<lb/> nommenen Ordnung 17, 23, 28 und 43 Milliontheile der Maſſe<lb/> Jupiters betragen. Verbindet man dieſe Maſſen mit der bereits<lb/> oben mitgetheilten Größe dieſer Monde, ſo findet man ihre Dich-<lb/> tigkeiten gleich 1, 4, 3 und 4 Zehntheile der Dichte der Erde,<lb/> und daher auch den Fall der Körper auf ihren Oberflächen in der<lb/> erſten Secunde, 8, 16, 20 und 19 Zehntheile eines P. Fußes.</p><lb/> <p>§. 149. (Merkwürdige Verhältniſſe ihrer Bewegungen.) Wir<lb/> haben bereits oben (<hi rendition="#aq">I.</hi> §. 177) die merkwürdigen Verhältniſſe<lb/> angegeben, welche zwiſchen den mittleren Längen ſowohl, als auch<lb/> zwiſchen den mittleren ſideriſchen Bewegungen der drei erſten dieſer<lb/> Satelliten ſtatt haben. Eine Folge dieſer Sonderbarkeit iſt, daß<lb/> dieſe drei Satelliten nie zugleich verfinſtert werden können. In<lb/> der That, wenn der zweite und dritte dieſer Monde, in demſelben<lb/> Punkte des Himmels, von Jupiter aus geſehen, ſich befinden, ſo<lb/> muß, jenes Verhältniſſes wegen, der erſte Mond jenen bei-<lb/> den <hi rendition="#g">gegenüber</hi> ſtehen; wird alſo dieſer erſte verfinſtert, ſo<lb/> müſſen die beiden andern zwiſchen der Sonne und Jupiter liegen,<lb/> und daher ihren Schatten auf den Hauptplaneten werfen, und<lb/> umgekehrt.</p><lb/> <p>§. 150. (Anblick des Himmels von dieſen Monden.) Ohne<lb/> uns bei der Beſchreibung des Anblicks aufzuhalten, welchen die<lb/><hi rendition="#g">vier</hi> Monde den Bewohnern Jupiters gewähren mögen, wollen<lb/> wir nur mit einigen Worten des Genuſſes erwähnen, welchen<lb/> Jupiter ſelbſt den Bewohnern der Satelliten darbietet. Welch ein<lb/> Schauſpiel mag es für die Bewohner des erſten Satelliten ſeyn,<lb/> eine unſerem Monde ähnliche Scheibe, mit denſelben regelmäßig<lb/> abweſelnden Lichtphaſen, aber 1370 mal größer, als uns die<lb/> Scheibe des Mondes zur Zeit des Volllichtes erſcheint, immer<lb/> unbeweglich an derſelben Stelle des Himmels zu erblicken, während<lb/> die Sonne ſelbſt und alle andern Geſtirne hinter ihr vorüberziehen,<lb/> begleitet von anderen ebenfalls ſehr großen lichten Himmelskörpern,<lb/> welche die erſte in künſtlich verſchlungenen Bahnen nach ewig<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [215/0225]
Die Monde der drei äußerſten Planeten.
einmal vor, bereicherte ſie mit mehreren intereſſanten Entdeckungen
und legte dadurch den Grund zu den erſten genauen Tafeln dieſer
Satelliten, die Delambre berechnete. Dieſe Arbeiten lehrten uns
auch die Maſſen jener Monde kennen, die, in der bisher ange-
nommenen Ordnung 17, 23, 28 und 43 Milliontheile der Maſſe
Jupiters betragen. Verbindet man dieſe Maſſen mit der bereits
oben mitgetheilten Größe dieſer Monde, ſo findet man ihre Dich-
tigkeiten gleich 1, 4, 3 und 4 Zehntheile der Dichte der Erde,
und daher auch den Fall der Körper auf ihren Oberflächen in der
erſten Secunde, 8, 16, 20 und 19 Zehntheile eines P. Fußes.
§. 149. (Merkwürdige Verhältniſſe ihrer Bewegungen.) Wir
haben bereits oben (I. §. 177) die merkwürdigen Verhältniſſe
angegeben, welche zwiſchen den mittleren Längen ſowohl, als auch
zwiſchen den mittleren ſideriſchen Bewegungen der drei erſten dieſer
Satelliten ſtatt haben. Eine Folge dieſer Sonderbarkeit iſt, daß
dieſe drei Satelliten nie zugleich verfinſtert werden können. In
der That, wenn der zweite und dritte dieſer Monde, in demſelben
Punkte des Himmels, von Jupiter aus geſehen, ſich befinden, ſo
muß, jenes Verhältniſſes wegen, der erſte Mond jenen bei-
den gegenüber ſtehen; wird alſo dieſer erſte verfinſtert, ſo
müſſen die beiden andern zwiſchen der Sonne und Jupiter liegen,
und daher ihren Schatten auf den Hauptplaneten werfen, und
umgekehrt.
§. 150. (Anblick des Himmels von dieſen Monden.) Ohne
uns bei der Beſchreibung des Anblicks aufzuhalten, welchen die
vier Monde den Bewohnern Jupiters gewähren mögen, wollen
wir nur mit einigen Worten des Genuſſes erwähnen, welchen
Jupiter ſelbſt den Bewohnern der Satelliten darbietet. Welch ein
Schauſpiel mag es für die Bewohner des erſten Satelliten ſeyn,
eine unſerem Monde ähnliche Scheibe, mit denſelben regelmäßig
abweſelnden Lichtphaſen, aber 1370 mal größer, als uns die
Scheibe des Mondes zur Zeit des Volllichtes erſcheint, immer
unbeweglich an derſelben Stelle des Himmels zu erblicken, während
die Sonne ſelbſt und alle andern Geſtirne hinter ihr vorüberziehen,
begleitet von anderen ebenfalls ſehr großen lichten Himmelskörpern,
welche die erſte in künſtlich verſchlungenen Bahnen nach ewig
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