Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Kometen. gelten, wenn derselbe Astronom nicht hinzugesetzt hätte, daß dieDistanz der beiden Spitzen des Halbmonds in derjenigen geraden Linie gelegen wäre, welche die Sonne mit dem Kometen ver- band, da doch jene Distanz auf dieser Linie senkrecht stehen müßte, wenn das, was er sah, eine wahre Phase gewesen wäre. Uebrigens mag es schwer seyn, bei einem mit so vielen Dünsten §. 161. (Masse der Kometen.) Es ist bereits oben gesagt Littrow's Himmel u. s. Wunder. II. 16
Kometen. gelten, wenn derſelbe Aſtronom nicht hinzugeſetzt hätte, daß dieDiſtanz der beiden Spitzen des Halbmonds in derjenigen geraden Linie gelegen wäre, welche die Sonne mit dem Kometen ver- band, da doch jene Diſtanz auf dieſer Linie ſenkrecht ſtehen müßte, wenn das, was er ſah, eine wahre Phaſe geweſen wäre. Uebrigens mag es ſchwer ſeyn, bei einem mit ſo vielen Dünſten §. 161. (Maſſe der Kometen.) Es iſt bereits oben geſagt Littrow’s Himmel u. ſ. Wunder. II. 16
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Kometen.
gelten, wenn derſelbe Aſtronom nicht hinzugeſetzt hätte, daß die
Diſtanz der beiden Spitzen des Halbmonds in derjenigen geraden
Linie gelegen wäre, welche die Sonne mit dem Kometen ver-
band, da doch jene Diſtanz auf dieſer Linie ſenkrecht ſtehen müßte,
wenn das, was er ſah, eine wahre Phaſe geweſen wäre.
Uebrigens mag es ſchwer ſeyn, bei einem mit ſo vielen Dünſten
umhüllten Körper deutliche Lichtphaſen zu bemerken, beſonders
wenn, wie es nicht unwahrſcheinlich iſt, dieſe Dünſte ſelbſt ein
eigenes, phosphoreſcirendes Licht haben ſollten. Die neuere Phyſik
hat ein anderes Mittel gefunden, wodurch dieſe Frage vielleicht
beantwortet werden kann. Man weiß, daß das Licht, wenn es
von andern Körpern unter gewiſſen Winkeln zurückgeworfen wird,
mehrere Eigenſchaften äußert, die es erkennen laſſen, ob dieſes
Licht ein direktes oder ſelbſt nur ein reflektirtes Licht iſt. Allein
die Verſuche, die Arago in dieſer Beziehung an demſelben Kome-
ten von 1819 auf der Sternwarte in Paris gemacht hat, haben
den Gegenſtand noch nicht zur Entſcheidung bringen können.
§. 161. (Maſſe der Kometen.) Es iſt bereits oben geſagt
worden, daß die Materie, der Stoff, aus welchen die Kometen
gewebt ſind, äußerſt fein und ſo wenig dicht iſt, daß er nicht
mehr mit unſern Wolken, und kaum mit unſeren Nebeln vergli-
chen werden kann. Es iſt möglich, daß dieſe ganzen Maſſen, ſo
groß auch ihr Volum ſeyn mag, von den Sonnenſtrahlen völlig
durchdrungen werden, und daß daher nicht bloß die Oberfläche,
ſondern auch die inneren Theile derſelben noch das Licht der Sonne
reflektiren, ſo daß es nicht nothwendig iſt, ein eigenes ſchwaches
Licht dieſer Maſſen anzunehmen. Vielleicht iſt ſelbſt ihr Kern
nichts anderes, als ein etwas mehr verdichteter Dunſt und ein
ganzer großer Komet enthält nicht mehr eigentliche Maſſe, als
einer der größeren Meteorſteine, die ſo oft aus den oberen Räu-
men der Atmoſphäre auf unſere Erde fallen und die wohl eben
ſolche, nur viel kleinere kosmiſche Körper ſind, als die Planeten
ſelbſt. Der bloße Anblick dieſer Himmelskörper zeigt ſchon, daß
ſie mit den uns bekannten feſten Körpern durchaus keine Aehn-
lichkeit haben. Sie erſcheinen ſelbſt in den beſten Fernröhren
immer nur als leichte Wolken oder vielmehr als ſchwache, matt
Littrow’s Himmel u. ſ. Wunder. II. 16
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