Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Kometen. nöthig ist, um die Bewegung und den Ort des Kometen für jedegegebene Zeit durch Rechnung zu bestimmen. So oft daher einer dieser Himmelskörper erscheint, wird er Dieser Elemente sind aber sechs, die an dem angeführten Orte Allein wie findet man diese Elemente aus den Beobachtun- Sey S (Theil I. Fig. 21) die Sonne, T die Erde und p der Allein diese Kenntniß oder die sogenannte Auflösung dieser Kometen. nöthig iſt, um die Bewegung und den Ort des Kometen für jedegegebene Zeit durch Rechnung zu beſtimmen. So oft daher einer dieſer Himmelskörper erſcheint, wird er Dieſer Elemente ſind aber ſechs, die an dem angeführten Orte Allein wie findet man dieſe Elemente aus den Beobachtun- Sey S (Theil I. Fig. 21) die Sonne, T die Erde und p der Allein dieſe Kenntniß oder die ſogenannte Auflöſung dieſer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0256" n="246"/><fw place="top" type="header">Kometen.</fw><lb/> nöthig iſt, um die Bewegung und den Ort des Kometen für jede<lb/> gegebene Zeit durch Rechnung zu beſtimmen.</p><lb/> <p>So oft daher einer dieſer Himmelskörper erſcheint, wird er<lb/> ſofort von allen wohleingerichteten Sternwarten eifrig beobachtet<lb/> und aus dieſen Beobachtungen werden dann, durch Rechnung, die<lb/> Elemente ſeiner Bahn abgeleitet. Findet man, daß dieſe Elemente<lb/> mit einem der bereits früher erſchienenen Kometen übereinſtimmen,<lb/> ſo wird man mit der größten Wahrſcheinlichkeit daraus ſchließen,<lb/> daß dieſe beiden Kometen identiſch ſind, und daß daher der fremde<lb/> Gaſt ſchon einmal und vielleicht öfter da geweſen iſt.</p><lb/> <p>Dieſer Elemente ſind aber ſechs, die an dem angeführten Orte<lb/> bereits aufgezählt worden ſind, nämlich 1) die <hi rendition="#g">große Axe</hi> der<lb/> Bahn, oder was (<hi rendition="#aq">I.</hi> S. 252) daſſelbe iſt, die Umlaufszeit des<lb/> Kometen. 2) Die Lage dieſer Axe oder die Länge des <hi rendition="#g">Perihe-<lb/> liums</hi>. 3) Die <hi rendition="#g">Excentricität</hi> oder die Entfernung des Brenn-<lb/> punktes der elliptiſchen Bahn von dem Mittelpunkte derſelben.<lb/> 4) Die <hi rendition="#g">Neigung</hi> der Bahnebene gegen die Ecliptik. 5) Die<lb/><hi rendition="#g">Knotenlinie</hi> oder die Länge der Linie, in welcher die Kometen-<lb/> bahn die Ecliptik ſchneidet und endlich 6) die Epoche oder der<lb/> Ort des Kometen in ſeiner Bahn zu irgend einer gegebenen Zeit.</p><lb/> <p>Allein wie findet man dieſe Elemente aus den Beobachtun-<lb/> gen? — Es kann nicht meine Abſicht ſeyn, hier eine vollſtändige<lb/> Antwort auf dieſe Frage zu geben, aber demungeachtet wird der<lb/> Leſer wünſchen, wenigſtens den Weg dazu im Allgemeinen ange-<lb/> zeigt zu finden.</p><lb/> <p>Sey <hi rendition="#aq">S</hi> (Theil <hi rendition="#aq">I.</hi> Fig. 21) die Sonne, <hi rendition="#aq">T</hi> die Erde und <hi rendition="#aq">p</hi> der<lb/> Komet zur Zeit irgend einer Beobachtung deſſelben. Läßt man<lb/> von <hi rendition="#aq">p</hi> auf die Ebene <hi rendition="#aq">ST'P'</hi> der Ecliptik eine Senkrechte <hi rendition="#aq">pP</hi> herab<lb/> und verbindet man dann dieſen Punkt <hi rendition="#aq">P</hi> durch gerade Linien mit<lb/><hi rendition="#aq">S</hi> und <hi rendition="#aq">T</hi>, ſo entſtehen hier drei Dreiecke <hi rendition="#aq">STP</hi>, <hi rendition="#aq">SPp</hi> und <hi rendition="#aq">TPp</hi>,<lb/> und auf die vollſtändige Kenntniß dieſer Dreiecke kömmt eigent-<lb/> lich die ganze Rechnung an, um die es ſich hier handelt.</p><lb/> <p>Allein dieſe Kenntniß oder die ſogenannte Auflöſung dieſer<lb/> Dreiecke bietet ganz beſondere Schwierigkeiten dar. — Bemerken<lb/> wir zuerſt, daß unſere Beobachtungen der Kometen nichts geben,<lb/> als erſtens den Elongationswinkel (<hi rendition="#aq">I.</hi> S. 244) <hi rendition="#aq">STP</hi> (der gleich<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0256]
Kometen.
nöthig iſt, um die Bewegung und den Ort des Kometen für jede
gegebene Zeit durch Rechnung zu beſtimmen.
So oft daher einer dieſer Himmelskörper erſcheint, wird er
ſofort von allen wohleingerichteten Sternwarten eifrig beobachtet
und aus dieſen Beobachtungen werden dann, durch Rechnung, die
Elemente ſeiner Bahn abgeleitet. Findet man, daß dieſe Elemente
mit einem der bereits früher erſchienenen Kometen übereinſtimmen,
ſo wird man mit der größten Wahrſcheinlichkeit daraus ſchließen,
daß dieſe beiden Kometen identiſch ſind, und daß daher der fremde
Gaſt ſchon einmal und vielleicht öfter da geweſen iſt.
Dieſer Elemente ſind aber ſechs, die an dem angeführten Orte
bereits aufgezählt worden ſind, nämlich 1) die große Axe der
Bahn, oder was (I. S. 252) daſſelbe iſt, die Umlaufszeit des
Kometen. 2) Die Lage dieſer Axe oder die Länge des Perihe-
liums. 3) Die Excentricität oder die Entfernung des Brenn-
punktes der elliptiſchen Bahn von dem Mittelpunkte derſelben.
4) Die Neigung der Bahnebene gegen die Ecliptik. 5) Die
Knotenlinie oder die Länge der Linie, in welcher die Kometen-
bahn die Ecliptik ſchneidet und endlich 6) die Epoche oder der
Ort des Kometen in ſeiner Bahn zu irgend einer gegebenen Zeit.
Allein wie findet man dieſe Elemente aus den Beobachtun-
gen? — Es kann nicht meine Abſicht ſeyn, hier eine vollſtändige
Antwort auf dieſe Frage zu geben, aber demungeachtet wird der
Leſer wünſchen, wenigſtens den Weg dazu im Allgemeinen ange-
zeigt zu finden.
Sey S (Theil I. Fig. 21) die Sonne, T die Erde und p der
Komet zur Zeit irgend einer Beobachtung deſſelben. Läßt man
von p auf die Ebene ST'P' der Ecliptik eine Senkrechte pP herab
und verbindet man dann dieſen Punkt P durch gerade Linien mit
S und T, ſo entſtehen hier drei Dreiecke STP, SPp und TPp,
und auf die vollſtändige Kenntniß dieſer Dreiecke kömmt eigent-
lich die ganze Rechnung an, um die es ſich hier handelt.
Allein dieſe Kenntniß oder die ſogenannte Auflöſung dieſer
Dreiecke bietet ganz beſondere Schwierigkeiten dar. — Bemerken
wir zuerſt, daß unſere Beobachtungen der Kometen nichts geben,
als erſtens den Elongationswinkel (I. S. 244) STP (der gleich
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