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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.

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Kometen.
Komet wurde gegen das Ende des Jahres 1758, also vor seinem
Perihelium, entdeckt. Um die Mitte Februars näherte er sich,
von der Erde gesehen, der Sonne so sehr, daß er endlich in den
Strahlen derselben verschwand. Gegen das Ende des März trat
er aus derselben wieder mit neuem Glanze hervor und verschwand
am 22. April zum zweitenmal, wenigstens für die europäischen
Astronomen, weil er so tief unter den Aequator herabstieg, daß er
von der nördlichen Hemisphäre der Erde nicht mehr gesehen werden
konnte. Am 28. April fing er wieder an, sich aus seinen südlichen
Regionen gegen den Aequator zu erheben und für uns neuerdings
sichtbar zu werden, bis er endlich in den ersten Tagen des Junius
völlig verschwand und sich in die fernen Gegenden des Himmels
verlor, wo kein Fernrohr ihn mehr erreichen kann. Der erste, der
den Kometen bei dieser Erscheinung bemerkte, war ein Bauer,
Palitsch, bei Dresden, der ihn am 25. Dezember 1758 entdeckt
hatte. In Paris fand ihn der später als Kometensucher berühmte
Messier gegen die Mitte des Januars 1759, der ihn auch eben so
fleißig als gut beobachtete. Nach den Nachrichten Messiers hatte
er einen beträchtlichen Schweif und einen bedeutenden Kern von
weißem, der Venus ähnlichem Lichte. Uebrigens hat man auch
Beobachtungen dieser Erscheinung von Cassini de Thury, Maraldi,
Lacaille, Lalande und beinahe allen damals lebenden Astronomen.
De la Nux, der ihn auf der Insel Bourbon sehr eifrig beobachtete,
giebt den Schweif desselben, zur Zeit seiner schönsten Erscheinung,
Anfangs Mai, auf 47 Grade Länge an, aber derselbe wurde gegen
Ende dieses Monats schon wieder sehr klein und beinahe unmerklich.

Erst spät nach dieser Erscheinung, erst in unseren Tagen
wurde dieselbe einer genauen Berechnung, mit Berücksichtigung
aller planetarischen Störungen, unterworfen, durch welche Arbeiten
sich Burckhardt, und später Damoiseau in Paris und zuletzt Pon-
tecoulant und Rosenberger ausgezeichnet haben. Pontecoulant hat
die Elemente dieses Kometen, wie sie für die Zeit der nächstkünf-
tigen Erscheinung (im November 1835) statt haben sollen, auf
folgende Weise angegeben:
Länge des Perihels 304° 31' 43"
Durchgang des Kometen durch das Perihel 7. November 1835

Kometen.
Komet wurde gegen das Ende des Jahres 1758, alſo vor ſeinem
Perihelium, entdeckt. Um die Mitte Februars näherte er ſich,
von der Erde geſehen, der Sonne ſo ſehr, daß er endlich in den
Strahlen derſelben verſchwand. Gegen das Ende des März trat
er aus derſelben wieder mit neuem Glanze hervor und verſchwand
am 22. April zum zweitenmal, wenigſtens für die europäiſchen
Aſtronomen, weil er ſo tief unter den Aequator herabſtieg, daß er
von der nördlichen Hemiſphäre der Erde nicht mehr geſehen werden
konnte. Am 28. April fing er wieder an, ſich aus ſeinen ſüdlichen
Regionen gegen den Aequator zu erheben und für uns neuerdings
ſichtbar zu werden, bis er endlich in den erſten Tagen des Junius
völlig verſchwand und ſich in die fernen Gegenden des Himmels
verlor, wo kein Fernrohr ihn mehr erreichen kann. Der erſte, der
den Kometen bei dieſer Erſcheinung bemerkte, war ein Bauer,
Palitſch, bei Dresden, der ihn am 25. Dezember 1758 entdeckt
hatte. In Paris fand ihn der ſpäter als Kometenſucher berühmte
Meſſier gegen die Mitte des Januars 1759, der ihn auch eben ſo
fleißig als gut beobachtete. Nach den Nachrichten Meſſiers hatte
er einen beträchtlichen Schweif und einen bedeutenden Kern von
weißem, der Venus ähnlichem Lichte. Uebrigens hat man auch
Beobachtungen dieſer Erſcheinung von Caſſini de Thury, Maraldi,
Lacaille, Lalande und beinahe allen damals lebenden Aſtronomen.
De la Nux, der ihn auf der Inſel Bourbon ſehr eifrig beobachtete,
giebt den Schweif deſſelben, zur Zeit ſeiner ſchönſten Erſcheinung,
Anfangs Mai, auf 47 Grade Länge an, aber derſelbe wurde gegen
Ende dieſes Monats ſchon wieder ſehr klein und beinahe unmerklich.

Erſt ſpät nach dieſer Erſcheinung, erſt in unſeren Tagen
wurde dieſelbe einer genauen Berechnung, mit Berückſichtigung
aller planetariſchen Störungen, unterworfen, durch welche Arbeiten
ſich Burckhardt, und ſpäter Damoiſeau in Paris und zuletzt Pon-
tecoulant und Roſenberger ausgezeichnet haben. Pontecoulant hat
die Elemente dieſes Kometen, wie ſie für die Zeit der nächſtkünf-
tigen Erſcheinung (im November 1835) ſtatt haben ſollen, auf
folgende Weiſe angegeben:
Länge des Perihels 304° 31′ 43″
Durchgang des Kometen durch das Perihel 7. November 1835

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[266/0276] Kometen. Komet wurde gegen das Ende des Jahres 1758, alſo vor ſeinem Perihelium, entdeckt. Um die Mitte Februars näherte er ſich, von der Erde geſehen, der Sonne ſo ſehr, daß er endlich in den Strahlen derſelben verſchwand. Gegen das Ende des März trat er aus derſelben wieder mit neuem Glanze hervor und verſchwand am 22. April zum zweitenmal, wenigſtens für die europäiſchen Aſtronomen, weil er ſo tief unter den Aequator herabſtieg, daß er von der nördlichen Hemiſphäre der Erde nicht mehr geſehen werden konnte. Am 28. April fing er wieder an, ſich aus ſeinen ſüdlichen Regionen gegen den Aequator zu erheben und für uns neuerdings ſichtbar zu werden, bis er endlich in den erſten Tagen des Junius völlig verſchwand und ſich in die fernen Gegenden des Himmels verlor, wo kein Fernrohr ihn mehr erreichen kann. Der erſte, der den Kometen bei dieſer Erſcheinung bemerkte, war ein Bauer, Palitſch, bei Dresden, der ihn am 25. Dezember 1758 entdeckt hatte. In Paris fand ihn der ſpäter als Kometenſucher berühmte Meſſier gegen die Mitte des Januars 1759, der ihn auch eben ſo fleißig als gut beobachtete. Nach den Nachrichten Meſſiers hatte er einen beträchtlichen Schweif und einen bedeutenden Kern von weißem, der Venus ähnlichem Lichte. Uebrigens hat man auch Beobachtungen dieſer Erſcheinung von Caſſini de Thury, Maraldi, Lacaille, Lalande und beinahe allen damals lebenden Aſtronomen. De la Nux, der ihn auf der Inſel Bourbon ſehr eifrig beobachtete, giebt den Schweif deſſelben, zur Zeit ſeiner ſchönſten Erſcheinung, Anfangs Mai, auf 47 Grade Länge an, aber derſelbe wurde gegen Ende dieſes Monats ſchon wieder ſehr klein und beinahe unmerklich. Erſt ſpät nach dieſer Erſcheinung, erſt in unſeren Tagen wurde dieſelbe einer genauen Berechnung, mit Berückſichtigung aller planetariſchen Störungen, unterworfen, durch welche Arbeiten ſich Burckhardt, und ſpäter Damoiſeau in Paris und zuletzt Pon- tecoulant und Roſenberger ausgezeichnet haben. Pontecoulant hat die Elemente dieſes Kometen, wie ſie für die Zeit der nächſtkünf- tigen Erſcheinung (im November 1835) ſtatt haben ſollen, auf folgende Weiſe angegeben: Länge des Perihels 304° 31′ 43″ Durchgang des Kometen durch das Perihel 7. November 1835

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Zitationshilfe: Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem02_1835/276>, abgerufen am 21.11.2024.