Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Doppelsterne. sind. Bessel hat bei seinen Zonenbeobachtungen ebenfalls einenicht geringe Anzahl von Doppelsternen durch seinen Meridiankreis gefunden und in seinen Sammlungen der Königsberger Beobach- tungen bekannt gemacht. Auch ist er der erste, der bei Gelegenheit seiner Untersuchung des Doppelsterns 61 Schwan mit Bestimmtheit darauf aufmerksam gemacht hat, daß die Bewegungen dieser Ge- stirne nach dem von Newton entdeckten Gesetze der allgemeinen Schwere vor sich gehen. Savary, Encke und der jüngere Herschel entwarfen, wie bereits oben gesagt wurde, Methoden, die Elemente der Bahnen dieser Gestirne aus den Beobachtungen zu berechnen. Noch muß hier der früheren Verdienste John Michel's er- 23 *
Doppelſterne. ſind. Beſſel hat bei ſeinen Zonenbeobachtungen ebenfalls einenicht geringe Anzahl von Doppelſternen durch ſeinen Meridiankreis gefunden und in ſeinen Sammlungen der Königsberger Beobach- tungen bekannt gemacht. Auch iſt er der erſte, der bei Gelegenheit ſeiner Unterſuchung des Doppelſterns 61 Schwan mit Beſtimmtheit darauf aufmerkſam gemacht hat, daß die Bewegungen dieſer Ge- ſtirne nach dem von Newton entdeckten Geſetze der allgemeinen Schwere vor ſich gehen. Savary, Encke und der jüngere Herſchel entwarfen, wie bereits oben geſagt wurde, Methoden, die Elemente der Bahnen dieſer Geſtirne aus den Beobachtungen zu berechnen. Noch muß hier der früheren Verdienſte John Michel’s er- 23 *
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Doppelſterne.
ſind. Beſſel hat bei ſeinen Zonenbeobachtungen ebenfalls eine
nicht geringe Anzahl von Doppelſternen durch ſeinen Meridiankreis
gefunden und in ſeinen Sammlungen der Königsberger Beobach-
tungen bekannt gemacht. Auch iſt er der erſte, der bei Gelegenheit
ſeiner Unterſuchung des Doppelſterns 61 Schwan mit Beſtimmtheit
darauf aufmerkſam gemacht hat, daß die Bewegungen dieſer Ge-
ſtirne nach dem von Newton entdeckten Geſetze der allgemeinen
Schwere vor ſich gehen. Savary, Encke und der jüngere Herſchel
entwarfen, wie bereits oben geſagt wurde, Methoden, die Elemente
der Bahnen dieſer Geſtirne aus den Beobachtungen zu berechnen.
Noch muß hier der früheren Verdienſte John Michel’s er-
wähnt werden, der ſchon i. J. 1767 darauf aufmerkſam machte,
daß die Doppelſterne höchſt wahrſcheinlich nicht optiſch, ſondern
phyſiſch doppelt ſeyen. Er war davon bereits ſo überzeugt, daß
er in ſeinem Memoir ſchon von der Möglichkeit der Bewegung
eines dieſer Sterne um den andern, von eigentlichen Sternſatelliten,
ſpricht, die er daher der Aufmerkſamkeit der Aſtronomen ganz
beſonders empfiehlt. Hätten dieſe zu den, allerdings bloß theo-
retiſchen, aber darum nicht minder begründeten Speculationen des
engliſchen Phyſikers mehr Vertrauen gehabt, ſo würden ſie ſchon
i. J. 1767 angefangen haben, ſich mit dieſem Gegenſtande zu be-
ſchäftigen, und ſelbſt der ältere Herſchel würde ſich ſeine früheren,
unrichtigen Hypotheſen erſpart und ſich der Wahrheit, die er
durch volle vier und zwanzig Jahre ſuchen mußte, viel ſchneller
genähert haben.
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