Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Sterngruppen und Nebelmassen des Himmels. AR = 3h 39', P = 66° 30' die bekannten Pleiaden oder die Gluckhenne am Halse des Stiers, mit freien Augen schon auflösbar. AR = 2h 6', P = 33° 38' im Wehrgehenke des Perseus, dem unbewaffneten Auge als eine lichte Wolke auffallend. Die Gruppe bildet eine Ellipse, in deren Mitte ein Doppelstern ist. AR = 8h 29', P = 69° 30' die sogenannte Krippe im Stern- bilde des Krebses. AR = 11h 50', P = 64° 0' das Haupthaar der Berenice, mit freien Augen schon auflösbar. §. 237. (Telescopische Gruppen.) Aber ohne uns weiter bei Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels. AR = 3h 39′, P = 66° 30′ die bekannten Pleiaden oder die Gluckhenne am Halſe des Stiers, mit freien Augen ſchon auflösbar. AR = 2h 6′, P = 33° 38′ im Wehrgehenke des Perſeus, dem unbewaffneten Auge als eine lichte Wolke auffallend. Die Gruppe bildet eine Ellipſe, in deren Mitte ein Doppelſtern iſt. AR = 8h 29′, P = 69° 30′ die ſogenannte Krippe im Stern- bilde des Krebſes. AR = 11h 50′, P = 64° 0′ das Haupthaar der Berenice, mit freien Augen ſchon auflösbar. §. 237. (Teleſcopiſche Gruppen.) Aber ohne uns weiter bei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0373" n="363"/> <fw place="top" type="header">Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels.</fw><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">AR</hi> = 3<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 39′, <hi rendition="#aq">P</hi> = 66° 30′ die bekannten Pleiaden oder die<lb/> Gluckhenne am Halſe des Stiers, mit freien Augen<lb/> ſchon auflösbar.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">AR</hi> = 2<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 6′, <hi rendition="#aq">P</hi> = 33° 38′ im Wehrgehenke des Perſeus, dem<lb/> unbewaffneten Auge als eine lichte Wolke auffallend.<lb/> Die Gruppe bildet eine Ellipſe, in deren Mitte ein<lb/> Doppelſtern iſt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">AR</hi> = 8<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 29′, <hi rendition="#aq">P</hi> = 69° 30′ die ſogenannte Krippe im Stern-<lb/> bilde des Krebſes.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">AR</hi> = 11<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 50′, <hi rendition="#aq">P</hi> = 64° 0′ das Haupthaar der Berenice, mit<lb/> freien Augen ſchon auflösbar.</item> </list><lb/> <p>§. 237. (Teleſcopiſche Gruppen.) Aber ohne uns weiter bei<lb/> dieſen und ähnlichen bekannten Gruppen aufzuhalten, gehen wir<lb/> ſofort zu den eigentlich teleſcopiſchen Sterngruppen über, deren<lb/> man ſo viele am Himmel bemerkt. Ihre Geſtalt iſt beinahe<lb/> durchaus rund und oft genau kreisförmig; die Sterne, aus wel-<lb/> chen ſie zuſammengeſetzt ſind, ſcheinen alle gleich groß zu ſeyn,<lb/> und nur zuweilen findet man einen oder einige größere Sterne in<lb/> der Mitte dieſer Gruppen. Dieſe größeren Sterne ſind dann oft<lb/> auch durch eine rothe Farbe ausgezeichnet oder auch eigentliche<lb/> Doppelſterne. Dieſe Kugelform findet man vorzüglich bei allen<lb/> jenen Gruppen, deren Sterne ſehr klein und gedrängt ſind, gleich-<lb/> ſam als wären dieſe in ihrer Ausbildung ſchon weiter vorgeſchrit-<lb/> ten, während die anderen an ihren Gränzen noch unregelmäßig ſind<lb/> und oft ſelbſt in Zweige und Arme auslaufen. Die Anzahl der<lb/> Sterne in den ſehr gedrängten Gruppen iſt oft wahrhaft außeror-<lb/> dentlich. An ein eigentliches <hi rendition="#g">Zählen</hi> läßt ſich da nicht mehr<lb/> denken, aber nach Herſchels Schätzungen ſind oft zehn und ſelbſt<lb/> zwanzig tauſend Sterne in einem kugelförmigen Raume zuſammen<lb/> gepreßt, deſſen Durchmeſſer kaum 8 bis 10 Minuten hat, deſſen<lb/> Oberfläche alſo kaum den zehnten Theil der Oberfläche des Voll-<lb/> monds beträgt. Gegen die Mitte dieſer Gruppen nimmt die Helle<lb/> derſelben meiſtens ſtufenweiſe zu, weil dieſe Sterne, wie die Fern-<lb/> röhre zeigen, immer enger an einander ſtehen, je weiter ſie zum<lb/> Mittelpunkte vordringen, ſo daß alſo dieſe Centralhelle nicht bloß<lb/> optiſch iſt, wie ſie auch jede andere, aus völlig gleich weit ab-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [363/0373]
Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels.
AR = 3h 39′, P = 66° 30′ die bekannten Pleiaden oder die
Gluckhenne am Halſe des Stiers, mit freien Augen
ſchon auflösbar.
AR = 2h 6′, P = 33° 38′ im Wehrgehenke des Perſeus, dem
unbewaffneten Auge als eine lichte Wolke auffallend.
Die Gruppe bildet eine Ellipſe, in deren Mitte ein
Doppelſtern iſt.
AR = 8h 29′, P = 69° 30′ die ſogenannte Krippe im Stern-
bilde des Krebſes.
AR = 11h 50′, P = 64° 0′ das Haupthaar der Berenice, mit
freien Augen ſchon auflösbar.
§. 237. (Teleſcopiſche Gruppen.) Aber ohne uns weiter bei
dieſen und ähnlichen bekannten Gruppen aufzuhalten, gehen wir
ſofort zu den eigentlich teleſcopiſchen Sterngruppen über, deren
man ſo viele am Himmel bemerkt. Ihre Geſtalt iſt beinahe
durchaus rund und oft genau kreisförmig; die Sterne, aus wel-
chen ſie zuſammengeſetzt ſind, ſcheinen alle gleich groß zu ſeyn,
und nur zuweilen findet man einen oder einige größere Sterne in
der Mitte dieſer Gruppen. Dieſe größeren Sterne ſind dann oft
auch durch eine rothe Farbe ausgezeichnet oder auch eigentliche
Doppelſterne. Dieſe Kugelform findet man vorzüglich bei allen
jenen Gruppen, deren Sterne ſehr klein und gedrängt ſind, gleich-
ſam als wären dieſe in ihrer Ausbildung ſchon weiter vorgeſchrit-
ten, während die anderen an ihren Gränzen noch unregelmäßig ſind
und oft ſelbſt in Zweige und Arme auslaufen. Die Anzahl der
Sterne in den ſehr gedrängten Gruppen iſt oft wahrhaft außeror-
dentlich. An ein eigentliches Zählen läßt ſich da nicht mehr
denken, aber nach Herſchels Schätzungen ſind oft zehn und ſelbſt
zwanzig tauſend Sterne in einem kugelförmigen Raume zuſammen
gepreßt, deſſen Durchmeſſer kaum 8 bis 10 Minuten hat, deſſen
Oberfläche alſo kaum den zehnten Theil der Oberfläche des Voll-
monds beträgt. Gegen die Mitte dieſer Gruppen nimmt die Helle
derſelben meiſtens ſtufenweiſe zu, weil dieſe Sterne, wie die Fern-
röhre zeigen, immer enger an einander ſtehen, je weiter ſie zum
Mittelpunkte vordringen, ſo daß alſo dieſe Centralhelle nicht bloß
optiſch iſt, wie ſie auch jede andere, aus völlig gleich weit ab-
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