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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836.

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Andere merkwürdige Folgen der Störungen der Planeten.
aller Wärme, die seit dem Anfange aller Dinge von den Him-
melskörpern, von der Sonne, den Planeten und Kometen, und
von den Fixsternen ausgeströmte. Jeder dieser Körper hat
seine ihm eigenthümliche, ursprüngliche Wärme, die er in Folge
der Zeit durch Verkühlung immer mehr verliert. Aber auch jener
Weltraum selbst, in welchem sich diese Körper bewegen, scheint
seine eigene Wärme zu besitzen, die nicht bloß das Resultat jener
Wärmeausstrahlung der Himmelskörper ist. Wenn dieser Raum
ohne alle Wärme wäre, so würden die Pole unserer Erde einer
ungemeinen Kälte ausgesetzt seyn, die Temperatur von dem Aequa-
tor zu den Polen würde viel schneller abnehmen, die kleinsten
Variationen in der Entfernung der Sonne von uns würden die
Wärme auf der Oberfläche der Erde sehr stark ändern, und der
Wechsel des Tages mit der Nacht würde einen plötzlichen, den
meisten Thieren und Pflanzen unerträglichen Wechsel der Tempe-
ratur erzeugen. Da bei unserer Erde, wie wir gesehen haben,
und wahrscheinlich auch bei den andern Planeten, die ursprüng-
liche Centralwärme derselben beinahe keinen Einfluß mehr auf die
Oberfläche derselben äußert, so werden die Pole dieser Weltkörper
nahe die Temperatur des Weltraumes haben, während die dem
Aequator nahen Gegenden von der Sonne in einer viel höheren
Temperatur erhalten werden. Aber für die äußersten Planeten
unseres Systemes, für Uranus z. B., ist ohne Zweifel der Einfluß
der Sonne schon so gering, daß die Temperatur der ganzen Ober-
fläche eines solchen Planeten von jener des Weltraumes wohl nur
unbedeutend verschieden seyn wird.

§. 142. (Wirkung der Sonne auf andere Planeten.) Diese
Sonne ist also die Quelle, nicht nur der Bewegungen so vieler
Planeten und Kometen, sondern auch des Lichts und der Wärme,
deren sich die Bewohner dieser Himmelskörper erfreuen. Ihr
wohlthätiger Einfluß ist es, der die Thiere und Pflanzen belebt,
welche die Erde bedecken, und die aller Wahrscheinlichkeit nach,
wenn auch anders gestaltet und organisirt, auf den Planeten
wieder gefunden werden. Wie dürfte man auch annehmen, daß
die Natur, deren Fruchtbarkeit wir hier so sehr zu bewundern
Gelegenheit haben, auf so viel größeren Planeten unthätig seyn
sollte, auf Jupiter z. B., der so, wie unsere Erde seine Tage und

Andere merkwürdige Folgen der Störungen der Planeten.
aller Wärme, die ſeit dem Anfange aller Dinge von den Him-
melskörpern, von der Sonne, den Planeten und Kometen, und
von den Fixſternen ausgeſtrömte. Jeder dieſer Körper hat
ſeine ihm eigenthümliche, urſprüngliche Wärme, die er in Folge
der Zeit durch Verkühlung immer mehr verliert. Aber auch jener
Weltraum ſelbſt, in welchem ſich dieſe Körper bewegen, ſcheint
ſeine eigene Wärme zu beſitzen, die nicht bloß das Reſultat jener
Wärmeausſtrahlung der Himmelskörper iſt. Wenn dieſer Raum
ohne alle Wärme wäre, ſo würden die Pole unſerer Erde einer
ungemeinen Kälte ausgeſetzt ſeyn, die Temperatur von dem Aequa-
tor zu den Polen würde viel ſchneller abnehmen, die kleinſten
Variationen in der Entfernung der Sonne von uns würden die
Wärme auf der Oberfläche der Erde ſehr ſtark ändern, und der
Wechſel des Tages mit der Nacht würde einen plötzlichen, den
meiſten Thieren und Pflanzen unerträglichen Wechſel der Tempe-
ratur erzeugen. Da bei unſerer Erde, wie wir geſehen haben,
und wahrſcheinlich auch bei den andern Planeten, die urſprüng-
liche Centralwärme derſelben beinahe keinen Einfluß mehr auf die
Oberfläche derſelben äußert, ſo werden die Pole dieſer Weltkörper
nahe die Temperatur des Weltraumes haben, während die dem
Aequator nahen Gegenden von der Sonne in einer viel höheren
Temperatur erhalten werden. Aber für die äußerſten Planeten
unſeres Syſtemes, für Uranus z. B., iſt ohne Zweifel der Einfluß
der Sonne ſchon ſo gering, daß die Temperatur der ganzen Ober-
fläche eines ſolchen Planeten von jener des Weltraumes wohl nur
unbedeutend verſchieden ſeyn wird.

§. 142. (Wirkung der Sonne auf andere Planeten.) Dieſe
Sonne iſt alſo die Quelle, nicht nur der Bewegungen ſo vieler
Planeten und Kometen, ſondern auch des Lichts und der Wärme,
deren ſich die Bewohner dieſer Himmelskörper erfreuen. Ihr
wohlthätiger Einfluß iſt es, der die Thiere und Pflanzen belebt,
welche die Erde bedecken, und die aller Wahrſcheinlichkeit nach,
wenn auch anders geſtaltet und organiſirt, auf den Planeten
wieder gefunden werden. Wie dürfte man auch annehmen, daß
die Natur, deren Fruchtbarkeit wir hier ſo ſehr zu bewundern
Gelegenheit haben, auf ſo viel größeren Planeten unthätig ſeyn
ſollte, auf Jupiter z. B., der ſo, wie unſere Erde ſeine Tage und

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[187/0199] Andere merkwürdige Folgen der Störungen der Planeten. aller Wärme, die ſeit dem Anfange aller Dinge von den Him- melskörpern, von der Sonne, den Planeten und Kometen, und von den Fixſternen ausgeſtrömte. Jeder dieſer Körper hat ſeine ihm eigenthümliche, urſprüngliche Wärme, die er in Folge der Zeit durch Verkühlung immer mehr verliert. Aber auch jener Weltraum ſelbſt, in welchem ſich dieſe Körper bewegen, ſcheint ſeine eigene Wärme zu beſitzen, die nicht bloß das Reſultat jener Wärmeausſtrahlung der Himmelskörper iſt. Wenn dieſer Raum ohne alle Wärme wäre, ſo würden die Pole unſerer Erde einer ungemeinen Kälte ausgeſetzt ſeyn, die Temperatur von dem Aequa- tor zu den Polen würde viel ſchneller abnehmen, die kleinſten Variationen in der Entfernung der Sonne von uns würden die Wärme auf der Oberfläche der Erde ſehr ſtark ändern, und der Wechſel des Tages mit der Nacht würde einen plötzlichen, den meiſten Thieren und Pflanzen unerträglichen Wechſel der Tempe- ratur erzeugen. Da bei unſerer Erde, wie wir geſehen haben, und wahrſcheinlich auch bei den andern Planeten, die urſprüng- liche Centralwärme derſelben beinahe keinen Einfluß mehr auf die Oberfläche derſelben äußert, ſo werden die Pole dieſer Weltkörper nahe die Temperatur des Weltraumes haben, während die dem Aequator nahen Gegenden von der Sonne in einer viel höheren Temperatur erhalten werden. Aber für die äußerſten Planeten unſeres Syſtemes, für Uranus z. B., iſt ohne Zweifel der Einfluß der Sonne ſchon ſo gering, daß die Temperatur der ganzen Ober- fläche eines ſolchen Planeten von jener des Weltraumes wohl nur unbedeutend verſchieden ſeyn wird. §. 142. (Wirkung der Sonne auf andere Planeten.) Dieſe Sonne iſt alſo die Quelle, nicht nur der Bewegungen ſo vieler Planeten und Kometen, ſondern auch des Lichts und der Wärme, deren ſich die Bewohner dieſer Himmelskörper erfreuen. Ihr wohlthätiger Einfluß iſt es, der die Thiere und Pflanzen belebt, welche die Erde bedecken, und die aller Wahrſcheinlichkeit nach, wenn auch anders geſtaltet und organiſirt, auf den Planeten wieder gefunden werden. Wie dürfte man auch annehmen, daß die Natur, deren Fruchtbarkeit wir hier ſo ſehr zu bewundern Gelegenheit haben, auf ſo viel größeren Planeten unthätig ſeyn ſollte, auf Jupiter z. B., der ſo, wie unſere Erde ſeine Tage und

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Zitationshilfe: Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem03_1836/199>, abgerufen am 22.11.2024.