Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836.Beschreibung und Gebrauch der astronom. Instrumente. Kreis sammt seinem Fernrohre doch noch eine kleine Bewegungzu geben, durch welche man den Faden des Fernrohrs genau auf den Stern bringen kann, ist eigene Vorrichtung h L mit ihrer Mikrometerschraube m h angebracht, die ganz der bei dem Meri- diankreise (Fig. 19) bei c' d' und f h beschriebenen ähnlich ist und daher hier keiner weiteren Erläuterung bedarf. §. 40. (Gebrauch und Rectification des Theodoliten.) Wenn Gesetzt man wollte den Winkel, welchen zwei Thurmspitzen Will man die absolute Höhe dieser Objekte selbst kennen, so Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente. Kreis ſammt ſeinem Fernrohre doch noch eine kleine Bewegungzu geben, durch welche man den Faden des Fernrohrs genau auf den Stern bringen kann, iſt eigene Vorrichtung h L mit ihrer Mikrometerſchraube m h angebracht, die ganz der bei dem Meri- diankreiſe (Fig. 19) bei c' d' und f h beſchriebenen ähnlich iſt und daher hier keiner weiteren Erläuterung bedarf. §. 40. (Gebrauch und Rectification des Theodoliten.) Wenn Geſetzt man wollte den Winkel, welchen zwei Thurmſpitzen Will man die abſolute Höhe dieſer Objekte ſelbſt kennen, ſo <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0358" n="346"/><fw place="top" type="header">Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente.</fw><lb/> Kreis ſammt ſeinem Fernrohre doch noch eine kleine Bewegung<lb/> zu geben, durch welche man den Faden des Fernrohrs genau auf<lb/> den Stern bringen kann, iſt eigene Vorrichtung <hi rendition="#aq">h L</hi> mit ihrer<lb/> Mikrometerſchraube <hi rendition="#aq">m h</hi> angebracht, die ganz der bei dem Meri-<lb/> diankreiſe (Fig. 19) bei <hi rendition="#aq">c' d'</hi> und <hi rendition="#aq">f h</hi> beſchriebenen ähnlich iſt und<lb/> daher hier keiner weiteren Erläuterung bedarf.</p><lb/> <p>§. 40. (Gebrauch und Rectification des Theodoliten.) Wenn<lb/> der Kreis <hi rendition="#aq">R R</hi> und die Drehungsaxe <hi rendition="#aq">A B</hi> bereits horizontal und<lb/> wenn der Höhenkreis <hi rendition="#aq">T T'</hi> ſo wie die optiſche Axe des Fernrohrs<lb/> bereits ſenkrecht auf der Drehungsaxe <hi rendition="#aq">A B</hi>, alſo auch ſenkrecht zu<lb/> dem Horizonte geſtellt ſind, ſo wird man, wenn das Inſtrument<lb/> nicht multiplicirt oder wenn die beiden <hi rendition="#g">äußeren</hi> Kreiſe <hi rendition="#aq">R R'</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">T T'</hi> feſt ſind, bei der Beobachtung mit dieſem Inſtrumente auf<lb/> folgende Weiſe verfahren.</p><lb/> <p>Geſetzt man wollte den Winkel, welchen zwei Thurmſpitzen<lb/> in dem Auge des Beobachters bilden und zugleich die Differenz<lb/> der Höhen dieſer Spitzen über dem Horizonte finden. Zu dieſem<lb/> Zwecke wird man alſo den Höhenkreis <hi rendition="#aq">T T'</hi> ſammt dem Fernrohre<lb/> um die Verticalaxe <hi rendition="#aq">F E</hi>, und zugleich das Fernrohr <hi rendition="#aq">N D</hi> um ſeine<lb/> Horizontalaxe <hi rendition="#aq">A B</hi> ſo lange drehen, bis die Spitze des einen<lb/> Thurms im Felde des Fernrohrs nahe bei dem Durchſchnitte der<lb/> beiden Kreuzfäden deſſelben erſcheint. Jetzt werden beide Kreiſe<lb/><hi rendition="#aq">R R'</hi> und <hi rendition="#aq">T T'</hi> durch ihre Druckſchrauben geſchloſſen und der Fa-<lb/> dendurchſchnitt, mit Hülfe der Mikrometerſchrauben dieſer beiden<lb/> Kreiſe <hi rendition="#g">genau</hi> auf die Thurmſpitze gebracht, wo dann die beiden<lb/> Kreiſe abgeleſen werden. Dann werden ſie wieder gelüftet und<lb/> ſo lange gedreht, bis auch die zweite Spitze im Felde des Fern-<lb/> rohrs erſcheint, wo daſſelbe Verfahren wiederholt und die Stel-<lb/> lung der beiden Kreiſe wieder abgeleſen wird. Die Differenz der<lb/> beiden Leſungen an dem Kreiſe <hi rendition="#aq">R R'</hi> gibt dann den geſuchten Ho-<lb/> rizontalwinkel der beiden Thürme, ſo wie die Differenz der beiden<lb/> Leſungen des Kreiſes <hi rendition="#aq">T T'</hi> die geſuchte Höhendifferenz der Spitzen<lb/> dieſer Thürme geben wird.</p><lb/> <p>Will man die abſolute Höhe dieſer Objekte ſelbſt kennen, ſo<lb/> wird man zuerſt den Zenithpunkt des Höhenkreiſes <hi rendition="#aq">T T'</hi> durch die<lb/> oben (S. 325) erwähnten Methoden beſtimmen. Man wird z. B.<lb/> die Höhe irgend eines weit entfernten und ſcharf begränzten Gegen-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [346/0358]
Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente.
Kreis ſammt ſeinem Fernrohre doch noch eine kleine Bewegung
zu geben, durch welche man den Faden des Fernrohrs genau auf
den Stern bringen kann, iſt eigene Vorrichtung h L mit ihrer
Mikrometerſchraube m h angebracht, die ganz der bei dem Meri-
diankreiſe (Fig. 19) bei c' d' und f h beſchriebenen ähnlich iſt und
daher hier keiner weiteren Erläuterung bedarf.
§. 40. (Gebrauch und Rectification des Theodoliten.) Wenn
der Kreis R R und die Drehungsaxe A B bereits horizontal und
wenn der Höhenkreis T T' ſo wie die optiſche Axe des Fernrohrs
bereits ſenkrecht auf der Drehungsaxe A B, alſo auch ſenkrecht zu
dem Horizonte geſtellt ſind, ſo wird man, wenn das Inſtrument
nicht multiplicirt oder wenn die beiden äußeren Kreiſe R R' und
T T' feſt ſind, bei der Beobachtung mit dieſem Inſtrumente auf
folgende Weiſe verfahren.
Geſetzt man wollte den Winkel, welchen zwei Thurmſpitzen
in dem Auge des Beobachters bilden und zugleich die Differenz
der Höhen dieſer Spitzen über dem Horizonte finden. Zu dieſem
Zwecke wird man alſo den Höhenkreis T T' ſammt dem Fernrohre
um die Verticalaxe F E, und zugleich das Fernrohr N D um ſeine
Horizontalaxe A B ſo lange drehen, bis die Spitze des einen
Thurms im Felde des Fernrohrs nahe bei dem Durchſchnitte der
beiden Kreuzfäden deſſelben erſcheint. Jetzt werden beide Kreiſe
R R' und T T' durch ihre Druckſchrauben geſchloſſen und der Fa-
dendurchſchnitt, mit Hülfe der Mikrometerſchrauben dieſer beiden
Kreiſe genau auf die Thurmſpitze gebracht, wo dann die beiden
Kreiſe abgeleſen werden. Dann werden ſie wieder gelüftet und
ſo lange gedreht, bis auch die zweite Spitze im Felde des Fern-
rohrs erſcheint, wo daſſelbe Verfahren wiederholt und die Stel-
lung der beiden Kreiſe wieder abgeleſen wird. Die Differenz der
beiden Leſungen an dem Kreiſe R R' gibt dann den geſuchten Ho-
rizontalwinkel der beiden Thürme, ſo wie die Differenz der beiden
Leſungen des Kreiſes T T' die geſuchte Höhendifferenz der Spitzen
dieſer Thürme geben wird.
Will man die abſolute Höhe dieſer Objekte ſelbſt kennen, ſo
wird man zuerſt den Zenithpunkt des Höhenkreiſes T T' durch die
oben (S. 325) erwähnten Methoden beſtimmen. Man wird z. B.
die Höhe irgend eines weit entfernten und ſcharf begränzten Gegen-
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