Locke, Richard Adams: Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel’s höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend. (Übersetzer unbekannt). Hamburg, 1836.Diese Erscheinung war erwiesen, und man erschöpfte sich in allerhand Vermuthungen über die Ursache derselben. Diese mag nun sein welche sie wolle, sehr traurig wäre es für die Erde, wenn die Geschwindigkeit der Bewegung des Mondes immer zunehmen und die Umwälzungszeit um die Erde immer kürzer werden sollte, weil dann ein Zusammenstürzen mit der Erde nur die einzige Folge sein könnte. Allein auch hier war es wieder die Theorie, welche zeigte, daß diese Zunahme der Geschwindigkeit auch nur eine periodische Störung sei, und daß die Geschwindigkeit des Mondes in seiner Bahn nach einer Anzahl von Jahren wieder abnehmen werde. Aus diesem Allen geht hervor, wie schwer es ist, Tafeln zu entwerfen, aus denen sich der Ort des Mondes mit Genauigkeit berechnen ließe. Da aber solche für die Schiffahrt zur Bestimmung der geographischen Länge von größtem Nutzen sind, so haben das engl. Parlament und später die franz. Akademie auf die Berechnung solcher Tafeln große Preise ausgesetzt, deren erster von Tob. Mayer, der andere aber von Burckhardt Diese Erscheinung war erwiesen, und man erschöpfte sich in allerhand Vermuthungen über die Ursache derselben. Diese mag nun sein welche sie wolle, sehr traurig wäre es für die Erde, wenn die Geschwindigkeit der Bewegung des Mondes immer zunehmen und die Umwälzungszeit um die Erde immer kürzer werden sollte, weil dann ein Zusammenstürzen mit der Erde nur die einzige Folge sein könnte. Allein auch hier war es wieder die Theorie, welche zeigte, daß diese Zunahme der Geschwindigkeit auch nur eine periodische Störung sei, und daß die Geschwindigkeit des Mondes in seiner Bahn nach einer Anzahl von Jahren wieder abnehmen werde. Aus diesem Allen geht hervor, wie schwer es ist, Tafeln zu entwerfen, aus denen sich der Ort des Mondes mit Genauigkeit berechnen ließe. Da aber solche für die Schiffahrt zur Bestimmung der geographischen Länge von größtem Nutzen sind, so haben das engl. Parlament und später die franz. Akademie auf die Berechnung solcher Tafeln große Preise ausgesetzt, deren erster von Tob. Mayer, der andere aber von Burckhardt <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0009" n="7"/> Diese Erscheinung war erwiesen, und man erschöpfte sich in allerhand Vermuthungen über die Ursache derselben. Diese mag nun sein welche sie wolle, sehr traurig wäre es für die Erde, wenn die Geschwindigkeit der Bewegung des Mondes immer zunehmen und die Umwälzungszeit um die Erde immer kürzer werden sollte, weil dann ein Zusammenstürzen mit der Erde nur die einzige Folge sein könnte. Allein auch hier war es wieder die Theorie, welche zeigte, daß diese Zunahme der Geschwindigkeit auch nur eine periodische Störung sei, und daß die Geschwindigkeit des Mondes in seiner Bahn nach einer Anzahl von Jahren wieder abnehmen werde. Aus diesem Allen geht hervor, wie schwer es ist, Tafeln zu entwerfen, aus denen sich der Ort des Mondes mit Genauigkeit berechnen ließe. Da aber solche für die Schiffahrt zur Bestimmung der geographischen Länge von größtem Nutzen sind, so haben das engl. Parlament und später die franz. Akademie auf die Berechnung solcher Tafeln große Preise ausgesetzt, deren erster von Tob. Mayer, der andere aber von Burckhardt </p> </div> </front> </text> </TEI> [7/0009]
Diese Erscheinung war erwiesen, und man erschöpfte sich in allerhand Vermuthungen über die Ursache derselben. Diese mag nun sein welche sie wolle, sehr traurig wäre es für die Erde, wenn die Geschwindigkeit der Bewegung des Mondes immer zunehmen und die Umwälzungszeit um die Erde immer kürzer werden sollte, weil dann ein Zusammenstürzen mit der Erde nur die einzige Folge sein könnte. Allein auch hier war es wieder die Theorie, welche zeigte, daß diese Zunahme der Geschwindigkeit auch nur eine periodische Störung sei, und daß die Geschwindigkeit des Mondes in seiner Bahn nach einer Anzahl von Jahren wieder abnehmen werde. Aus diesem Allen geht hervor, wie schwer es ist, Tafeln zu entwerfen, aus denen sich der Ort des Mondes mit Genauigkeit berechnen ließe. Da aber solche für die Schiffahrt zur Bestimmung der geographischen Länge von größtem Nutzen sind, so haben das engl. Parlament und später die franz. Akademie auf die Berechnung solcher Tafeln große Preise ausgesetzt, deren erster von Tob. Mayer, der andere aber von Burckhardt
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Zitationshilfe: | Locke, Richard Adams: Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel’s höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend. (Übersetzer unbekannt). Hamburg, 1836, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/locke_mond_1836/9>, abgerufen am 16.07.2024. |