Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].schoff/ Simon Majolus, in seinen diebus canicularibus, colloq. §. 13. Unterdeß/ nachdem die Heuschrecken/ sich ü- §. 14. Darüber man denn die Männlein und §. 15.
ſchoff/ Simon Majolus, in ſeinen diebus canicularibus, colloq. §. 13. Unterdeß/ nachdem die Heuſchrecken/ ſich uͤ- §. 14. Daruͤber man denn die Maͤnnlein und §. 15.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0012" n="10"/> ſchoff/ <hi rendition="#aq">Simon Majolus</hi>, in ſeinen <hi rendition="#aq">diebus canicularibus, colloq.<lb/> 5.p. 188</hi>. alſo: <hi rendition="#aq">Locuſta etiam à fœminâ, absque maſculo gi-<lb/> gnitur. Id habet Ariſtoteles, quem retulit Vinc. Hiſt. natu-<lb/> ral. l. 20. c. 140. locuſtam (inquit) vociferantem habuit mu-<lb/> lier quædam, eamque nutrivit parvam: cum autem crevit,<lb/> ipſam per ſe imprægnatam invenit, & hoc argumentum, quod<lb/> fœmina quælibet ſperma naturaliter habet. Id affirmat etiam<lb/> Albertus Magnus animal. l. 1. tract. 1. c. 3</hi>. Aber es ſcheinet<lb/> dieſer Beweiß nicht allerdings richtig und bindig zu ſeyn.<lb/> Geſetzt/ daß eine Heuſchrecke/ ohne Beywohnung eines<lb/> Maͤnnleins Eyer in ſich haben koͤnne/ ſo wuͤrden doch ſol-<lb/> ches zur Vermehrung untuͤchtige Eyer ſeyn. Gleichwie<lb/> die Huͤner/ Tauben ꝛc. Wenn ſie alleine geſtallet ſind/<lb/> auch Eyer legen/ aus welchen aber keine Jungen koͤnnen<lb/> gebruͤtet werden.</p><lb/> <p>§. 13. Unterdeß/ nachdem die Heuſchrecken/ ſich uͤ-<lb/> ber Vermuthen/ ziemlich lange in hieſiger Gegend aufge-<lb/> halten/ und deſto genauer haben betrachtet werden koͤn-<lb/> nen/ ſo iſt man gewar worden/ daß ſie von ſehr geiler Art<lb/> ſeyn/ alſo daß/ wenn ſie ſich ſetzen/ ſie ſich haͤuffig gatten/<lb/> und ſo feſt zuſammen halten/ daß ſie auch wohl ehe/ ſich<lb/> mit einander haben laſſen aufjagen.</p><lb/> <p>§. 14. Daruͤber man denn die Maͤnnlein und<lb/> Weiblein hat kennen und von einander unterſcheiden ler-<lb/> nen. Nemlich die Maͤnnlein ſind ingemein gelbicht/ und<lb/> die Weiblein braͤunlicht; ſo ſind auch dieſe ingemein was<lb/> groͤſſer und ſtaͤrcker/ als jene/ zumahln/ wenn ſie mit Ey-<lb/> ern angefuͤllet ſeyn. (<hi rendition="#aq">Sunt enim mares, in eo genere, mino-<lb/> res, quàm fœminæ</hi>; ſagt <hi rendition="#aq">Ariſtoteles l. 5. Hiſt. animal. c. 28</hi>.)<lb/> So ſollen auch der Weiblein viel mehr ſeyn/ als der Maͤñ-<lb/> lein/ damit alſo dieſes Ungeziefer ſich deſto haͤufiger ver-<lb/> mehren koͤnne.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 15.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [10/0012]
ſchoff/ Simon Majolus, in ſeinen diebus canicularibus, colloq.
5.p. 188. alſo: Locuſta etiam à fœminâ, absque maſculo gi-
gnitur. Id habet Ariſtoteles, quem retulit Vinc. Hiſt. natu-
ral. l. 20. c. 140. locuſtam (inquit) vociferantem habuit mu-
lier quædam, eamque nutrivit parvam: cum autem crevit,
ipſam per ſe imprægnatam invenit, & hoc argumentum, quod
fœmina quælibet ſperma naturaliter habet. Id affirmat etiam
Albertus Magnus animal. l. 1. tract. 1. c. 3. Aber es ſcheinet
dieſer Beweiß nicht allerdings richtig und bindig zu ſeyn.
Geſetzt/ daß eine Heuſchrecke/ ohne Beywohnung eines
Maͤnnleins Eyer in ſich haben koͤnne/ ſo wuͤrden doch ſol-
ches zur Vermehrung untuͤchtige Eyer ſeyn. Gleichwie
die Huͤner/ Tauben ꝛc. Wenn ſie alleine geſtallet ſind/
auch Eyer legen/ aus welchen aber keine Jungen koͤnnen
gebruͤtet werden.
§. 13. Unterdeß/ nachdem die Heuſchrecken/ ſich uͤ-
ber Vermuthen/ ziemlich lange in hieſiger Gegend aufge-
halten/ und deſto genauer haben betrachtet werden koͤn-
nen/ ſo iſt man gewar worden/ daß ſie von ſehr geiler Art
ſeyn/ alſo daß/ wenn ſie ſich ſetzen/ ſie ſich haͤuffig gatten/
und ſo feſt zuſammen halten/ daß ſie auch wohl ehe/ ſich
mit einander haben laſſen aufjagen.
§. 14. Daruͤber man denn die Maͤnnlein und
Weiblein hat kennen und von einander unterſcheiden ler-
nen. Nemlich die Maͤnnlein ſind ingemein gelbicht/ und
die Weiblein braͤunlicht; ſo ſind auch dieſe ingemein was
groͤſſer und ſtaͤrcker/ als jene/ zumahln/ wenn ſie mit Ey-
ern angefuͤllet ſeyn. (Sunt enim mares, in eo genere, mino-
res, quàm fœminæ; ſagt Ariſtoteles l. 5. Hiſt. animal. c. 28.)
So ſollen auch der Weiblein viel mehr ſeyn/ als der Maͤñ-
lein/ damit alſo dieſes Ungeziefer ſich deſto haͤufiger ver-
mehren koͤnne.
§. 15.
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