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Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].

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sich bey Zeiten moviret/ und auf die Höhe gegen Cröbitz
zu/ andere aber den Reinsteder Grund hinauf/ und endlich
gegen das Keßlerische Kirchspiel/ Möckefeld und Mulda
gezogen; andere haben sich von Bibra auf Eichenberg;
und denn ferner auf Dinstädt; darauf weiter in den En-
gerdischen Grund/ auf Heilingen/ Dorndorff/ Rödelwitz/
Engerda und Schmiden; sonderlich auch auf die Höhe
des Buchbergs und auf den Spaal gewendet. Allein/ es
hat mit ihren fortziehen nicht fortgewolt/ ob schon viele
Tage gut Wetter gewesen; ja es hat geschienen/ ob noch
mehr von Magdala herüberwärts gekommen; und ob sie
schon einen oder den andern Ort verlassen/ so haben sie sich
doch hernach wieder dahin ausgebreitet/ also daß sie bey
Anfange des Septembris fast an Orlamünda gereichet.
Daß es also scheinet/ weil die Nächte kalt werden/ und der
Regen sich mitunter einstellet/ es dörfften diese Gäste gu-
ten Theils in dieser Gegend verbleiben. Sonst ist an-
fänglich zwischen hiesigem und dem Rudelstädischen terri-
torio
Ulstädt und Neusitz gleichsam die Gräntze gewesen.
Ob sie aber neulich dieselbe noch überschritten/ ingleichen/
wohin das gegen Weimar geflogene Heer hinkommen sey/
solches wird künfftig zu erfahren stehen.

§. 36. Hierauf nun vors Vierdte von dem Scha-
den zu handeln/ welchen die Heuschrecken anzurichten pfle-
gen/ und bey uns angerichtet haben/ so ist allbereit oben an-
geführet/ daß sie von GOtt also geschaffen und zugerichtet
sind/ daß sie mit wegfressen/ zumahl sie in grosser Menge
anzukommen pflegen/ überaus grossen Schaden thun
können. Hat also GOtt nicht nur grosse grimmige fres-
sende und reissende Thiere/ als Löwen/ Bären/ Wölffe
und dergleichen; Jtem wilde Schweine/ Hirsche und an-

der
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ſich bey Zeiten moviret/ und auf die Hoͤhe gegen Croͤbitz
zu/ andere aber den Reinſteder Grund hinauf/ und endlich
gegen das Keßleriſche Kirchſpiel/ Moͤckefeld und Mulda
gezogen; andere haben ſich von Bibra auf Eichenberg;
und denn ferner auf Dinſtaͤdt; darauf weiter in den En-
gerdiſchen Grund/ auf Heilingen/ Dorndorff/ Roͤdelwitz/
Engerda und Schmiden; ſonderlich auch auf die Hoͤhe
des Buchbergs und auf den Spaal gewendet. Allein/ es
hat mit ihren fortziehen nicht fortgewolt/ ob ſchon viele
Tage gut Wetter geweſen; ja es hat geſchienen/ ob noch
mehr von Magdala heruͤberwaͤrts gekommen; und ob ſie
ſchon einen oder den andern Ort verlaſſen/ ſo haben ſie ſich
doch hernach wieder dahin ausgebreitet/ alſo daß ſie bey
Anfange des Septembris faſt an Orlamuͤnda gereichet.
Daß es alſo ſcheinet/ weil die Naͤchte kalt werden/ und der
Regen ſich mitunter einſtellet/ es doͤrfften dieſe Gaͤſte gu-
ten Theils in dieſer Gegend verbleiben. Sonſt iſt an-
faͤnglich zwiſchen hieſigem und dem Rudelſtaͤdiſchen terri-
torio
Ulſtaͤdt und Neuſitz gleichſam die Graͤntze geweſen.
Ob ſie aber neulich dieſelbe noch uͤberſchritten/ ingleichen/
wohin das gegen Weimar geflogene Heer hinkom̃en ſey/
ſolches wird kuͤnfftig zu erfahren ſtehen.

§. 36. Hierauf nun vors Vierdte von dem Scha-
den zu handeln/ welchen die Heuſchrecken anzurichten pfle-
gen/ und bey uns angerichtet haben/ ſo iſt allbereit oben an-
gefuͤhret/ daß ſie von GOtt alſo geſchaffen und zugerichtet
ſind/ daß ſie mit wegfreſſen/ zumahl ſie in groſſer Menge
anzukommen pflegen/ uͤberaus groſſen Schaden thun
koͤnnen. Hat alſo GOtt nicht nur groſſe grimmige freſ-
ſende und reiſſende Thiere/ als Loͤwen/ Baͤren/ Woͤlffe
und dergleichen; Jtem wilde Schweine/ Hirſche und an-

der
C 3
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[21/0023] ſich bey Zeiten moviret/ und auf die Hoͤhe gegen Croͤbitz zu/ andere aber den Reinſteder Grund hinauf/ und endlich gegen das Keßleriſche Kirchſpiel/ Moͤckefeld und Mulda gezogen; andere haben ſich von Bibra auf Eichenberg; und denn ferner auf Dinſtaͤdt; darauf weiter in den En- gerdiſchen Grund/ auf Heilingen/ Dorndorff/ Roͤdelwitz/ Engerda und Schmiden; ſonderlich auch auf die Hoͤhe des Buchbergs und auf den Spaal gewendet. Allein/ es hat mit ihren fortziehen nicht fortgewolt/ ob ſchon viele Tage gut Wetter geweſen; ja es hat geſchienen/ ob noch mehr von Magdala heruͤberwaͤrts gekommen; und ob ſie ſchon einen oder den andern Ort verlaſſen/ ſo haben ſie ſich doch hernach wieder dahin ausgebreitet/ alſo daß ſie bey Anfange des Septembris faſt an Orlamuͤnda gereichet. Daß es alſo ſcheinet/ weil die Naͤchte kalt werden/ und der Regen ſich mitunter einſtellet/ es doͤrfften dieſe Gaͤſte gu- ten Theils in dieſer Gegend verbleiben. Sonſt iſt an- faͤnglich zwiſchen hieſigem und dem Rudelſtaͤdiſchen terri- torio Ulſtaͤdt und Neuſitz gleichſam die Graͤntze geweſen. Ob ſie aber neulich dieſelbe noch uͤberſchritten/ ingleichen/ wohin das gegen Weimar geflogene Heer hinkom̃en ſey/ ſolches wird kuͤnfftig zu erfahren ſtehen. §. 36. Hierauf nun vors Vierdte von dem Scha- den zu handeln/ welchen die Heuſchrecken anzurichten pfle- gen/ und bey uns angerichtet haben/ ſo iſt allbereit oben an- gefuͤhret/ daß ſie von GOtt alſo geſchaffen und zugerichtet ſind/ daß ſie mit wegfreſſen/ zumahl ſie in groſſer Menge anzukommen pflegen/ uͤberaus groſſen Schaden thun koͤnnen. Hat alſo GOtt nicht nur groſſe grimmige freſ- ſende und reiſſende Thiere/ als Loͤwen/ Baͤren/ Woͤlffe und dergleichen; Jtem wilde Schweine/ Hirſche und an- der C 3

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Zitationshilfe: Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693], S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loeber_heuschrecken_1693/23>, abgerufen am 21.11.2024.