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Löhe, Wilhelm: Prediget das Evangelium aller Creatur! Nürnberg, 1847.

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und seligeres Gebet gibt, als das im Kämmerlein! Wenn uns der h. Apostel befiehlt, zu thun Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, wenn er den Männern befiehlt, heilige Hände aufzuheben ohne Zweifel, so befiehlt er das gemeinschaftliche Gebet der Gläubigen in den kirchlichen Versammlungen. Das ist eine unaussprechliche Seligkeit der Gemeinen Christi, sich in Seinen Häusern zum Gebete versammeln zu dürfen, da eins zu werden um was sie bitten wollen, alle für einen, einer für alle zu ihrem gnädigen König zu beten. Da empfindet man, was die Gemeinschaft der Gläubigen ist, da wird man einen Vorschmack jenes Lebens inne, wo alle Engel sammt allen Geistern der vollendeten Gerechten in sicherster Zuversicht, in völligster Hingabe an den Herrn Herrn bitten, was Er selbst will. Wer wissen will, was die heilige Kirche, was Gemeinschaft der Heiligen sei, der achte auf das Gebet der Gemeine und nehme Theil daran, der lerne und erfahre, was es sei: damit ist er gewiß in einer Schule der heiligsten, innigsten Liebe und seine Seele wird weit und groß werden, Bruderliebe und gemeine Liebe zu üben. Wenn wir zusammen beten, da sind wir ein priesterliches Volk, da sind wir groß, da beginnen wir wieder zu werden, was wir im Anfang waren, Herren aller Dinge zur Ehre Gottes des Vaters, zum Segen der Welt. Da bekommt der Geist wieder Macht über alles Leibliche, da regieren wir mit Christo Jesu, da sind wir unsers Wandels und Anrechts an der himmlischen Stadt der erlösten, starken Geister Gottes gewis. Sehet Act. 4., wie man zusammenbeten muß, und wie sich der Erdboden unter der betenden Gemeine von Jerusalem bewegt! Denket daran, wenn ihr im Hause des Herrn zusammenkommet - und weil ihr nicht hinausgehen und den Heiden predigen könnet, so werdet eins und entschließet euch, dem Herrn in gemeinsamen Gebeten seine Verheißungen für die Heiden vorzuhalten und prediget in kindlichem Flehen dem

und seligeres Gebet gibt, als das im Kämmerlein! Wenn uns der h. Apostel befiehlt, zu thun Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, wenn er den Männern befiehlt, heilige Hände aufzuheben ohne Zweifel, so befiehlt er das gemeinschaftliche Gebet der Gläubigen in den kirchlichen Versammlungen. Das ist eine unaussprechliche Seligkeit der Gemeinen Christi, sich in Seinen Häusern zum Gebete versammeln zu dürfen, da eins zu werden um was sie bitten wollen, alle für einen, einer für alle zu ihrem gnädigen König zu beten. Da empfindet man, was die Gemeinschaft der Gläubigen ist, da wird man einen Vorschmack jenes Lebens inne, wo alle Engel sammt allen Geistern der vollendeten Gerechten in sicherster Zuversicht, in völligster Hingabe an den Herrn Herrn bitten, was Er selbst will. Wer wissen will, was die heilige Kirche, was Gemeinschaft der Heiligen sei, der achte auf das Gebet der Gemeine und nehme Theil daran, der lerne und erfahre, was es sei: damit ist er gewiß in einer Schule der heiligsten, innigsten Liebe und seine Seele wird weit und groß werden, Bruderliebe und gemeine Liebe zu üben. Wenn wir zusammen beten, da sind wir ein priesterliches Volk, da sind wir groß, da beginnen wir wieder zu werden, was wir im Anfang waren, Herren aller Dinge zur Ehre Gottes des Vaters, zum Segen der Welt. Da bekommt der Geist wieder Macht über alles Leibliche, da regieren wir mit Christo Jesu, da sind wir unsers Wandels und Anrechts an der himmlischen Stadt der erlösten, starken Geister Gottes gewis. Sehet Act. 4., wie man zusammenbeten muß, und wie sich der Erdboden unter der betenden Gemeine von Jerusalem bewegt! Denket daran, wenn ihr im Hause des Herrn zusammenkommet – und weil ihr nicht hinausgehen und den Heiden predigen könnet, so werdet eins und entschließet euch, dem Herrn in gemeinsamen Gebeten seine Verheißungen für die Heiden vorzuhalten und prediget in kindlichem Flehen dem

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[23/0023] und seligeres Gebet gibt, als das im Kämmerlein! Wenn uns der h. Apostel befiehlt, zu thun Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, wenn er den Männern befiehlt, heilige Hände aufzuheben ohne Zweifel, so befiehlt er das gemeinschaftliche Gebet der Gläubigen in den kirchlichen Versammlungen. Das ist eine unaussprechliche Seligkeit der Gemeinen Christi, sich in Seinen Häusern zum Gebete versammeln zu dürfen, da eins zu werden um was sie bitten wollen, alle für einen, einer für alle zu ihrem gnädigen König zu beten. Da empfindet man, was die Gemeinschaft der Gläubigen ist, da wird man einen Vorschmack jenes Lebens inne, wo alle Engel sammt allen Geistern der vollendeten Gerechten in sicherster Zuversicht, in völligster Hingabe an den Herrn Herrn bitten, was Er selbst will. Wer wissen will, was die heilige Kirche, was Gemeinschaft der Heiligen sei, der achte auf das Gebet der Gemeine und nehme Theil daran, der lerne und erfahre, was es sei: damit ist er gewiß in einer Schule der heiligsten, innigsten Liebe und seine Seele wird weit und groß werden, Bruderliebe und gemeine Liebe zu üben. Wenn wir zusammen beten, da sind wir ein priesterliches Volk, da sind wir groß, da beginnen wir wieder zu werden, was wir im Anfang waren, Herren aller Dinge zur Ehre Gottes des Vaters, zum Segen der Welt. Da bekommt der Geist wieder Macht über alles Leibliche, da regieren wir mit Christo Jesu, da sind wir unsers Wandels und Anrechts an der himmlischen Stadt der erlösten, starken Geister Gottes gewis. Sehet Act. 4., wie man zusammenbeten muß, und wie sich der Erdboden unter der betenden Gemeine von Jerusalem bewegt! Denket daran, wenn ihr im Hause des Herrn zusammenkommet – und weil ihr nicht hinausgehen und den Heiden predigen könnet, so werdet eins und entschließet euch, dem Herrn in gemeinsamen Gebeten seine Verheißungen für die Heiden vorzuhalten und prediget in kindlichem Flehen dem

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Prediget das Evangelium aller Creatur! Nürnberg, 1847, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_evangelium_1847/23>, abgerufen am 21.11.2024.