Löhe, Wilhelm: Prediget das Evangelium aller Creatur! Nürnberg, 1847.auslaufen und zu dem sie wieder heimkommen, - und in dem kurzen Worte wurzeln alle Reden und Thaten der heiligen Apostel und Evangelisten und die Geschichte des Reiches Gottes im Neuen Testamente. Dies kurze Wort, das in keinen Mund paßt, als in den Mund dessen, dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden, dieser mächtige Befehl über alle Creatur, dieser reiche Segen über alle Creatur - sei nun bei dem, was ich sagen möchte, meine Sonne, die mich erleuchtet, - sei, bitt ich Gott, der zusammenfassende, göttliche Ausdruck für alle meine Deutung und am Ende der Gesammteindruck, welchen die Beantwortung der folgenden Fragen auf euch machen möchte. Meine Fragen aber sind diese: 1. Warum soll man sich um der Heiden Seligkeit bemühen? 2. Was soll man zu diesem Zwecke thun? 3. Wer soll es thun? Gott sei mir gnädig zum reden, euch, geliebte Br., zum hören! Amen. Wir, l. Br., sind glücklich zu preisen. Noch ehe wir geboren wurden, stiegen die Gebete der Kirche schon für unser ewiges Wohl zum Himmel. Kaum waren wir geboren, so wurde alsbald der Fluch unsrer sündigen Geburt von uns genommen und wir wurden durch die Taufe ins Reich des Herrn versetzt. Seit dem geht uns der Herr nach mit seinem Wort und Sacrament, mit seinem Geiste, seinem Leibe, seinem Blute, um uns zum ewigen Leben zu speisen und zu nähren. Und ob wir auch die heiße Liebe des Herrn mit kaltem Undank erwiederten, weicht doch der Herr nicht von uns, behandelt uns als die Seinen und erweist uns Treue bis zum letzten Hauch - und hat er uns nur, seis früh, seis spät, das Herz gewonnen, so nimmt er unsre Geister auf unter die Geister der vollkommenen Gerechten und unsre Leiber in den auslaufen und zu dem sie wieder heimkommen, – und in dem kurzen Worte wurzeln alle Reden und Thaten der heiligen Apostel und Evangelisten und die Geschichte des Reiches Gottes im Neuen Testamente. Dies kurze Wort, das in keinen Mund paßt, als in den Mund dessen, dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden, dieser mächtige Befehl über alle Creatur, dieser reiche Segen über alle Creatur – sei nun bei dem, was ich sagen möchte, meine Sonne, die mich erleuchtet, – sei, bitt ich Gott, der zusammenfassende, göttliche Ausdruck für alle meine Deutung und am Ende der Gesammteindruck, welchen die Beantwortung der folgenden Fragen auf euch machen möchte. Meine Fragen aber sind diese: 1. Warum soll man sich um der Heiden Seligkeit bemühen? 2. Was soll man zu diesem Zwecke thun? 3. Wer soll es thun? Gott sei mir gnädig zum reden, euch, geliebte Br., zum hören! Amen. Wir, l. Br., sind glücklich zu preisen. Noch ehe wir geboren wurden, stiegen die Gebete der Kirche schon für unser ewiges Wohl zum Himmel. Kaum waren wir geboren, so wurde alsbald der Fluch unsrer sündigen Geburt von uns genommen und wir wurden durch die Taufe ins Reich des Herrn versetzt. Seit dem geht uns der Herr nach mit seinem Wort und Sacrament, mit seinem Geiste, seinem Leibe, seinem Blute, um uns zum ewigen Leben zu speisen und zu nähren. Und ob wir auch die heiße Liebe des Herrn mit kaltem Undank erwiederten, weicht doch der Herr nicht von uns, behandelt uns als die Seinen und erweist uns Treue bis zum letzten Hauch – und hat er uns nur, seis früh, seis spät, das Herz gewonnen, so nimmt er unsre Geister auf unter die Geister der vollkommenen Gerechten und unsre Leiber in den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/> auslaufen und zu dem sie wieder heimkommen, – und in dem kurzen Worte wurzeln alle Reden und Thaten der heiligen Apostel und Evangelisten und die Geschichte des Reiches Gottes im Neuen Testamente. 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auslaufen und zu dem sie wieder heimkommen, – und in dem kurzen Worte wurzeln alle Reden und Thaten der heiligen Apostel und Evangelisten und die Geschichte des Reiches Gottes im Neuen Testamente. Dies kurze Wort, das in keinen Mund paßt, als in den Mund dessen, dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden, dieser mächtige Befehl über alle Creatur, dieser reiche Segen über alle Creatur – sei nun bei dem, was ich sagen möchte, meine Sonne, die mich erleuchtet, – sei, bitt ich Gott, der zusammenfassende, göttliche Ausdruck für alle meine Deutung und am Ende der Gesammteindruck, welchen die Beantwortung der folgenden Fragen auf euch machen möchte. Meine Fragen aber sind diese:
1. Warum soll man sich um der Heiden Seligkeit bemühen?
2. Was soll man zu diesem Zwecke thun?
3. Wer soll es thun?
Gott sei mir gnädig zum reden, euch, geliebte Br., zum hören! Amen.
Wir, l. Br., sind glücklich zu preisen. Noch ehe wir geboren wurden, stiegen die Gebete der Kirche schon für unser ewiges Wohl zum Himmel. Kaum waren wir geboren, so wurde alsbald der Fluch unsrer sündigen Geburt von uns genommen und wir wurden durch die Taufe ins Reich des Herrn versetzt. Seit dem geht uns der Herr nach mit seinem Wort und Sacrament, mit seinem Geiste, seinem Leibe, seinem Blute, um uns zum ewigen Leben zu speisen und zu nähren. Und ob wir auch die heiße Liebe des Herrn mit kaltem Undank erwiederten, weicht doch der Herr nicht von uns, behandelt uns als die Seinen und erweist uns Treue bis zum letzten Hauch – und hat er uns nur, seis früh, seis spät, das Herz gewonnen, so nimmt er unsre Geister auf unter die Geister der vollkommenen Gerechten und unsre Leiber in den
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