Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.Verein für weibliche Diaconie gleicht einem reichen Lande voll würziger Kräuter, die zu Gottes Preis und Ehre und zum Heile der Menschheit allezeit blühen und in Kränzen und Sträußen neben dem siegreichen Wege des Erlösers niedergelegt sind. Die Gärtnerinnen und Pflegerinnen aber, die allenthalben der Blumen, Kräuter und Früchte warten, sind lauter Mädchen und Diaconissen von Neuendettelsau, deren Freude es ist, alles das duftende und fröhliche Leben zu pflegen, was man nun seit bereits fünfzehn Jahren unter uns zu Gottes Preis gewollt und erstrebt hat. Alle menschlichen Werke leiden an Unvollkommenheit und nie und nirgends erreicht man, was man sich vorgenommen und zum Ziele gesetzt hat. Das aber wißen wir dennoch ganz gewiß, daß man hier so lange Jahre nichts gewollt und nichts erstrebt hat, als daß die Barmherzigkeit des Herrn in mancherlei guten Werken gepriesen und gerühmt werde. So Muttergesellschaft wie Zweigvereine gehen von je her einen und denselben Weg. Bei alle dem aber dürfen wir doch nicht verleugnen, daß wir vom Anfang an als Mittel zum Zweck und Weg zum Ziele auch Bildungsanstalten und, wenn man will, geradezu Diaconissenhäuser zum Ziele genommen hatten. Noch existirt ein in den Anfangszeiten nach allen Seiten hin verbreitetes Blatt von 8 Octavseiten, welches den Titel trägt: "Bedenken über weibliche Diaconie innerhalb der protestantischen Kirche Bayerns, insonderheit über zu errichtende Diaconissenanstalten." Möge es uns hier gestattet sein, dieses Blatt in seinem gesammten Umfange zur Erinnerung wieder abzudrucken. Man wird demselben abmerken, daß wir es von Anfang her nicht auf ein Diaconissenhaus abgesehen hatten, wo man in moderner Nachahmung der alten klösterlichen Zeiten einen Haufen Arbeiterinnen und deren Bildung in die Absicht genommen hatte, die Verein für weibliche Diaconie gleicht einem reichen Lande voll würziger Kräuter, die zu Gottes Preis und Ehre und zum Heile der Menschheit allezeit blühen und in Kränzen und Sträußen neben dem siegreichen Wege des Erlösers niedergelegt sind. Die Gärtnerinnen und Pflegerinnen aber, die allenthalben der Blumen, Kräuter und Früchte warten, sind lauter Mädchen und Diaconissen von Neuendettelsau, deren Freude es ist, alles das duftende und fröhliche Leben zu pflegen, was man nun seit bereits fünfzehn Jahren unter uns zu Gottes Preis gewollt und erstrebt hat. Alle menschlichen Werke leiden an Unvollkommenheit und nie und nirgends erreicht man, was man sich vorgenommen und zum Ziele gesetzt hat. Das aber wißen wir dennoch ganz gewiß, daß man hier so lange Jahre nichts gewollt und nichts erstrebt hat, als daß die Barmherzigkeit des Herrn in mancherlei guten Werken gepriesen und gerühmt werde. So Muttergesellschaft wie Zweigvereine gehen von je her einen und denselben Weg. Bei alle dem aber dürfen wir doch nicht verleugnen, daß wir vom Anfang an als Mittel zum Zweck und Weg zum Ziele auch Bildungsanstalten und, wenn man will, geradezu Diaconissenhäuser zum Ziele genommen hatten. Noch existirt ein in den Anfangszeiten nach allen Seiten hin verbreitetes Blatt von 8 Octavseiten, welches den Titel trägt: „Bedenken über weibliche Diaconie innerhalb der protestantischen Kirche Bayerns, insonderheit über zu errichtende Diaconissenanstalten.“ Möge es uns hier gestattet sein, dieses Blatt in seinem gesammten Umfange zur Erinnerung wieder abzudrucken. 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Alle menschlichen Werke leiden an Unvollkommenheit und nie und nirgends erreicht man, was man sich vorgenommen und zum Ziele gesetzt hat. Das aber wißen wir dennoch ganz gewiß, daß man hier so lange Jahre nichts gewollt und nichts erstrebt hat, als daß die Barmherzigkeit des Herrn in mancherlei guten Werken gepriesen und gerühmt werde. So Muttergesellschaft wie Zweigvereine gehen von je her einen und denselben Weg.</p> <p>Bei alle dem aber dürfen wir doch nicht verleugnen, daß wir vom Anfang an als <hi rendition="#g">Mittel zum Zweck und Weg zum Ziele auch Bildungsanstalten</hi> und, wenn man will, geradezu Diaconissenhäuser zum Ziele genommen hatten. 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Verein für weibliche Diaconie gleicht einem reichen Lande voll würziger Kräuter, die zu Gottes Preis und Ehre und zum Heile der Menschheit allezeit blühen und in Kränzen und Sträußen neben dem siegreichen Wege des Erlösers niedergelegt sind. Die Gärtnerinnen und Pflegerinnen aber, die allenthalben der Blumen, Kräuter und Früchte warten, sind lauter Mädchen und Diaconissen von Neuendettelsau, deren Freude es ist, alles das duftende und fröhliche Leben zu pflegen, was man nun seit bereits fünfzehn Jahren unter uns zu Gottes Preis gewollt und erstrebt hat. Alle menschlichen Werke leiden an Unvollkommenheit und nie und nirgends erreicht man, was man sich vorgenommen und zum Ziele gesetzt hat. Das aber wißen wir dennoch ganz gewiß, daß man hier so lange Jahre nichts gewollt und nichts erstrebt hat, als daß die Barmherzigkeit des Herrn in mancherlei guten Werken gepriesen und gerühmt werde. So Muttergesellschaft wie Zweigvereine gehen von je her einen und denselben Weg.
Bei alle dem aber dürfen wir doch nicht verleugnen, daß wir vom Anfang an als Mittel zum Zweck und Weg zum Ziele auch Bildungsanstalten und, wenn man will, geradezu Diaconissenhäuser zum Ziele genommen hatten. Noch existirt ein in den Anfangszeiten nach allen Seiten hin verbreitetes Blatt von 8 Octavseiten, welches den Titel trägt: „Bedenken über weibliche Diaconie innerhalb der protestantischen Kirche Bayerns, insonderheit über zu errichtende Diaconissenanstalten.“ Möge es uns hier gestattet sein, dieses Blatt in seinem gesammten Umfange zur Erinnerung wieder abzudrucken. Man wird demselben abmerken, daß wir es von Anfang her nicht auf ein Diaconissenhaus abgesehen hatten, wo man in moderner Nachahmung der alten klösterlichen Zeiten einen Haufen Arbeiterinnen und deren Bildung in die Absicht genommen hatte, die
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