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Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.

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Förthner'sche Hopfenacker. Der wurde erkoren. Professor Böhrer in Nürnberg zeichnete den Plan, der bald obrigkeitlich genehmigt war. Meister Scheuenstuhl von Kloster Heilsbronn bekam die Aufgabe des Baues, die Schwestern machten eine hohe Flagge, welche die ganze Bauzeit über vom Bauplatz wehte, und es entwickelte sich nun eine rasche und unaufhaltsame Thätigkeit, die keine Ruhe mehr hatte, bis der Grundstein zum Bau gelegt wurde und bis das Gebäude selber eingeweiht werden konnte. Die Grundsteinlegung geschah bereits am 23. Juni, St. Johannis des Täufers Vorabend. - Die Leiter und Freunde der Sache erachteten es für angemeßen, daß es auf eine würdige Weise unter Gebet und Segen aus Gottes Wort geschehe. Am Freitag nach Trinitatis, Nachmittags 4 Uhr, zogen sie, begleitet von einer ansehnlichen Zahl Theilnehmender aus der Nähe und Ferne hinaus zum Bauplatze. - Voran der Ortspfarrer mit dem Cantor der Missions- und Diaconissenanstalt, den Schülern der erstern und den Zöglingen des Pfarrwaisenhauses zu Windsbach, welchen sodann die anwesenden Geistlichen aus der Umgegend, die Vorsteherinnen mit den Diaconissen und Schülerinnen und die mitfeiernden Freunde und Freundinnen der Sache sich anreihten. Als der Zug dem emporwachsenden Gebäude sich etwa auf 100 Schritte genähert hatte, begann man mit dem Liede: "Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld." An der südöstlichen Ecke des Baues machte man Halt, und Inspector Hensolt von Windsbach sprach: "Unsere Hilfe stehet im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat" und verlas sodann die erste biblische Lection Evang. Matth. 20, 20-28. von den Kindern Zebedäi. Sodann betete Pfarrer Löhe die Collecte:

"Herr Jesu Christe, der du nicht kommen bist, daß du dir dienen laßest, sondern daß du dienest und gebest dein

Förthner’sche Hopfenacker. Der wurde erkoren. Professor Böhrer in Nürnberg zeichnete den Plan, der bald obrigkeitlich genehmigt war. Meister Scheuenstuhl von Kloster Heilsbronn bekam die Aufgabe des Baues, die Schwestern machten eine hohe Flagge, welche die ganze Bauzeit über vom Bauplatz wehte, und es entwickelte sich nun eine rasche und unaufhaltsame Thätigkeit, die keine Ruhe mehr hatte, bis der Grundstein zum Bau gelegt wurde und bis das Gebäude selber eingeweiht werden konnte. Die Grundsteinlegung geschah bereits am 23. Juni, St. Johannis des Täufers Vorabend. – Die Leiter und Freunde der Sache erachteten es für angemeßen, daß es auf eine würdige Weise unter Gebet und Segen aus Gottes Wort geschehe. Am Freitag nach Trinitatis, Nachmittags 4 Uhr, zogen sie, begleitet von einer ansehnlichen Zahl Theilnehmender aus der Nähe und Ferne hinaus zum Bauplatze. – Voran der Ortspfarrer mit dem Cantor der Missions– und Diaconissenanstalt, den Schülern der erstern und den Zöglingen des Pfarrwaisenhauses zu Windsbach, welchen sodann die anwesenden Geistlichen aus der Umgegend, die Vorsteherinnen mit den Diaconissen und Schülerinnen und die mitfeiernden Freunde und Freundinnen der Sache sich anreihten. Als der Zug dem emporwachsenden Gebäude sich etwa auf 100 Schritte genähert hatte, begann man mit dem Liede: „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld.“ An der südöstlichen Ecke des Baues machte man Halt, und Inspector Hensolt von Windsbach sprach: „Unsere Hilfe stehet im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“ und verlas sodann die erste biblische Lection Evang. Matth. 20, 20–28. von den Kindern Zebedäi. Sodann betete Pfarrer Löhe die Collecte:

„Herr Jesu Christe, der du nicht kommen bist, daß du dir dienen laßest, sondern daß du dienest und gebest dein
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[32/0032] Förthner’sche Hopfenacker. Der wurde erkoren. Professor Böhrer in Nürnberg zeichnete den Plan, der bald obrigkeitlich genehmigt war. Meister Scheuenstuhl von Kloster Heilsbronn bekam die Aufgabe des Baues, die Schwestern machten eine hohe Flagge, welche die ganze Bauzeit über vom Bauplatz wehte, und es entwickelte sich nun eine rasche und unaufhaltsame Thätigkeit, die keine Ruhe mehr hatte, bis der Grundstein zum Bau gelegt wurde und bis das Gebäude selber eingeweiht werden konnte. Die Grundsteinlegung geschah bereits am 23. Juni, St. Johannis des Täufers Vorabend. – Die Leiter und Freunde der Sache erachteten es für angemeßen, daß es auf eine würdige Weise unter Gebet und Segen aus Gottes Wort geschehe. Am Freitag nach Trinitatis, Nachmittags 4 Uhr, zogen sie, begleitet von einer ansehnlichen Zahl Theilnehmender aus der Nähe und Ferne hinaus zum Bauplatze. – Voran der Ortspfarrer mit dem Cantor der Missions– und Diaconissenanstalt, den Schülern der erstern und den Zöglingen des Pfarrwaisenhauses zu Windsbach, welchen sodann die anwesenden Geistlichen aus der Umgegend, die Vorsteherinnen mit den Diaconissen und Schülerinnen und die mitfeiernden Freunde und Freundinnen der Sache sich anreihten. Als der Zug dem emporwachsenden Gebäude sich etwa auf 100 Schritte genähert hatte, begann man mit dem Liede: „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld.“ An der südöstlichen Ecke des Baues machte man Halt, und Inspector Hensolt von Windsbach sprach: „Unsere Hilfe stehet im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“ und verlas sodann die erste biblische Lection Evang. Matth. 20, 20–28. von den Kindern Zebedäi. Sodann betete Pfarrer Löhe die Collecte: „Herr Jesu Christe, der du nicht kommen bist, daß du dir dienen laßest, sondern daß du dienest und gebest dein

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/32>, abgerufen am 21.11.2024.