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Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.

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Des Sinnes sind wir ja doch alle, daß wir in Amt, Haus und Herz keinen andern Grund legen wollen, als den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau in einander gefüget, wächset zu einem heiligen Tempel des HErrn. Das wollen wir also, neben unserm Unvermögen, ohne Gottes Hilfe etwas ausrichten zu können, laut bezeugen, daß dieses Haus nur dann seiner Bestimmung werde genügen können, wenn Christus der HErr in demselben und in allen denen wohnt, wirkt und lebt, die in diesen Räumen wohnen, wirken und leben werden. So wird dieses Haus, wie wir es ja herzlich wünschen, der Gemeinde, in deren Mitte es aufgerichtet wird, der Umgegend, welcher es einen geistlichen Halt gewähren soll, der ganzen Landeskirche, der es dienen will, und über die engen Grenzen desselben hinaus noch vielen Andern zum Segen gereichen und ein Geruch des Lebens zum Leben wird von demselben ausgehen zur Ehre des HErrn, dessen Name hier bekannt wird. Eine Anstalt, welche wie diese dem Dienste geistlich und leiblich Leidender gewidmet ist, hat man schon lange als ein Bedürfnis für unsere Zustände erkannt; aber darauf kommt es an, daß das erkannte und tiefgefühlte Bedürfnis auch in rechter Weise befriedigt werde. Nun, der Anfang dazu ist im Glauben gemacht, im Glauben soll das Werk fortgeführt werden, damit es bestehe im Lichte der göttlichen Gnade. Heute, da wir dem bereits gelegten Grunde den Schlußstein einfügen, sprechen wir: Bis hieher hat der HErr geholfen! Und dabei haben wir die Zuversicht, daß hier Seine Hilfe noch nicht aus sein, Seine Barmherzigkeit noch kein Ende haben werde. Nein, wir wißen, sie wird auch ferner alle Morgen neu werden über die, so an dem Bau mit irdischem Material arbeiten, daß kein Unfall beim Fortführen desselben sie betreffe und Schaden und Gefahr von jedem ferne bleibe; sie wird immer wieder neu werden, die Barmherzigkeit unseres großen Gottes und Heilandes über die, so in dieses Haus dereinst einziehen werden, dem HErrn in seinen armen Gliedern da zu dienen, und zumal an denen wird Seine Liebe und Treue sich nicht unbezeugt laßen, die hieher ihre Zuflucht nehmen werden, um, wie sie's bedürfen, leibliche und geistliche Genesung hier zu suchen und, will's Gott, auch zu finden. Wir leben alle von der Gnade des HErrn, welche bei denen ist, die Seinem Namen trauen. Laßet uns Ihm die Ehre geben, so läßt Er uns nicht zu Schanden werden; laßet uns auf Ihn uns gründen und bauen, so wird unsere Arbeit nicht vergeblich sein in dem

Des Sinnes sind wir ja doch alle, daß wir in Amt, Haus und Herz keinen andern Grund legen wollen, als den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau in einander gefüget, wächset zu einem heiligen Tempel des HErrn. Das wollen wir also, neben unserm Unvermögen, ohne Gottes Hilfe etwas ausrichten zu können, laut bezeugen, daß dieses Haus nur dann seiner Bestimmung werde genügen können, wenn Christus der HErr in demselben und in allen denen wohnt, wirkt und lebt, die in diesen Räumen wohnen, wirken und leben werden. So wird dieses Haus, wie wir es ja herzlich wünschen, der Gemeinde, in deren Mitte es aufgerichtet wird, der Umgegend, welcher es einen geistlichen Halt gewähren soll, der ganzen Landeskirche, der es dienen will, und über die engen Grenzen desselben hinaus noch vielen Andern zum Segen gereichen und ein Geruch des Lebens zum Leben wird von demselben ausgehen zur Ehre des HErrn, dessen Name hier bekannt wird. Eine Anstalt, welche wie diese dem Dienste geistlich und leiblich Leidender gewidmet ist, hat man schon lange als ein Bedürfnis für unsere Zustände erkannt; aber darauf kommt es an, daß das erkannte und tiefgefühlte Bedürfnis auch in rechter Weise befriedigt werde. Nun, der Anfang dazu ist im Glauben gemacht, im Glauben soll das Werk fortgeführt werden, damit es bestehe im Lichte der göttlichen Gnade. Heute, da wir dem bereits gelegten Grunde den Schlußstein einfügen, sprechen wir: Bis hieher hat der HErr geholfen! Und dabei haben wir die Zuversicht, daß hier Seine Hilfe noch nicht aus sein, Seine Barmherzigkeit noch kein Ende haben werde. Nein, wir wißen, sie wird auch ferner alle Morgen neu werden über die, so an dem Bau mit irdischem Material arbeiten, daß kein Unfall beim Fortführen desselben sie betreffe und Schaden und Gefahr von jedem ferne bleibe; sie wird immer wieder neu werden, die Barmherzigkeit unseres großen Gottes und Heilandes über die, so in dieses Haus dereinst einziehen werden, dem HErrn in seinen armen Gliedern da zu dienen, und zumal an denen wird Seine Liebe und Treue sich nicht unbezeugt laßen, die hieher ihre Zuflucht nehmen werden, um, wie sie’s bedürfen, leibliche und geistliche Genesung hier zu suchen und, will’s Gott, auch zu finden. Wir leben alle von der Gnade des HErrn, welche bei denen ist, die Seinem Namen trauen. Laßet uns Ihm die Ehre geben, so läßt Er uns nicht zu Schanden werden; laßet uns auf Ihn uns gründen und bauen, so wird unsere Arbeit nicht vergeblich sein in dem

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[39/0039] Des Sinnes sind wir ja doch alle, daß wir in Amt, Haus und Herz keinen andern Grund legen wollen, als den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau in einander gefüget, wächset zu einem heiligen Tempel des HErrn. Das wollen wir also, neben unserm Unvermögen, ohne Gottes Hilfe etwas ausrichten zu können, laut bezeugen, daß dieses Haus nur dann seiner Bestimmung werde genügen können, wenn Christus der HErr in demselben und in allen denen wohnt, wirkt und lebt, die in diesen Räumen wohnen, wirken und leben werden. So wird dieses Haus, wie wir es ja herzlich wünschen, der Gemeinde, in deren Mitte es aufgerichtet wird, der Umgegend, welcher es einen geistlichen Halt gewähren soll, der ganzen Landeskirche, der es dienen will, und über die engen Grenzen desselben hinaus noch vielen Andern zum Segen gereichen und ein Geruch des Lebens zum Leben wird von demselben ausgehen zur Ehre des HErrn, dessen Name hier bekannt wird. Eine Anstalt, welche wie diese dem Dienste geistlich und leiblich Leidender gewidmet ist, hat man schon lange als ein Bedürfnis für unsere Zustände erkannt; aber darauf kommt es an, daß das erkannte und tiefgefühlte Bedürfnis auch in rechter Weise befriedigt werde. Nun, der Anfang dazu ist im Glauben gemacht, im Glauben soll das Werk fortgeführt werden, damit es bestehe im Lichte der göttlichen Gnade. Heute, da wir dem bereits gelegten Grunde den Schlußstein einfügen, sprechen wir: Bis hieher hat der HErr geholfen! Und dabei haben wir die Zuversicht, daß hier Seine Hilfe noch nicht aus sein, Seine Barmherzigkeit noch kein Ende haben werde. Nein, wir wißen, sie wird auch ferner alle Morgen neu werden über die, so an dem Bau mit irdischem Material arbeiten, daß kein Unfall beim Fortführen desselben sie betreffe und Schaden und Gefahr von jedem ferne bleibe; sie wird immer wieder neu werden, die Barmherzigkeit unseres großen Gottes und Heilandes über die, so in dieses Haus dereinst einziehen werden, dem HErrn in seinen armen Gliedern da zu dienen, und zumal an denen wird Seine Liebe und Treue sich nicht unbezeugt laßen, die hieher ihre Zuflucht nehmen werden, um, wie sie’s bedürfen, leibliche und geistliche Genesung hier zu suchen und, will’s Gott, auch zu finden. Wir leben alle von der Gnade des HErrn, welche bei denen ist, die Seinem Namen trauen. Laßet uns Ihm die Ehre geben, so läßt Er uns nicht zu Schanden werden; laßet uns auf Ihn uns gründen und bauen, so wird unsere Arbeit nicht vergeblich sein in dem

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/39>, abgerufen am 23.11.2024.