Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

Hat dir dein Sünd vergeben
Und heilt dein Schwachheit groß,
Errett dein armes Leben,
Nimmt dich in seinen Schooß,
Mit rechtem Trost beschüttet,
Verjüngt dem Adler gleich.
Der König schafft Recht,
Behütet die Leidenden im Reich.

Er hat uns wißen laßen
Sein heilig Recht und sein Gericht,
Dazu sein' Güt ohn Maßen;
Es mangelt an Erbarmung nicht,
Sein Zorn läßt er wohl fahren,
Straft nicht nach unsrer Schuld;
Die Gnad thut er nicht sparen,
Den Blöden ist er hold.
Sein Güt ist hoch erhaben
Ob den, die fürchten ihn;
So fern der Ost vom Abend,
Ist unsre Sünd dahin.
Wie sich ein Mann erbarmet
Ueber sein junge Kinderlein:
So thut der Herr uns Armen,
So wir ihn kindlich fürchten rein.
Er kennt das arm Gemächte,
Und weiß, wir sind nur Staub,
Gleichwie das Gras, von Rechte*),
Ein Blum und fallend Laub:
Der Wind nur drüber wehet,
So ist es nimmer da,
Also der Mensch vergehet,
Sein End das ist ihm nah.
Die Gottes Gnad alleine
Bleibt stät und fest in Ewigkeit
Bei seiner liebn Gemeine,
Die steht in seine Furcht bereit,
*) von Rechts wegen.

Hat dir dein Sünd vergeben
Und heilt dein Schwachheit groß,
Errett dein armes Leben,
Nimmt dich in seinen Schooß,
Mit rechtem Trost beschüttet,
Verjüngt dem Adler gleich.
Der König schafft Recht,
Behütet die Leidenden im Reich.

Er hat uns wißen laßen
Sein heilig Recht und sein Gericht,
Dazu sein’ Güt ohn Maßen;
Es mangelt an Erbarmung nicht,
Sein Zorn läßt er wohl fahren,
Straft nicht nach unsrer Schuld;
Die Gnad thut er nicht sparen,
Den Blöden ist er hold.
Sein Güt ist hoch erhaben
Ob den, die fürchten ihn;
So fern der Ost vom Abend,
Ist unsre Sünd dahin.
Wie sich ein Mann erbarmet
Ueber sein junge Kinderlein:
So thut der Herr uns Armen,
So wir ihn kindlich fürchten rein.
Er kennt das arm Gemächte,
Und weiß, wir sind nur Staub,
Gleichwie das Gras, von Rechte*),
Ein Blum und fallend Laub:
Der Wind nur drüber wehet,
So ist es nimmer da,
Also der Mensch vergehet,
Sein End das ist ihm nah.
Die Gottes Gnad alleine
Bleibt stät und fest in Ewigkeit
Bei seiner liebn Gemeine,
Die steht in seine Furcht bereit,
*) von Rechts wegen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <pb facs="#f0048" n="48"/>
                <l>Hat dir dein Sünd vergeben</l><lb/>
                <l>Und heilt dein Schwachheit groß,</l><lb/>
                <l>Errett dein armes Leben,</l><lb/>
                <l>Nimmt dich in seinen Schooß,</l><lb/>
                <l>Mit rechtem Trost beschüttet,</l><lb/>
                <l>Verjüngt dem Adler gleich.</l><lb/>
                <l>Der König schafft Recht,</l><lb/>
                <l>Behütet die Leidenden im Reich.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="2">
                <l>Er hat uns wißen laßen</l><lb/>
                <l>Sein heilig Recht und sein Gericht,</l><lb/>
                <l>Dazu sein&#x2019; Güt ohn Maßen;</l><lb/>
                <l>Es mangelt an Erbarmung nicht,</l><lb/>
                <l>Sein Zorn läßt er wohl fahren,</l><lb/>
                <l>Straft nicht nach unsrer Schuld;</l><lb/>
                <l>Die Gnad thut er nicht sparen,</l><lb/>
                <l>Den Blöden ist er hold.</l><lb/>
                <l>Sein Güt ist hoch erhaben</l><lb/>
                <l>Ob den, die fürchten ihn;</l><lb/>
                <l>So fern der Ost vom Abend,</l><lb/>
                <l>Ist unsre Sünd dahin.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="3">
                <l>Wie sich ein Mann erbarmet</l><lb/>
                <l>Ueber sein junge Kinderlein:</l><lb/>
                <l>So thut der Herr uns Armen,</l><lb/>
                <l>So wir ihn kindlich fürchten rein.</l><lb/>
                <l>Er kennt das arm Gemächte,</l><lb/>
                <l>Und weiß, wir sind nur Staub,</l><lb/>
                <l>Gleichwie das Gras, von Rechte<note place="foot" n="*)">von Rechts wegen.</note>,</l><lb/>
                <l>Ein Blum und fallend Laub:</l><lb/>
                <l>Der Wind nur drüber wehet,</l><lb/>
                <l>So ist es nimmer da,</l><lb/>
                <l>Also der Mensch vergehet,</l><lb/>
                <l>Sein End das ist ihm nah.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="4">
                <l>Die Gottes Gnad alleine</l><lb/>
                <l>Bleibt stät und fest in Ewigkeit</l><lb/>
                <l>Bei seiner liebn Gemeine,</l><lb/>
                <l>Die steht in seine Furcht bereit,</l><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0048] Hat dir dein Sünd vergeben Und heilt dein Schwachheit groß, Errett dein armes Leben, Nimmt dich in seinen Schooß, Mit rechtem Trost beschüttet, Verjüngt dem Adler gleich. Der König schafft Recht, Behütet die Leidenden im Reich. Er hat uns wißen laßen Sein heilig Recht und sein Gericht, Dazu sein’ Güt ohn Maßen; Es mangelt an Erbarmung nicht, Sein Zorn läßt er wohl fahren, Straft nicht nach unsrer Schuld; Die Gnad thut er nicht sparen, Den Blöden ist er hold. Sein Güt ist hoch erhaben Ob den, die fürchten ihn; So fern der Ost vom Abend, Ist unsre Sünd dahin. Wie sich ein Mann erbarmet Ueber sein junge Kinderlein: So thut der Herr uns Armen, So wir ihn kindlich fürchten rein. Er kennt das arm Gemächte, Und weiß, wir sind nur Staub, Gleichwie das Gras, von Rechte *), Ein Blum und fallend Laub: Der Wind nur drüber wehet, So ist es nimmer da, Also der Mensch vergehet, Sein End das ist ihm nah. Die Gottes Gnad alleine Bleibt stät und fest in Ewigkeit Bei seiner liebn Gemeine, Die steht in seine Furcht bereit, *) von Rechts wegen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-03T16:04:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-03T16:04:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-03T16:04:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/48
Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/48>, abgerufen am 23.11.2024.