Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.
Am 5. Mai des Jahres 1860 kam die lang ersehnte Erlaubniß vom königlichen Ober-Consistorium zum vollständigen Gottesdienst sammt Sacrament für das Diaconissenhaus. Am 27. Mai, dem Pfingsttag, 1860 durfte zum ersten Mal vollständiger Gottesdienst im neuen Betsaal gehalten werden, und am 28. Mai 1860 wurde zum ersten Male das h. Abendmahl gereicht. Die Chronik schreibt: Seit unser Bethaus erbaut ward, wurde der Apostel Lehre schon in reicher Fülle vorgetragen. - Die Pflege der Gemeinschaft war auch nicht unterlaßen worden. Manches Gebet ist zum Throne Gottes in demselben aufgestiegen. Aber heute widerfuhr diesem Hause Heil, denn der Herr selbst gieng zu demselben ein und hielt sein h. Mahl. Lob sei ihm in Ewigkeit!" - Ob nun gleich der Betsaalbau langsamer vorwärts gieng, so kam man doch auch mit ihm zum Ziele. Derselbe Architect, der uns zum Mutterhause half, Professor Böhrer in Nürnberg, machte auch Riß und Zeichnung für den Betsaal.
Am 5. Mai des Jahres 1860 kam die lang ersehnte Erlaubniß vom königlichen Ober-Consistorium zum vollständigen Gottesdienst sammt Sacrament für das Diaconissenhaus. Am 27. Mai, dem Pfingsttag, 1860 durfte zum ersten Mal vollständiger Gottesdienst im neuen Betsaal gehalten werden, und am 28. Mai 1860 wurde zum ersten Male das h. Abendmahl gereicht. Die Chronik schreibt: Seit unser Bethaus erbaut ward, wurde der Apostel Lehre schon in reicher Fülle vorgetragen. – Die Pflege der Gemeinschaft war auch nicht unterlaßen worden. Manches Gebet ist zum Throne Gottes in demselben aufgestiegen. Aber heute widerfuhr diesem Hause Heil, denn der Herr selbst gieng zu demselben ein und hielt sein h. Mahl. Lob sei ihm in Ewigkeit!“ – Ob nun gleich der Betsaalbau langsamer vorwärts gieng, so kam man doch auch mit ihm zum Ziele. Derselbe Architect, der uns zum Mutterhause half, Professor Böhrer in Nürnberg, machte auch Riß und Zeichnung für den Betsaal. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <cit> <quote> <p><pb facs="#f0080" n="80"/> weiblichen Dieners vorgestellt und gezeigt, wodurch man zur Dienerin Jesu wird, nämlich nicht allein durch irgend welche äußere Geschicklichkeit und Gewandtheit, sondern durch ein gottverlobtes Leben. Ein solches Leben zu fördern und zu pflegen, sei auch die Absicht, in der dies Haus gebaut worden, in welchem von nun an der HErr seinen Kindern oft begegnen und reiche Segensströme auf sie fließen laßen wird, die zu verheißen kein Wagnis sein wird, da immer, wenn sich’s um göttliche Dinge handelt, die Erfüllung weit über die Verheißung geht. Als höchstes Vorbild im Dienste Jesu wurde Maria, die Herzogin aller Dienerinnen dargestellt. Das neuerbaute Bethaus soll eine Krippe sein, in welcher der HErr seine Wohnung haben möge. In diesem Sinne sangen die Versammelten dann auch: „Ich steh an deiner Kripp hier. Nach dem darauf folgenden Gebet und Segen stimmte der Chor der Sängerinnen dann noch einige Choräle an, <choice><sic>drrauf</sic><corr>darauf</corr></choice> giengen wir fröhlich in unsere Wohnung zurück.“</p> <p>Die Krippe war diesmal in einem Hause des Dorfes aufgestellt worden, um den Bewohnern von Neuendettelsau auch eine kleine Freude zu bereiten.</p> </quote> </cit> <p>Am 5. Mai des Jahres 1860 kam die lang ersehnte Erlaubniß vom königlichen Ober-Consistorium zum vollständigen Gottesdienst sammt Sacrament für das Diaconissenhaus. Am 27. Mai, dem Pfingsttag, 1860 durfte zum ersten Mal vollständiger Gottesdienst im neuen Betsaal gehalten werden, und am 28. Mai 1860 wurde zum ersten Male das h. Abendmahl gereicht. Die Chronik schreibt: Seit unser Bethaus erbaut ward, wurde der Apostel Lehre schon in reicher Fülle vorgetragen. – Die Pflege der Gemeinschaft war auch nicht unterlaßen worden. Manches Gebet ist zum Throne Gottes in demselben aufgestiegen. Aber heute widerfuhr diesem Hause Heil, denn der Herr selbst gieng zu demselben ein und hielt sein h. Mahl. Lob sei ihm in Ewigkeit!“ –</p> <p>Ob nun gleich der Betsaalbau langsamer vorwärts gieng, so kam man doch auch mit ihm zum Ziele. Derselbe Architect, der uns zum Mutterhause half, Professor <hi rendition="#g">Böhrer</hi> in Nürnberg, machte auch Riß und Zeichnung für den Betsaal. </p> </div> </body> </text> </TEI> [80/0080]
weiblichen Dieners vorgestellt und gezeigt, wodurch man zur Dienerin Jesu wird, nämlich nicht allein durch irgend welche äußere Geschicklichkeit und Gewandtheit, sondern durch ein gottverlobtes Leben. Ein solches Leben zu fördern und zu pflegen, sei auch die Absicht, in der dies Haus gebaut worden, in welchem von nun an der HErr seinen Kindern oft begegnen und reiche Segensströme auf sie fließen laßen wird, die zu verheißen kein Wagnis sein wird, da immer, wenn sich’s um göttliche Dinge handelt, die Erfüllung weit über die Verheißung geht. Als höchstes Vorbild im Dienste Jesu wurde Maria, die Herzogin aller Dienerinnen dargestellt. Das neuerbaute Bethaus soll eine Krippe sein, in welcher der HErr seine Wohnung haben möge. In diesem Sinne sangen die Versammelten dann auch: „Ich steh an deiner Kripp hier. Nach dem darauf folgenden Gebet und Segen stimmte der Chor der Sängerinnen dann noch einige Choräle an, darauf giengen wir fröhlich in unsere Wohnung zurück.“
Die Krippe war diesmal in einem Hause des Dorfes aufgestellt worden, um den Bewohnern von Neuendettelsau auch eine kleine Freude zu bereiten.
Am 5. Mai des Jahres 1860 kam die lang ersehnte Erlaubniß vom königlichen Ober-Consistorium zum vollständigen Gottesdienst sammt Sacrament für das Diaconissenhaus. Am 27. Mai, dem Pfingsttag, 1860 durfte zum ersten Mal vollständiger Gottesdienst im neuen Betsaal gehalten werden, und am 28. Mai 1860 wurde zum ersten Male das h. Abendmahl gereicht. Die Chronik schreibt: Seit unser Bethaus erbaut ward, wurde der Apostel Lehre schon in reicher Fülle vorgetragen. – Die Pflege der Gemeinschaft war auch nicht unterlaßen worden. Manches Gebet ist zum Throne Gottes in demselben aufgestiegen. Aber heute widerfuhr diesem Hause Heil, denn der Herr selbst gieng zu demselben ein und hielt sein h. Mahl. Lob sei ihm in Ewigkeit!“ –
Ob nun gleich der Betsaalbau langsamer vorwärts gieng, so kam man doch auch mit ihm zum Ziele. Derselbe Architect, der uns zum Mutterhause half, Professor Böhrer in Nürnberg, machte auch Riß und Zeichnung für den Betsaal.
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