Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Historie des Römischen Huren-Regiments. Erstes Buch. I. DJejenige/ welche über die verderbte Sitten der tete A
Hiſtorie des Roͤmiſchen Huren-Regiments. Erſtes Buch. I. DJejenige/ welche uͤber die verderbte Sitten der tete A
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0011" n="[1]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Hiſtorie</hi> des <hi rendition="#in">R</hi>oͤmiſchen<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#in">H</hi>uren-<hi rendition="#in">R</hi>egiments.</hi><lb/> Erſtes Buch.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">I.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Jejenige/ welche uͤber die verderbte Sitten der<lb/> ietzigen Welt klagen/ thun zwar nicht unrecht/<lb/> doch werden ſie mir verzeihen/ wenn ich ſage/ daß<lb/> ſie ſich in etwas vergehen; indem ſie vorgeben/ es<lb/> ſey von Anfang der Welt niemals ſo uͤbel als iezo<lb/> zugangen/ welches in Wahrheit etwas zu milde geredet/ wie<lb/> diejenigen/ ſo in der Hiſtorie geuͤbet/ mir leicht zugeben werden.<lb/> Jch will nur das <hi rendition="#aq">X</hi>te <hi rendition="#aq">Seculum</hi> nach unſers Heylands Geburt<lb/> zum Exempel vorſtellen/ mit welchen ich vermeine meinen Satz<lb/> genungſam zu behaupten/ indem es darinnen/ wo nicht ſchlim-<lb/> mer/ als zu unſern Zeiten/ iedoch nicht um ein Haar beſſer er-<lb/> gangen. Es fuͤhret bey denen beſten <hi rendition="#aq">Hiſtoricis</hi> den Nahmen<lb/> des verderbten und unſeeligen <hi rendition="#aq">Seculi,</hi> wie es ſchon aus denen al-<lb/> ten <hi rendition="#aq">Luitprandus, Platina, Aventinus,</hi> aus denen neuen <hi rendition="#aq">Bel-<lb/> larminus, Baronius, Maimbourg</hi> und <hi rendition="#aq">du Pin</hi> genennet: Und<lb/> es verdienet auch dieſen Nahmen vor andern. Denn Kirchen-<lb/> und Policey-Stand war damahls in beyden/ ſo wohl in Mor-<lb/> gen-als Abendlaͤndiſchen Kaͤyſerthuͤmern/ nicht weniger in<lb/> Teutſchland und Franckreich/ erbaͤrmlich zerruͤttet. Die Herr-<lb/> ſchenden waͤlzeten ſich meiſtens in ſchaͤndlichen Wolluͤſten; und<lb/> finden wir niemahls mehr <hi rendition="#aq">Concubin</hi>en und natuͤrliche Kinder<lb/> groſſer Herren/ als umb dieſe Zeit: Der Unterthanen Leben rich-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A</fw><fw place="bottom" type="catch">tete</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0011]
Hiſtorie des Roͤmiſchen
Huren-Regiments.
Erſtes Buch.
I.
DJejenige/ welche uͤber die verderbte Sitten der
ietzigen Welt klagen/ thun zwar nicht unrecht/
doch werden ſie mir verzeihen/ wenn ich ſage/ daß
ſie ſich in etwas vergehen; indem ſie vorgeben/ es
ſey von Anfang der Welt niemals ſo uͤbel als iezo
zugangen/ welches in Wahrheit etwas zu milde geredet/ wie
diejenigen/ ſo in der Hiſtorie geuͤbet/ mir leicht zugeben werden.
Jch will nur das Xte Seculum nach unſers Heylands Geburt
zum Exempel vorſtellen/ mit welchen ich vermeine meinen Satz
genungſam zu behaupten/ indem es darinnen/ wo nicht ſchlim-
mer/ als zu unſern Zeiten/ iedoch nicht um ein Haar beſſer er-
gangen. Es fuͤhret bey denen beſten Hiſtoricis den Nahmen
des verderbten und unſeeligen Seculi, wie es ſchon aus denen al-
ten Luitprandus, Platina, Aventinus, aus denen neuen Bel-
larminus, Baronius, Maimbourg und du Pin genennet: Und
es verdienet auch dieſen Nahmen vor andern. Denn Kirchen-
und Policey-Stand war damahls in beyden/ ſo wohl in Mor-
gen-als Abendlaͤndiſchen Kaͤyſerthuͤmern/ nicht weniger in
Teutſchland und Franckreich/ erbaͤrmlich zerruͤttet. Die Herr-
ſchenden waͤlzeten ſich meiſtens in ſchaͤndlichen Wolluͤſten; und
finden wir niemahls mehr Concubinen und natuͤrliche Kinder
groſſer Herren/ als umb dieſe Zeit: Der Unterthanen Leben rich-
tete
A
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |