Ob nun wohl vieles in dieser Tafel seinen richtigen histori- schen Grund hat/ so ist doch auch ein grosses Theil derselben un- gewiß; zu geschweigen das verschiedenes/ insonderheit die Titul der eingeführten Personen/ welche den Fabeln gar ähnlich sind/ mit Vorsatz sind ausgelassen worden. Wie denn auch dieses die Sache in Zweiffel setzet/ daß die Gvelphen/ so in voriger Tafel dem Erchenbaldischen Stamm zugeschrieben worden/ allhier zum Wittekindischen gebracht sind; gleichwie andre/ gleichsam zur Vergeltung/ die Capetingischen Könige in Franckreich auch zum Erchenbaldischen Geschlecht bringen? Die fernere Dedu- ction, welche von Wernekino noch weiter biß auff Harderichen der Sachsen König hinausgehet/ und von Cranzio, und ferner aus demselben von Chytraeo, Lazio, Reineccio, Reusnero, Fa- bricio, Spangenbergio, Albino, Birkio und Wilkio ange- führet wird/ gründet sich auff etliche Mönche von schlechten Alter und judicio.
Die Bäyerischen Scribenten haben sich auch nichts vergeben wollen/ und demnach folgende Genealogie, wie sie von Blondel- lo und andern/ die es noch zum besten machen sollen/ ausgeführet wird/ zum Grund ihrer Sachen geleget.
Tabula
Einleitung zur
Ob nun wohl vieles in dieſer Tafel ſeinen richtigen hiſtori- ſchen Grund hat/ ſo iſt doch auch ein groſſes Theil derſelben un- gewiß; zu geſchweigen das verſchiedenes/ inſonderheit die Titul der eingefuͤhrten Perſonen/ welche den Fabeln gar aͤhnlich ſind/ mit Vorſatz ſind ausgelaſſen worden. Wie denn auch dieſes die Sache in Zweiffel ſetzet/ daß die Gvelphen/ ſo in voriger Tafel dem Erchenbaldiſchen Stamm zugeſchrieben worden/ allhier zum Wittekindiſchen gebracht ſind; gleichwie andre/ gleichſam zur Vergeltung/ die Capetingiſchen Koͤnige in Franckreich auch zum Erchenbaldiſchen Geſchlecht bringen? Die fernere Dedu- ction, welche von Wernekino noch weiter biß auff Harderichen der Sachſen Koͤnig hinausgehet/ und von Cranzio, und ferner aus demſelben von Chytræo, Lazio, Reineccio, Reuſnero, Fa- bricio, Spangenbergio, Albino, Birkio und Wilkio ange- fuͤhret wird/ gruͤndet ſich auff etliche Moͤnche von ſchlechten Alter und judicio.
Die Baͤyeriſchen Scribenten haben ſich auch nichts vergeben wollen/ und demnach folgende Genealogie, wie ſie von Blondel- lo und andern/ die es noch zum beſten machen ſollen/ ausgefuͤhret wird/ zum Grund ihrer Sachen geleget.
Tabula
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Einleitung zur
Ob nun wohl vieles in dieſer Tafel ſeinen richtigen hiſtori-
ſchen Grund hat/ ſo iſt doch auch ein groſſes Theil derſelben un-
gewiß; zu geſchweigen das verſchiedenes/ inſonderheit die Titul
der eingefuͤhrten Perſonen/ welche den Fabeln gar aͤhnlich ſind/
mit Vorſatz ſind ausgelaſſen worden. Wie denn auch dieſes die
Sache in Zweiffel ſetzet/ daß die Gvelphen/ ſo in voriger Tafel
dem Erchenbaldiſchen Stamm zugeſchrieben worden/ allhier zum
Wittekindiſchen gebracht ſind; gleichwie andre/ gleichſam zur
Vergeltung/ die Capetingiſchen Koͤnige in Franckreich auch
zum Erchenbaldiſchen Geſchlecht bringen? Die fernere Dedu-
ction, welche von Wernekino noch weiter biß auff Harderichen
der Sachſen Koͤnig hinausgehet/ und von Cranzio, und ferner
aus demſelben von Chytræo, Lazio, Reineccio, Reuſnero, Fa-
bricio, Spangenbergio, Albino, Birkio und Wilkio ange-
fuͤhret wird/ gruͤndet ſich auff etliche Moͤnche von ſchlechten Alter
und judicio.
Die Baͤyeriſchen Scribenten haben ſich auch nichts vergeben
wollen/ und demnach folgende Genealogie, wie ſie von Blondel-
lo und andern/ die es noch zum beſten machen ſollen/ ausgefuͤhret
wird/ zum Grund ihrer Sachen geleget.
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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/152>, abgerufen am 09.05.2024.
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