Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Histor. medii aevi. Pago Chutizi, die Oerter Plisni und Gieta, Wurzin, und Tres-cowo wären nicht weit von ihm entlegen; Solte er wohl glau- ben/ daß er sich bey Coldiz in Meissen befinde. Es wird dannen- hero Noth seyn/ so viel als man durch geschehene Untersuchung und Collation der Scribenten selbiger Zeit hat finden können/ vorzustellen/ und sonderlich einen Anfang zu Land-Charten aus dem Aevo medio, die uns biß dato fehlen/ zu machen. Wobey man doch vor jetzo fast nur bey Generalibus/ so viel zu einer Ein- leitung gehöret/ wird bleiben können/ und insonderheit auff die Beschaffenheit im zehenden Seculo sehen müssen. Damahls/ wie auch in denen vorhergehenden und etlichen fol- Alemannien (wie es bey denen damahligen Scriptoribus jetzo B b 3
Hiſtor. medii ævi. Pago Chutizi, die Oerter Pliſni und Gieta, Wurzin, und Treſ-cowo waͤren nicht weit von ihm entlegen; Solte er wohl glau- ben/ daß er ſich bey Coldiz in Meiſſen befinde. Es wird dannen- hero Noth ſeyn/ ſo viel als man durch geſchehene Unterſuchung und Collation der Scribenten ſelbiger Zeit hat finden koͤnnen/ vorzuſtellen/ und ſonderlich einen Anfang zu Land-Charten aus dem Aevo medio, die uns biß dato fehlen/ zu machen. Wobey man doch vor jetzo faſt nur bey Generalibus/ ſo viel zu einer Ein- leitung gehoͤret/ wird bleiben koͤnnen/ und inſonderheit auff die Beſchaffenheit im zehenden Seculo ſehen muͤſſen. Damahls/ wie auch in denen vorhergehenden und etlichen fol- Alemannien (wie es bey denen damahligen Scriptoribus jetzo B b 3
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Hiſtor. medii ævi.
Pago Chutizi, die Oerter Pliſni und Gieta, Wurzin, und Treſ-
cowo waͤren nicht weit von ihm entlegen; Solte er wohl glau-
ben/ daß er ſich bey Coldiz in Meiſſen befinde. Es wird dannen-
hero Noth ſeyn/ ſo viel als man durch geſchehene Unterſuchung
und Collation der Scribenten ſelbiger Zeit hat finden koͤnnen/
vorzuſtellen/ und ſonderlich einen Anfang zu Land-Charten aus
dem Aevo medio, die uns biß dato fehlen/ zu machen. Wobey
man doch vor jetzo faſt nur bey Generalibus/ ſo viel zu einer Ein-
leitung gehoͤret/ wird bleiben koͤnnen/ und inſonderheit auff die
Beſchaffenheit im zehenden Seculo ſehen muͤſſen.
Damahls/ wie auch in denen vorhergehenden und etlichen fol-
genden Seculis/ ward Europa, ſo weit die Chronicken gehen/
eingetheilet in Alemannien/ Lothringen/ Gallien/ Hiſpanien,
Jtalien/ die Slaviſchen Laͤnder/ Britannien/ Daͤnnemarck/
Schweden/ Norwegen und Ungarn. Selbige werden/ ſo gut
es der Raum hat leiden wollen/ in der beygefuͤgten erſten Land-
Charte dargeſtellet.
Alemannien (wie es bey denen damahligen Scriptoribus
meiſtens heißet/ wiewohl die Fraͤnckiſchen Scribenten auch das
Wort Germania fleißig brauchen) oder Deutſchland/ hat dieſen
Nahmen von allerhand Voͤlckern/ die ſich in dem jetzigẽ Schwa-
ben niedergelaßen; wurde eingetheilet in Alemanniam altam und
baſſam, welche ſaͤmtlich in Pagos, Gauen/ oder Diſtricte abge-
theilet waren/ die von denen Graffen regieret wurden. Jenes/ je-
zo Ober-Deutſchland/ hieß auch abſonderlich Alemannia, und
gehoͤrte darzu Oſtro-Francia, Bajoaria und Suevia. Die Un-
ſtrut/ Weſer und Rur/ wenn man von einer zur andern Linien
ziehet/ ſcheideten dieſes Land von Nord-oder Nieder-Deutſch-
land/ die Alpen hatte es gegen Mittag/ den Rhein gegen A-
bend/ und gegen Morgen graͤntzte es an die Slaven und Ungarn.
Oſtro-Francia, oder Oſt-Francken/ hernach Franckenland/
ward von denen Carolingis zum Hertzogthum gemacht/ begrieff
das jetzige Heſſen/ die Wetterau und das jetzige Francken/ und
hatte die Pagos, Wetterowe, jetzo die Wetterau/ Logingowe,
jetzo
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