Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

Bild:
<< vorherige Seite

Einleitung zur
stund noch bey dem vorigem Hauß. Die Marck Meißen/ O-
sterland und Lausitz wurde dem Budsezischen Geschlecht von den
Graffen zu Groizsch streitig gemacht; die übrigen Marcken blie-
ben in vorigen Stand/ nur das die Sächßische untergieng.
Nebst denen oberzehlten Graffen wurden noch bekannt die von
Holstein/ Vohburg/ Würtemberg/ Aurach/ Altena/ oder Jülich/
Cleve/ Berg/ Marck/ und Lippe/ Schwerin/ Lützelstein Cazen-
elnbogen/ Peine/ Ruppin/ Tecklenburg/ Hohenems/ hinge-
gen giengen Groizsch und Sommerseburg unter.

Zu Friderici Barbarossae Zeiten/ oder mitten im zwölfften
Sec. stund nun das Käyserthum bey dem Hohenstauffischen Hau-
se/ welches das Schwäbische Hertzogthum behielt/ die übrigen
blieben im vorigen Stand/ ohne daß die Gvelffen Sachßen/
Bäyern/ und zugleich die Pfaltz am Rhein und in Sachßen ver-
lohren; das erste kam an die Ascanier/ das andre und dritte an die
von Scheyern/ das vierdte an die Thüringischen Landgraffen.
Doch ward vor die Gvelffen ein neues Hertzogthum zu Braun-
schweig gestifftet: Aus dem Zäringischen aber entstund das Te-
ckische/ und das Brabantische erhielten die vom Mansuarischen
Geschlecht. Die Marcken Meißen/ Osterland und Lausitz ka-
men nun erblich an das Budsezische Hauß/ und die Branden-
burgische verknüpfften die Ascanier mit der alten Marck; aus
der Hochbergischen aber entstund die Badische. Die Land-
graffen Titul in Thüringen/ Elsaß etc. kamen damahls auff. Die
Burggraffschafft Nürnberg stunde bey denen Vohburgen/
und die Magdeburgische bey denen Qverfurtischen Herren. So
waren auch nebst denen vorigen Graffen berühmt/ Tyrol/
Reinstein/ Wernigeroda/ Hag/ Hoy/ Diepholt/ Schaum-
burgund Pappenheim; Hingegen erlosch Winzenburg. Zu Fride-
rici II.
Zeiten/ oder im ersten Theil des dreyzehenden Seculi, war
alles in obgemeldten Zustand/ ohne daß das Oesterreichische Her-
tzogthum an eine Linie des Badischen Hauses kam/ und das Zä-
ringische ausging/ auch die Meranischen Hertzoge aus dem Hau-
se Andechs bekannt wurden/ und die Mecklenburgischen auffka-

men.

Einleitung zur
ſtund noch bey dem vorigem Hauß. Die Marck Meißen/ O-
ſterland und Lauſitz wurde dem Budſeziſchen Geſchlecht von den
Graffen zu Groizſch ſtreitig gemacht; die uͤbrigen Marcken blie-
ben in vorigen Stand/ nur das die Saͤchßiſche untergieng.
Nebſt denen oberzehlten Graffen wurden noch bekannt die von
Holſtein/ Vohburg/ Wuͤrtemberg/ Aurach/ Altena/ oder Juͤlich/
Cleve/ Berg/ Marck/ und Lippe/ Schwerin/ Luͤtzelſtein Cazen-
elnbogen/ Peine/ Ruppin/ Tecklenburg/ Hohenems/ hinge-
gen giengen Groizſch und Sommerſeburg unter.

Zu Friderici Barbaroſſæ Zeiten/ oder mitten im zwoͤlfften
Sec. ſtund nun das Kaͤyſerthum bey dem Hohenſtauffiſchen Hau-
ſe/ welches das Schwaͤbiſche Hertzogthum behielt/ die uͤbrigen
blieben im vorigen Stand/ ohne daß die Gvelffen Sachßen/
Baͤyern/ und zugleich die Pfaltz am Rhein und in Sachßen ver-
lohren; das erſte kam an die Aſcanier/ das andre und dritte an die
von Scheyern/ das vierdte an die Thuͤringiſchen Landgraffen.
Doch ward vor die Gvelffen ein neues Hertzogthum zu Braun-
ſchweig geſtifftet: Aus dem Zaͤringiſchen aber entſtund das Te-
ckiſche/ und das Brabantiſche erhielten die vom Manſuariſchen
Geſchlecht. Die Marcken Meißen/ Oſterland und Lauſitz ka-
men nun erblich an das Budſeziſche Hauß/ und die Branden-
burgiſche verknuͤpfften die Aſcanier mit der alten Marck; aus
der Hochbergiſchen aber entſtund die Badiſche. Die Land-
graffen Titul in Thuͤringen/ Elſaß ꝛc. kamen damahls auff. Die
Burggraffſchafft Nuͤrnberg ſtunde bey denen Vohburgen/
und die Magdeburgiſche bey denen Qverfurtiſchen Herren. So
waren auch nebſt denen vorigen Graffen beruͤhmt/ Tyrol/
Reinſtein/ Wernigeroda/ Hag/ Hoy/ Diepholt/ Schaum-
burgund Pappenheim; Hingegen erloſch Winzenburg. Zu Fride-
rici II.
Zeiten/ oder im erſten Theil des dreyzehenden Seculi, war
alles in obgemeldten Zuſtand/ ohne daß das Oeſterreichiſche Her-
tzogthum an eine Linie des Badiſchen Hauſes kam/ und das Zaͤ-
ringiſche ausging/ auch die Meraniſchen Hertzoge aus dem Hau-
ſe Andechs bekannt wurden/ und die Mecklenburgiſchen auffka-

men.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0256" n="238"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Einleitung zur</hi></fw><lb/>
&#x017F;tund noch bey dem vorigem Hauß. Die Marck Meißen/ O-<lb/>
&#x017F;terland und Lau&#x017F;itz wurde dem Bud&#x017F;ezi&#x017F;chen Ge&#x017F;chlecht von den<lb/>
Graffen zu Groiz&#x017F;ch &#x017F;treitig gemacht; die u&#x0364;brigen Marcken blie-<lb/>
ben in vorigen Stand/ nur das die Sa&#x0364;chßi&#x017F;che untergieng.<lb/>
Neb&#x017F;t denen oberzehlten Graffen wurden noch bekannt die von<lb/>
Hol&#x017F;tein/ Vohburg/ Wu&#x0364;rtemberg/ Aurach/ Altena/ oder Ju&#x0364;lich/<lb/>
Cleve/ Berg/ Marck/ und Lippe/ Schwerin/ Lu&#x0364;tzel&#x017F;tein Cazen-<lb/>
elnbogen/ Peine/ Ruppin/ Tecklenburg/ Hohenems/ hinge-<lb/>
gen giengen Groiz&#x017F;ch und Sommer&#x017F;eburg unter.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Zu</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Friderici Barbaro&#x017F;&#x017F;æ</hi></hi><hi rendition="#fr">Zeiten/</hi> oder mitten im zwo&#x0364;lfften<lb/><hi rendition="#aq">Sec.</hi> &#x017F;tund nun das Ka&#x0364;y&#x017F;erthum bey dem Hohen&#x017F;tauffi&#x017F;chen Hau-<lb/>
&#x017F;e/ welches das Schwa&#x0364;bi&#x017F;che Hertzogthum behielt/ die u&#x0364;brigen<lb/>
blieben im vorigen Stand/ ohne daß die Gvelffen Sachßen/<lb/>
Ba&#x0364;yern/ und zugleich die Pfaltz am Rhein und in Sachßen ver-<lb/>
lohren; das er&#x017F;te kam an die <hi rendition="#aq">A&#x017F;cani</hi>er/ das andre und dritte an die<lb/>
von Scheyern/ das vierdte an die Thu&#x0364;ringi&#x017F;chen Landgraffen.<lb/>
Doch ward vor die Gvelffen ein neues Hertzogthum zu Braun-<lb/>
&#x017F;chweig ge&#x017F;tifftet: Aus dem Za&#x0364;ringi&#x017F;chen aber ent&#x017F;tund das Te-<lb/>
cki&#x017F;che/ und das Brabanti&#x017F;che erhielten die vom <hi rendition="#aq">Man&#x017F;uari</hi>&#x017F;chen<lb/>
Ge&#x017F;chlecht. Die Marcken Meißen/ O&#x017F;terland und Lau&#x017F;itz ka-<lb/>
men nun erblich an das Bud&#x017F;ezi&#x017F;che Hauß/ und die Branden-<lb/>
burgi&#x017F;che verknu&#x0364;pfften die <hi rendition="#aq">A&#x017F;cani</hi>er mit der alten Marck; aus<lb/>
der Hochbergi&#x017F;chen aber ent&#x017F;tund die Badi&#x017F;che. Die Land-<lb/>
graffen <hi rendition="#aq">Titul</hi> in Thu&#x0364;ringen/ El&#x017F;&#xA75B;c. kamen damahls auff. Die<lb/>
Burggraff&#x017F;chafft Nu&#x0364;rnberg &#x017F;tunde bey denen Vohburgen/<lb/>
und die Magdeburgi&#x017F;che bey denen Qverfurti&#x017F;chen Herren. So<lb/>
waren auch neb&#x017F;t denen vorigen Graffen beru&#x0364;hmt/ Tyrol/<lb/>
Rein&#x017F;tein/ Wernigeroda/ Hag/ Hoy/ Diepholt/ Schaum-<lb/>
burgund Pappenheim; Hingegen erlo&#x017F;ch Winzenburg. <hi rendition="#fr">Zu</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fride-<lb/>
rici II.</hi></hi> <hi rendition="#fr">Zeiten/</hi> oder im er&#x017F;ten Theil des dreyzehenden <hi rendition="#aq">Seculi,</hi> war<lb/>
alles in obgemeldten Zu&#x017F;tand/ ohne daß das Oe&#x017F;terreichi&#x017F;che Her-<lb/>
tzogthum an eine Linie des Badi&#x017F;chen Hau&#x017F;es kam/ und das Za&#x0364;-<lb/>
ringi&#x017F;che ausging/ auch die Merani&#x017F;chen Hertzoge aus dem Hau-<lb/>
&#x017F;e Andechs bekannt wurden/ und die Mecklenburgi&#x017F;chen auffka-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">men.</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[238/0256] Einleitung zur ſtund noch bey dem vorigem Hauß. Die Marck Meißen/ O- ſterland und Lauſitz wurde dem Budſeziſchen Geſchlecht von den Graffen zu Groizſch ſtreitig gemacht; die uͤbrigen Marcken blie- ben in vorigen Stand/ nur das die Saͤchßiſche untergieng. Nebſt denen oberzehlten Graffen wurden noch bekannt die von Holſtein/ Vohburg/ Wuͤrtemberg/ Aurach/ Altena/ oder Juͤlich/ Cleve/ Berg/ Marck/ und Lippe/ Schwerin/ Luͤtzelſtein Cazen- elnbogen/ Peine/ Ruppin/ Tecklenburg/ Hohenems/ hinge- gen giengen Groizſch und Sommerſeburg unter. Zu Friderici Barbaroſſæ Zeiten/ oder mitten im zwoͤlfften Sec. ſtund nun das Kaͤyſerthum bey dem Hohenſtauffiſchen Hau- ſe/ welches das Schwaͤbiſche Hertzogthum behielt/ die uͤbrigen blieben im vorigen Stand/ ohne daß die Gvelffen Sachßen/ Baͤyern/ und zugleich die Pfaltz am Rhein und in Sachßen ver- lohren; das erſte kam an die Aſcanier/ das andre und dritte an die von Scheyern/ das vierdte an die Thuͤringiſchen Landgraffen. Doch ward vor die Gvelffen ein neues Hertzogthum zu Braun- ſchweig geſtifftet: Aus dem Zaͤringiſchen aber entſtund das Te- ckiſche/ und das Brabantiſche erhielten die vom Manſuariſchen Geſchlecht. Die Marcken Meißen/ Oſterland und Lauſitz ka- men nun erblich an das Budſeziſche Hauß/ und die Branden- burgiſche verknuͤpfften die Aſcanier mit der alten Marck; aus der Hochbergiſchen aber entſtund die Badiſche. Die Land- graffen Titul in Thuͤringen/ Elſaß ꝛc. kamen damahls auff. Die Burggraffſchafft Nuͤrnberg ſtunde bey denen Vohburgen/ und die Magdeburgiſche bey denen Qverfurtiſchen Herren. So waren auch nebſt denen vorigen Graffen beruͤhmt/ Tyrol/ Reinſtein/ Wernigeroda/ Hag/ Hoy/ Diepholt/ Schaum- burgund Pappenheim; Hingegen erloſch Winzenburg. Zu Fride- rici II. Zeiten/ oder im erſten Theil des dreyzehenden Seculi, war alles in obgemeldten Zuſtand/ ohne daß das Oeſterreichiſche Her- tzogthum an eine Linie des Badiſchen Hauſes kam/ und das Zaͤ- ringiſche ausging/ auch die Meraniſchen Hertzoge aus dem Hau- ſe Andechs bekannt wurden/ und die Mecklenburgiſchen auffka- men.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/256
Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/256>, abgerufen am 20.05.2024.