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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Histor. medii aevi.
die Landgraffschafft von Elsaß/ Breißgau und/ Suntgau/ nebst
Habsburg/ Kyburg und Pfirt/ wiewohl in zertheilten Linien. Ru-
dolphus I.
da er Käyser ward/ halff ihm vortrefflich auff durch
das ihm zum Lehen verfallene Herzogthum Schwaben und Oe-
sterreich/ mit welchem Steyermarck schon vereiniget war/ und der
Marckgraffschafft Burgau/ worzu er auch selbst die Hohenber-
gischen Güter in Elsaß erheurathete. Rudolphus Ingeniosus
setzte durch Vermählung Cärnthen und Tyrol darzu: Al-
bertus Contractus
brachte das Suntgau und Pfirt durch ehe-
liche Verbindung mit der ausgehenden Linie wieder: Käyser
Albertus I. erlangte das erste Recht an Ungarn und Böhmen:
Maximiliano I. fiel An. 1491. die Graffschafft Görtz mit der
Windischen Marck zu/ er bekam auch durch Vermählung mit
Maria Caroli Audacis Erbtochter die gantze Burgundische
Potenz welche damahls fast die gröste in Europa war/ und täg-
lich den Königlichen Titul annehmen wolte: (Denn zu dem
Herzogthum Burgundien/ welches schon zuvor mit der Fran-
che Comte
vermehret war/ erlangte Philippus I. A. 1368. durch
Vermählung mit der Malanischen Erbin Margareta Flandern/
Artois, Boulogne und die Praetension auff Brabant, welches
A. 1486. würcklich zufiel. Johannes setzte durch Vermählung
mit der Bäyerischen Erbin Margareta hinzu Holland/ Frießland/
Hennegau und Seeland/ ferner Geldern und Zütphen/ Limburg
&c.) Dessen Sohn Philippus erhielte auff gleichen Weg mit
Isabella die gantze Spanische Potenz, derer Uhrsprung oben
p. 265. seqq. zu ersehen. Jn den neuern Zeiten kam Ungarn/
Croatien und Servien/ ingleichen Böhmen/ Mähren/ Schlesien
und Lausitz völlig an Ferdinandum I. und das Herzogthum
Mäyland an Philippum II. Hiervon aber sind die Kyburgi-
schen und Habsburgischen Lande durch der Schweitzer Abfall/
das Herzogthum Burgundien/ Artois und Boulogne durch
Französische Eingriffe/ und in den neuern Zeiten Elsaß/ Luxen-
burg/ Hennegau &c. durch Krieg verlohren worden.

Von dem Uhrsprung der übrigen Königlichen Potenzen kan

aus
P p 2

Hiſtor. medii ævi.
die Landgraffſchafft von Elſaß/ Breißgau und/ Suntgau/ nebſt
Habsburg/ Kyburg und Pfirt/ wiewohl in zertheilten Linien. Ru-
dolphus I.
da er Kaͤyſer ward/ halff ihm vortrefflich auff durch
das ihm zum Lehen verfallene Herzogthum Schwaben und Oe-
ſterreich/ mit welchem Steyermarck ſchon vereiniget war/ und der
Marckgraffſchafft Burgau/ worzu er auch ſelbſt die Hohenber-
giſchen Guͤter in Elſaß erheurathete. Rudolphus Ingenioſus
ſetzte durch Vermaͤhlung Caͤrnthen und Tyrol darzu: Al-
bertus Contractus
brachte das Suntgau und Pfirt durch ehe-
liche Verbindung mit der ausgehenden Linie wieder: Kaͤyſer
Albertus I. erlangte das erſte Recht an Ungarn und Boͤhmen:
Maximiliano I. fiel An. 1491. die Graffſchafft Goͤrtz mit der
Windiſchen Marck zu/ er bekam auch durch Vermaͤhlung mit
Maria Caroli Audacis Erbtochter die gantze Burgundiſche
Potenz welche damahls faſt die groͤſte in Europa war/ und taͤg-
lich den Koͤniglichen Titul annehmen wolte: (Denn zu dem
Herzogthum Burgundien/ welches ſchon zuvor mit der Fran-
che Comté
vermehret war/ erlangte Philippus I. A. 1368. durch
Vermaͤhlung mit der Malaniſchen Erbin Margareta Flandern/
Artois, Boulogne und die Prætenſion auff Brabant, welches
A. 1486. wuͤrcklich zufiel. Johannes ſetzte durch Vermaͤhlung
mit der Baͤyeriſchen Erbin Margareta hinzu Holland/ Frießland/
Hennegau und Seeland/ ferner Geldern und Zuͤtphen/ Limburg
&c.) Deſſen Sohn Philippus erhielte auff gleichen Weg mit
Iſabella die gantze Spaniſche Potenz, derer Uhrſprung oben
p. 265. ſeqq. zu erſehen. Jn den neuern Zeiten kam Ungarn/
Croatien und Servien/ ingleichen Boͤhmen/ Maͤhren/ Schleſien
und Lauſitz voͤllig an Ferdinandum I. und das Herzogthum
Maͤyland an Philippum II. Hiervon aber ſind die Kyburgi-
ſchen und Habsburgiſchen Lande durch der Schweitzer Abfall/
das Herzogthum Burgundien/ Artois und Boulogne durch
Franzoͤſiſche Eingriffe/ und in den neuern Zeiten Elſaß/ Luxen-
burg/ Hennegau &c. durch Krieg verlohren worden.

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[299/0317] Hiſtor. medii ævi. die Landgraffſchafft von Elſaß/ Breißgau und/ Suntgau/ nebſt Habsburg/ Kyburg und Pfirt/ wiewohl in zertheilten Linien. Ru- dolphus I. da er Kaͤyſer ward/ halff ihm vortrefflich auff durch das ihm zum Lehen verfallene Herzogthum Schwaben und Oe- ſterreich/ mit welchem Steyermarck ſchon vereiniget war/ und der Marckgraffſchafft Burgau/ worzu er auch ſelbſt die Hohenber- giſchen Guͤter in Elſaß erheurathete. Rudolphus Ingenioſus ſetzte durch Vermaͤhlung Caͤrnthen und Tyrol darzu: Al- bertus Contractus brachte das Suntgau und Pfirt durch ehe- liche Verbindung mit der ausgehenden Linie wieder: Kaͤyſer Albertus I. erlangte das erſte Recht an Ungarn und Boͤhmen: Maximiliano I. fiel An. 1491. die Graffſchafft Goͤrtz mit der Windiſchen Marck zu/ er bekam auch durch Vermaͤhlung mit Maria Caroli Audacis Erbtochter die gantze Burgundiſche Potenz welche damahls faſt die groͤſte in Europa war/ und taͤg- lich den Koͤniglichen Titul annehmen wolte: (Denn zu dem Herzogthum Burgundien/ welches ſchon zuvor mit der Fran- che Comté vermehret war/ erlangte Philippus I. A. 1368. durch Vermaͤhlung mit der Malaniſchen Erbin Margareta Flandern/ Artois, Boulogne und die Prætenſion auff Brabant, welches A. 1486. wuͤrcklich zufiel. Johannes ſetzte durch Vermaͤhlung mit der Baͤyeriſchen Erbin Margareta hinzu Holland/ Frießland/ Hennegau und Seeland/ ferner Geldern und Zuͤtphen/ Limburg &c.) Deſſen Sohn Philippus erhielte auff gleichen Weg mit Iſabella die gantze Spaniſche Potenz, derer Uhrſprung oben p. 265. ſeqq. zu erſehen. Jn den neuern Zeiten kam Ungarn/ Croatien und Servien/ ingleichen Boͤhmen/ Maͤhren/ Schleſien und Lauſitz voͤllig an Ferdinandum I. und das Herzogthum Maͤyland an Philippum II. Hiervon aber ſind die Kyburgi- ſchen und Habsburgiſchen Lande durch der Schweitzer Abfall/ das Herzogthum Burgundien/ Artois und Boulogne durch Franzoͤſiſche Eingriffe/ und in den neuern Zeiten Elſaß/ Luxen- burg/ Hennegau &c. durch Krieg verlohren worden. Von dem Uhrſprung der uͤbrigen Koͤniglichen Potenzen kan aus P p 2

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/317>, abgerufen am 24.11.2024.