Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

Bild:
<< vorherige Seite

Histor. medii aevi.
nebergische und Barby durch Lehns-Fall zu: Die Lausitz ward
von Joh. Georgio I. auch wiederbracht/ so wohl als die Stiff-
ter Meissen/ Merseburg/ und Zeitz unter Augusto incorporiret
wurden.

Die Preußische Potenz muß aus dem 13den Sec. her ge-
führet werden/ da die Graffen von Zollern die Burggraffschafft
Nürnberg/ nebst Bareuth und andren Meranischen Gütern er-
langten; Anspach ward von den Oettingischen erkauft/ und die
Chur Brandenburg/ wie sie unter den Ascaniern angewachsen
war/ kam im 15den Sec. darzu. Die Ucker-Marck ward An.
1420. den Pommern entnommen/ und die neue Marck A. 1455.
von den Deutschen Rittern erkauft/ Crossen A. 1474. erheura-
thet/ auch etliche Stücke aus der Nieder-Laußitz erhalten. Jn
den neuern Zeiten fiel die Graffschaft Ruppin darzu/ die Stif-
ter Brandenburg Havelberg und Lebus wurden eingezogen/
Preußen/ Cleve/ Marck/ Hinter-Pommern/ Magdeburg/ Halber-
berstadt Minden &c. darzu gebracht.

Von der Pfältzischen Macht ist p. 286. zu lesen. Sie stieg
durch den Zuwachß der Graffschaften Zweybrücken/ Sponheim
Lüzelstein/ und Veldenz/ nahm den Nassauischen die Bergstras-
se ab/ erlangte auch in den neuern Zeiten Jülich und Berg nebst
den Rappolsteinischen; Verlohr aber im Anfang des 16. Sec.
Winsberg/ Altdorf/ Homburg &c. und im 17. Sec. die Ober-
Pfaltz. Die Braunschweig-Lüneburgische Macht ist an-
gewachsen durch Zufall der Graffschaften Hoy/ Diepholt/ Rein-
stein &c. Eroberung von Goßlar und Braunschweig/ und das
neulich erlangte Lauenburgische: Die Würtembergische durch
die Pfaltz Tübingen/ das Herzogthum Teck/ die Graffschaften
Aurach/ Hohenstauf/ Pfullingen/ Calve/ Gröningen/ Montbe-
liard,
Helffenstein/ Heidenheim/ und die Burgundische Lehen/
so ihr zu gefallen: Worzu Winsberg/ Maulbrunn/ Neustadt
etc. kam/ so von der Pfaltz mit den Waffen genommen/ und Oelß/ so
durch Vermählung zugebracht ward: Die Mecklenburgische
ward groß durch den Heimfall der Schwerinischen Graff-

schaft
P p 3

Hiſtor. medii ævi.
nebergiſche und Barby durch Lehns-Fall zu: Die Lauſitz ward
von Joh. Georgio I. auch wiederbracht/ ſo wohl als die Stiff-
ter Meiſſen/ Merſeburg/ und Zeitz unter Auguſto incorporiret
wurden.

Die Preußiſche Potenz muß aus dem 13den Sec. her ge-
fuͤhret werden/ da die Graffen von Zollern die Burggraffſchafft
Nuͤrnberg/ nebſt Bareuth und andren Meraniſchen Guͤtern er-
langten; Anſpach ward von den Oettingiſchen erkauft/ und die
Chur Brandenburg/ wie ſie unter den Aſcaniern angewachſen
war/ kam im 15den Sec. darzu. Die Ucker-Marck ward An.
1420. den Pommern entnommen/ und die neue Marck A. 1455.
von den Deutſchen Rittern erkauft/ Croſſen A. 1474. erheura-
thet/ auch etliche Stuͤcke aus der Nieder-Laußitz erhalten. Jn
den neuern Zeiten fiel die Graffſchaft Ruppin darzu/ die Stif-
ter Brandenburg Havelberg und Lebus wurden eingezogen/
Preußen/ Cleve/ Marck/ Hinter-Pom̃ern/ Magdeburg/ Halber-
berſtadt Minden &c. darzu gebracht.

Von der Pfaͤltziſchen Macht iſt p. 286. zu leſen. Sie ſtieg
durch den Zuwachß der Graffſchaften Zweybruͤcken/ Sponheim
Luͤzelſtein/ und Veldenz/ nahm den Naſſauiſchen die Bergſtraſ-
ſe ab/ erlangte auch in den neuern Zeiten Juͤlich und Berg nebſt
den Rappolſteiniſchen; Verlohr aber im Anfang des 16. Sec.
Winsberg/ Altdorf/ Homburg &c. und im 17. Sec. die Ober-
Pfaltz. Die Braunſchweig-Luͤneburgiſche Macht iſt an-
gewachſen durch Zufall der Graffſchaften Hoy/ Diepholt/ Rein-
ſtein &c. Eroberung von Goßlar und Braunſchweig/ und das
neulich erlangte Lauenburgiſche: Die Wuͤrtembergiſche durch
die Pfaltz Tuͤbingen/ das Herzogthum Teck/ die Graffſchaften
Aurach/ Hohenſtauf/ Pfullingen/ Calve/ Groͤningen/ Montbe-
liard,
Helffenſtein/ Heidenheim/ und die Burgundiſche Lehen/
ſo ihr zu gefallen: Worzu Winsberg/ Maulbrunn/ Neuſtadt
ꝛc. kam/ ſo von der Pfaltz mit den Waffen genom̃en/ und Oelß/ ſo
durch Vermaͤhlung zugebracht ward: Die Mecklenburgiſche
ward groß durch den Heimfall der Schweriniſchen Graff-

ſchaft
P p 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0319" n="301"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Hi&#x017F;tor. medii ævi.</hi></fw><lb/>
nebergi&#x017F;che und Barby durch Lehns-Fall zu: Die Lau&#x017F;itz ward<lb/>
von <hi rendition="#aq">Joh. Georgio I.</hi> auch wiederbracht/ &#x017F;o wohl als die Stiff-<lb/>
ter Mei&#x017F;&#x017F;en/ Mer&#x017F;eburg/ und Zeitz unter <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;to incorporir</hi>et<lb/>
wurden.</p><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#fr">Preußi&#x017F;che</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Potenz</hi></hi> muß aus dem 13den Sec. her ge-<lb/>
fu&#x0364;hret werden/ da die Graffen von Zollern die Burggraff&#x017F;chafft<lb/>
Nu&#x0364;rnberg/ neb&#x017F;t Bareuth und andren Merani&#x017F;chen Gu&#x0364;tern er-<lb/>
langten; An&#x017F;pach ward von den Oettingi&#x017F;chen erkauft/ und die<lb/>
Chur Brandenburg/ wie &#x017F;ie unter den <hi rendition="#aq">A&#x017F;cani</hi>ern angewach&#x017F;en<lb/>
war/ kam im 15den Sec. darzu. Die Ucker-Marck ward An.<lb/>
1420. den Pommern entnommen/ und die neue Marck A. 1455.<lb/>
von den Deut&#x017F;chen Rittern erkauft/ Cro&#x017F;&#x017F;en A. 1474. erheura-<lb/>
thet/ auch etliche Stu&#x0364;cke aus der Nieder-Laußitz erhalten. Jn<lb/>
den neuern Zeiten fiel die Graff&#x017F;chaft Ruppin darzu/ die Stif-<lb/>
ter Brandenburg Havelberg und Lebus wurden eingezogen/<lb/>
Preußen/ Cleve/ Marck/ Hinter-Pom&#x0303;ern/ Magdeburg/ Halber-<lb/>
ber&#x017F;tadt Minden <hi rendition="#aq">&amp;c.</hi> darzu gebracht.</p><lb/>
          <p>Von der <hi rendition="#fr">Pfa&#x0364;ltzi&#x017F;chen Macht</hi> i&#x017F;t <hi rendition="#aq">p.</hi> 286. zu le&#x017F;en. Sie &#x017F;tieg<lb/>
durch den Zuwachß der Graff&#x017F;chaften Zweybru&#x0364;cken/ Sponheim<lb/>
Lu&#x0364;zel&#x017F;tein/ und Veldenz/ nahm den Na&#x017F;&#x017F;aui&#x017F;chen die Berg&#x017F;tra&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e ab/ erlangte auch in den neuern Zeiten Ju&#x0364;lich und Berg neb&#x017F;t<lb/>
den Rappol&#x017F;teini&#x017F;chen; Verlohr aber im Anfang des 16. Sec.<lb/>
Winsberg/ Altdorf/ Homburg <hi rendition="#aq">&amp;c.</hi> und im 17. Sec. die Ober-<lb/>
Pfaltz. Die <hi rendition="#fr">Braun&#x017F;chweig-Lu&#x0364;neburgi&#x017F;che</hi> Macht i&#x017F;t an-<lb/>
gewach&#x017F;en durch Zufall der Graff&#x017F;chaften Hoy/ Diepholt/ Rein-<lb/>
&#x017F;tein <hi rendition="#aq">&amp;c.</hi> Eroberung von Goßlar und Braun&#x017F;chweig/ und das<lb/>
neulich erlangte Lauenburgi&#x017F;che: Die <hi rendition="#fr">Wu&#x0364;rtembergi&#x017F;che</hi> durch<lb/>
die Pfaltz Tu&#x0364;bingen/ das Herzogthum Teck/ die Graff&#x017F;chaften<lb/>
Aurach/ Hohen&#x017F;tauf/ Pfullingen/ Calve/ Gro&#x0364;ningen/ <hi rendition="#aq">Montbe-<lb/>
liard,</hi> Helffen&#x017F;tein/ Heidenheim/ und die Burgundi&#x017F;che Lehen/<lb/>
&#x017F;o ihr zu gefallen: Worzu Winsberg/ Maulbrunn/ Neu&#x017F;tadt<lb/>
&#xA75B;c. kam/ &#x017F;o von der Pfaltz mit den Waffen genom&#x0303;en/ und Oelß/ &#x017F;o<lb/>
durch Verma&#x0364;hlung zugebracht ward: Die <hi rendition="#fr">Mecklenburgi&#x017F;che</hi><lb/>
ward groß durch den Heimfall der Schwerini&#x017F;chen Graff-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P p 3</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chaft</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[301/0319] Hiſtor. medii ævi. nebergiſche und Barby durch Lehns-Fall zu: Die Lauſitz ward von Joh. Georgio I. auch wiederbracht/ ſo wohl als die Stiff- ter Meiſſen/ Merſeburg/ und Zeitz unter Auguſto incorporiret wurden. Die Preußiſche Potenz muß aus dem 13den Sec. her ge- fuͤhret werden/ da die Graffen von Zollern die Burggraffſchafft Nuͤrnberg/ nebſt Bareuth und andren Meraniſchen Guͤtern er- langten; Anſpach ward von den Oettingiſchen erkauft/ und die Chur Brandenburg/ wie ſie unter den Aſcaniern angewachſen war/ kam im 15den Sec. darzu. Die Ucker-Marck ward An. 1420. den Pommern entnommen/ und die neue Marck A. 1455. von den Deutſchen Rittern erkauft/ Croſſen A. 1474. erheura- thet/ auch etliche Stuͤcke aus der Nieder-Laußitz erhalten. Jn den neuern Zeiten fiel die Graffſchaft Ruppin darzu/ die Stif- ter Brandenburg Havelberg und Lebus wurden eingezogen/ Preußen/ Cleve/ Marck/ Hinter-Pom̃ern/ Magdeburg/ Halber- berſtadt Minden &c. darzu gebracht. Von der Pfaͤltziſchen Macht iſt p. 286. zu leſen. Sie ſtieg durch den Zuwachß der Graffſchaften Zweybruͤcken/ Sponheim Luͤzelſtein/ und Veldenz/ nahm den Naſſauiſchen die Bergſtraſ- ſe ab/ erlangte auch in den neuern Zeiten Juͤlich und Berg nebſt den Rappolſteiniſchen; Verlohr aber im Anfang des 16. Sec. Winsberg/ Altdorf/ Homburg &c. und im 17. Sec. die Ober- Pfaltz. Die Braunſchweig-Luͤneburgiſche Macht iſt an- gewachſen durch Zufall der Graffſchaften Hoy/ Diepholt/ Rein- ſtein &c. Eroberung von Goßlar und Braunſchweig/ und das neulich erlangte Lauenburgiſche: Die Wuͤrtembergiſche durch die Pfaltz Tuͤbingen/ das Herzogthum Teck/ die Graffſchaften Aurach/ Hohenſtauf/ Pfullingen/ Calve/ Groͤningen/ Montbe- liard, Helffenſtein/ Heidenheim/ und die Burgundiſche Lehen/ ſo ihr zu gefallen: Worzu Winsberg/ Maulbrunn/ Neuſtadt ꝛc. kam/ ſo von der Pfaltz mit den Waffen genom̃en/ und Oelß/ ſo durch Vermaͤhlung zugebracht ward: Die Mecklenburgiſche ward groß durch den Heimfall der Schweriniſchen Graff- ſchaft P p 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/319
Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/319>, abgerufen am 19.05.2024.