Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite
Fünfftes Hundert.
16.
Mußtheil.
DAs Mußtheil heist man diß/ was nach deß Mannes sterben
Die Fraw von Rittersart/ muß theilen mit den Erben:
Ein Mußtheil machet drauß/ auß allem was man hat/
Wo er es nicht nimmt gar/ ein raubrischer Soldat.
17.
Auff Virnulam.
ES achtet in der Welt nichts Virnula so sehre/
Wie billich/ als die Zucht vnd angeboren Ehre;
Damit sie jhr mit Macht nicht etwa werd entnummen/
So hat sie nechst ein Freund von jhr geschenckt bekummen.
18.
Deß Krieges Adelschafft.
DEn Adel suchet Mars, vnd hasset doch den Adel;
Er mercket daß sein Grund zum edel seyn/ hat Tadel:
Sein Waffen zwar das taug/ weils billich jhm gebührt/
Daß einen Greiff vnd Wolff er in dem Schilde führt.
19.
Ehre/ nähret Künste.
WEil guter Lehr vnd Kunst
Niemand gibt Ehr vnd Gunst/
So kümmt die Vnvernunfft
Jetzt in der Ehre Zunfft.
20.
Verständiger Krieg.
Mars wil gewiß sein Volck gar klug vnd wirthlich ziehen
Er wirbt die Jungen jetzt bey Schulen vnd bey Kühen.
21.
Gott mit mir.
MEin Haus ist voller Gott
Jn dem es voller Noth:
Jst
H
Fuͤnfftes Hundert.
16.
Mußtheil.
DAs Mußtheil heiſt man diß/ was nach deß Mannes ſterben
Die Fraw von Rittersart/ muß theilen mit den Erben:
Ein Mußtheil machet drauß/ auß allem was man hat/
Wo er es nicht nim̃t gar/ ein raubriſcher Soldat.
17.
Auff Virnulam.
ES achtet in der Welt nichts Virnula ſo ſehre/
Wie billich/ als die Zucht vnd angeboren Ehre;
Damit ſie jhr mit Macht nicht etwa werd entnummen/
So hat ſie nechſt ein Freund von jhr geſchenckt bekummen.
18.
Deß Krieges Adelſchafft.
DEn Adel ſuchet Mars, vnd haſſet doch den Adel;
Er mercket daß ſein Grund zum edel ſeyn/ hat Tadel:
Sein Waffen zwar das taug/ weils billich jhm gebuͤhrt/
Daß einen Greiff vnd Wolff er in dem Schilde fuͤhrt.
19.
Ehre/ naͤhret Kuͤnſte.
WEil guter Lehr vnd Kunſt
Niemand gibt Ehr vnd Gunſt/
So kuͤm̃t die Vnvernunfft
Jetzt in der Ehre Zunfft.
20.
Verſtaͤndiger Krieg.
Mars wil gewiß ſein Volck gar klug vnd wirthlich ziehen
Er wirbt die Jungen jetzt bey Schulen vnd bey Kuͤhen.
21.
Gott mit mir.
MEin Haus iſt voller Gott
Jn dem es voller Noth:
Jſt
H
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0119" n="101"/>
          <fw place="top" type="header">Fu&#x0364;nfftes Hundert.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">16.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Mußtheil.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">D</hi>As Mußtheil hei&#x017F;t man diß/ was nach deß Mannes &#x017F;terben</l><lb/>
                <l>Die Fraw von Rittersart/ muß theilen mit den Erben:</l><lb/>
                <l>Ein Mußtheil machet drauß/ auß allem was man hat/</l><lb/>
                <l>Wo er es nicht nim&#x0303;t gar/ ein raubri&#x017F;cher Soldat.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">17.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Virnulam.</hi></hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">E</hi>S achtet in der Welt nichts <hi rendition="#aq">Virnula</hi> &#x017F;o &#x017F;ehre/</l><lb/>
                <l>Wie billich/ als die Zucht vnd angeboren Ehre;</l><lb/>
                <l>Damit &#x017F;ie jhr mit Macht nicht etwa werd entnummen/</l><lb/>
                <l>So hat &#x017F;ie nech&#x017F;t ein Freund von jhr ge&#x017F;chenckt bekummen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">18.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Deß Krieges Adel&#x017F;chafft.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">D</hi>En Adel &#x017F;uchet <hi rendition="#aq">Mars,</hi> vnd ha&#x017F;&#x017F;et doch den Adel;</l><lb/>
                <l>Er mercket daß &#x017F;ein Grund zum edel &#x017F;eyn/ hat Tadel:</l><lb/>
                <l>Sein Waffen zwar das taug/ weils billich jhm gebu&#x0364;hrt/</l><lb/>
                <l>Daß einen Greiff vnd Wolff er in dem Schilde fu&#x0364;hrt.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">19.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Ehre/ na&#x0364;hret Ku&#x0364;n&#x017F;te.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">W</hi>Eil guter Lehr vnd Kun&#x017F;t</l><lb/>
                <l>Niemand gibt Ehr vnd Gun&#x017F;t/</l><lb/>
                <l>So ku&#x0364;m&#x0303;t die Vnvernunfft</l><lb/>
                <l>Jetzt in der Ehre Zunfft.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">20.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Ver&#x017F;ta&#x0364;ndiger Krieg.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#aq">Mars</hi> wil gewiß &#x017F;ein Volck gar klug vnd wirthlich ziehen</l><lb/>
                <l>Er wirbt die Jungen jetzt bey Schulen vnd bey Ku&#x0364;hen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">21.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> mit mir.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">M</hi>Ein Haus i&#x017F;t voller <hi rendition="#k">Gott</hi></l><lb/>
                <l>Jn dem es voller Noth:</l><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">H</fw>
                <fw place="bottom" type="catch">J&#x017F;t</fw><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[101/0119] Fuͤnfftes Hundert. 16. Mußtheil. DAs Mußtheil heiſt man diß/ was nach deß Mannes ſterben Die Fraw von Rittersart/ muß theilen mit den Erben: Ein Mußtheil machet drauß/ auß allem was man hat/ Wo er es nicht nim̃t gar/ ein raubriſcher Soldat. 17. Auff Virnulam. ES achtet in der Welt nichts Virnula ſo ſehre/ Wie billich/ als die Zucht vnd angeboren Ehre; Damit ſie jhr mit Macht nicht etwa werd entnummen/ So hat ſie nechſt ein Freund von jhr geſchenckt bekummen. 18. Deß Krieges Adelſchafft. DEn Adel ſuchet Mars, vnd haſſet doch den Adel; Er mercket daß ſein Grund zum edel ſeyn/ hat Tadel: Sein Waffen zwar das taug/ weils billich jhm gebuͤhrt/ Daß einen Greiff vnd Wolff er in dem Schilde fuͤhrt. 19. Ehre/ naͤhret Kuͤnſte. WEil guter Lehr vnd Kunſt Niemand gibt Ehr vnd Gunſt/ So kuͤm̃t die Vnvernunfft Jetzt in der Ehre Zunfft. 20. Verſtaͤndiger Krieg. Mars wil gewiß ſein Volck gar klug vnd wirthlich ziehen Er wirbt die Jungen jetzt bey Schulen vnd bey Kuͤhen. 21. Gott mit mir. MEin Haus iſt voller Gott Jn dem es voller Noth: Jſt H

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/119
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/119>, abgerufen am 21.11.2024.