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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Tausend
80.
Auff den Fried-hässigen Veit.
Der Friede henckt die Dieb/ vnd Krieg beschenckt die Diebe;
Daher kummt Friedens Haß/ dir Veit, vnd Krieges Liebe.
81.
Der Assyrier Gebrauch.
ES ware Schand/ ob wo auß Assurs geilen Händen
Ein schönes Weib kam weg mit Ehren ohne schänden:
Es ist noch heute Brauch/ daß der zu Schanden kümmt/
Der sich zu Ehren hält/ vnd nicht zu Schanden stimmt.
82.
Holofernes.
WAs Holofernes hat der Krieg?
Bey denen der gewüntschte Sieg/
Wann sie von nah vnd ferne-holen/
Vnd achten nichts/ was nicht gestohlen.
83.
Der Welt Jägerey.
JSt jrgend Tugend wo/ ist jrgend wo ein Ehre?
Jagt der die Welt frisch nach/ biß daß sie sie zerstöre:
Jst jrgend eine Schand/ ist jrgend eine Schmach?
Die hat bey vnsrer Welt hoch Acht vnd gut Gemach.
84.
Das Gesetz Moisis. Deut. 25. . 9.
MArs träget Stiefeln/ die als Schuh was fester stecken:
Drum ist er stets bereit auff Saamen zu erwecken
Dem Bruder durch sein Weib/ der Schwester vnd der Magd/
Damit man spöttisch nicht/ Barfüßler zu jhm sagt.
85. Auff
Erſtes Tauſend
80.
Auff den Fried-haͤſſigen Veit.
Der Friede henckt die Dieb/ vnd Krieg beſchenckt die Diebe;
Daher kum̃t Friedens Haß/ dir Veit, vnd Krieges Liebe.
81.
Der Asſyrier Gebrauch.
ES ware Schand/ ob wo auß Asſurs geilen Haͤnden
Ein ſchoͤnes Weib kam weg mit Ehren ohne ſchaͤnden:
Es iſt noch heute Brauch/ daß der zu Schanden kuͤm̃t/
Der ſich zu Ehren haͤlt/ vnd nicht zu Schanden ſtim̃t.
82.
Holofernes.
WAs Holofernes hat der Krieg?
Bey denen der gewuͤntſchte Sieg/
Wann ſie von nah vnd ferne-holen/
Vnd achten nichts/ was nicht geſtohlen.
83.
Der Welt Jaͤgerey.
JSt jrgend Tugend wo/ iſt jrgend wo ein Ehre?
Jagt der die Welt friſch nach/ biß daß ſie ſie zerſtoͤre:
Jſt jrgend eine Schand/ iſt jrgend eine Schmach?
Die hat bey vnſrer Welt hoch Acht vnd gut Gemach.
84.
Das Geſetz Moiſis. Deut. 25. ꝟ. 9.
MArs traͤget Stiefeln/ die als Schuh was feſter ſtecken:
Drum iſt er ſtets bereit auff Saamen zu erwecken
Dem Bruder durch ſein Weib/ der Schweſter vnd der Magd/
Damit man ſpoͤttiſch nicht/ Barfuͤßler zu jhm ſagt.
85. Auff
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[114/0132] Erſtes Tauſend 80. Auff den Fried-haͤſſigen Veit. Der Friede henckt die Dieb/ vnd Krieg beſchenckt die Diebe; Daher kum̃t Friedens Haß/ dir Veit, vnd Krieges Liebe. 81. Der Asſyrier Gebrauch. ES ware Schand/ ob wo auß Asſurs geilen Haͤnden Ein ſchoͤnes Weib kam weg mit Ehren ohne ſchaͤnden: Es iſt noch heute Brauch/ daß der zu Schanden kuͤm̃t/ Der ſich zu Ehren haͤlt/ vnd nicht zu Schanden ſtim̃t. 82. Holofernes. WAs Holofernes hat der Krieg? Bey denen der gewuͤntſchte Sieg/ Wann ſie von nah vnd ferne-holen/ Vnd achten nichts/ was nicht geſtohlen. 83. Der Welt Jaͤgerey. JSt jrgend Tugend wo/ iſt jrgend wo ein Ehre? Jagt der die Welt friſch nach/ biß daß ſie ſie zerſtoͤre: Jſt jrgend eine Schand/ iſt jrgend eine Schmach? Die hat bey vnſrer Welt hoch Acht vnd gut Gemach. 84. Das Geſetz Moiſis. Deut. 25. ꝟ. 9. MArs traͤget Stiefeln/ die als Schuh was feſter ſtecken: Drum iſt er ſtets bereit auff Saamen zu erwecken Dem Bruder durch ſein Weib/ der Schweſter vnd der Magd/ Damit man ſpoͤttiſch nicht/ Barfuͤßler zu jhm ſagt. 85. Auff

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/132>, abgerufen am 21.11.2024.