Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite
Erstes Tausend
1.
Schlaf.
ES sitzt der Schlaf am Zoll/ hat einen guten Handel/
Sein ist der halbe Theil von vnsrem gantzen Wandel.
2.
Die Nachfolge Christi.
ES ist ein schlechtes Ding/ dahin mit Christus gehen/
Wo Wein an Wassers stat muß in den Krügen stehen:
Wo Blut an Schweisses stat von jhm zur Erde fällt/
Da lob ich den alsdann/ der stand bey Christus hält.
3.
Alamode-Sporne.
DJe Ehre führet grossen Sporn/
Drum hat der Krieg den Ruhm verlorn/
Weil sein Geschlecht bey diesen Tagen/
Für Sporne Spörnlein pflegt zu tragen.
4.
Krieg vnd Friede.
DJe Welt hat Krieg geführt weit über zwantzig Jahr
Numehr soll Friede seyn/ soll werden wie es war;
Sie hat gekriegt um das/ O lachens-werthe That!
Daß sie/ eh sie gekriegt/ zuvor besessen hat.
5.
Landshut vnd Liebe/ Gräntz-Städte
in Schlesien.
WEr seine Gräntzen wol für Einfall wil bewahren
Mag alle Kosten nur/ mag Baw/ Volck/ Fürsicht/ sparen;
Was sind Besatzung/ Wacht/ Schloß/ Mauren/ Wall vnd Schut?
Bey Gott vnd Nach barn Lieb/ ist rechte Landes-Hut.
6. Ein
Erſtes Tauſend
1.
Schlaf.
ES ſitzt der Schlaf am Zoll/ hat einen guten Handel/
Sein iſt der halbe Theil von vnſrem gantzen Wandel.
2.
Die Nachfolge Chriſti.
ES iſt ein ſchlechtes Ding/ dahin mit Chriſtus gehen/
Wo Wein an Waſſers ſtat muß in den Kruͤgen ſtehen:
Wo Blut an Schweiſſes ſtat von jhm zur Erde faͤllt/
Da lob ich den alsdann/ der ſtand bey Chriſtus haͤlt.
3.
Alamode-Sporne.
DJe Ehre fuͤhret groſſen Sporn/
Drum hat der Krieg den Ruhm verlorn/
Weil ſein Geſchlecht bey dieſen Tagen/
Fuͤr Sporne Spoͤrnlein pflegt zu tragen.
4.
Krieg vnd Friede.
DJe Welt hat Krieg gefuͤhrt weit uͤber zwantzig Jahr
Numehr ſoll Friede ſeyn/ ſoll werden wie es war;
Sie hat gekriegt um das/ O lachens-werthe That!
Daß ſie/ eh ſie gekriegt/ zuvor beſeſſen hat.
5.
Landshut vnd Liebe/ Graͤntz-Staͤdte
in Schleſien.
WEr ſeine Graͤntzen wol fuͤr Einfall wil bewahren
Mag alle Koſten nur/ mag Baw/ Volck/ Fuͤrſicht/ ſparen;
Was ſind Beſatzung/ Wacht/ Schloß/ Mauren/ Wall vnd Schut?
Bey Gott vnd Nach barn Lieb/ iſt rechte Landes-Hut.
6. Ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0138" n="118"/>
          <fw place="top" type="header">Er&#x017F;tes Tau&#x017F;end</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">1.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Schlaf.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">E</hi>S &#x017F;itzt der Schlaf am Zoll/ hat einen guten Handel/</l><lb/>
                <l>Sein i&#x017F;t der halbe Theil von vn&#x017F;rem gantzen Wandel.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">2.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Die Nachfolge Chri&#x017F;ti.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">E</hi>S i&#x017F;t ein &#x017F;chlechtes Ding/ dahin mit Chri&#x017F;tus gehen/</l><lb/>
                <l>Wo Wein an Wa&#x017F;&#x017F;ers &#x017F;tat muß in den Kru&#x0364;gen &#x017F;tehen:</l><lb/>
                <l>Wo Blut an Schwei&#x017F;&#x017F;es &#x017F;tat von jhm zur Erde fa&#x0364;llt/</l><lb/>
                <l>Da lob ich den alsdann/ der &#x017F;tand bey Chri&#x017F;tus ha&#x0364;lt.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">3.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Alamode-</hi>Sporne.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">D</hi>Je Ehre fu&#x0364;hret gro&#x017F;&#x017F;en Sporn/</l><lb/>
                <l>Drum hat der Krieg den Ruhm verlorn/</l><lb/>
                <l>Weil &#x017F;ein Ge&#x017F;chlecht bey die&#x017F;en Tagen/</l><lb/>
                <l>Fu&#x0364;r Sporne Spo&#x0364;rnlein pflegt zu tragen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">4.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Krieg vnd Friede.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">D</hi>Je Welt hat Krieg gefu&#x0364;hrt weit u&#x0364;ber zwantzig Jahr</l><lb/>
                <l>Numehr &#x017F;oll Friede &#x017F;eyn/ &#x017F;oll werden wie es war;</l><lb/>
                <l>Sie hat gekriegt um das/ O lachens-werthe That!</l><lb/>
                <l>Daß &#x017F;ie/ eh &#x017F;ie gekriegt/ zuvor be&#x017F;e&#x017F;&#x017F;en hat.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">5.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Landshut vnd Liebe/ Gra&#x0364;ntz-Sta&#x0364;dte<lb/>
in Schle&#x017F;ien.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">W</hi>Er &#x017F;eine Gra&#x0364;ntzen wol fu&#x0364;r Einfall wil bewahren</l><lb/>
                <l>Mag alle Ko&#x017F;ten nur/ mag Baw/ Volck/ Fu&#x0364;r&#x017F;icht/ &#x017F;paren;</l><lb/>
                <l>Was &#x017F;ind Be&#x017F;atzung/ Wacht/ Schloß/ Mauren/ Wall vnd Schut?</l><lb/>
                <l>Bey Gott vnd Nach barn <hi rendition="#fr">Lieb/</hi> i&#x017F;t rechte <hi rendition="#fr">Landes-Hut.</hi></l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">6. Ein</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0138] Erſtes Tauſend 1. Schlaf. ES ſitzt der Schlaf am Zoll/ hat einen guten Handel/ Sein iſt der halbe Theil von vnſrem gantzen Wandel. 2. Die Nachfolge Chriſti. ES iſt ein ſchlechtes Ding/ dahin mit Chriſtus gehen/ Wo Wein an Waſſers ſtat muß in den Kruͤgen ſtehen: Wo Blut an Schweiſſes ſtat von jhm zur Erde faͤllt/ Da lob ich den alsdann/ der ſtand bey Chriſtus haͤlt. 3. Alamode-Sporne. DJe Ehre fuͤhret groſſen Sporn/ Drum hat der Krieg den Ruhm verlorn/ Weil ſein Geſchlecht bey dieſen Tagen/ Fuͤr Sporne Spoͤrnlein pflegt zu tragen. 4. Krieg vnd Friede. DJe Welt hat Krieg gefuͤhrt weit uͤber zwantzig Jahr Numehr ſoll Friede ſeyn/ ſoll werden wie es war; Sie hat gekriegt um das/ O lachens-werthe That! Daß ſie/ eh ſie gekriegt/ zuvor beſeſſen hat. 5. Landshut vnd Liebe/ Graͤntz-Staͤdte in Schleſien. WEr ſeine Graͤntzen wol fuͤr Einfall wil bewahren Mag alle Koſten nur/ mag Baw/ Volck/ Fuͤrſicht/ ſparen; Was ſind Beſatzung/ Wacht/ Schloß/ Mauren/ Wall vnd Schut? Bey Gott vnd Nach barn Lieb/ iſt rechte Landes-Hut. 6. Ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/138
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/138>, abgerufen am 24.11.2024.