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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Tausend
Dannoch findet Neid an allen
Das jhm nicht wil wol gefallen.

20.
Die Warheit.
ANdre Weiber hätten Spot
Wann sie solten nackend gehn:
Warheit aber färbt sich roth/
Wann sie soll in Kleidern stehn.
21.
Eisen.
Das Eisen dörfft ich mehr/ das Gold viel minder preisen;
Ohn Eisen kümmt nicht Gold/ Gold bleibt auch nicht ohn Eisen.
22.
Reuterey.
DJe schwartze Neuterey war alter Zeit die beste:
Die beste Reuterey ist dieser Zeit die feste:
Zwar ware sie dort schwartz von Farben/ nicht von Sinnen:
Zwar ist sie hier nicht schwartz von aussen/ doch von jnnen.
23.
Poeten-Götter.
POeten/ die sollen die Götter nicht nennen
Die Christen verlachen/ die Heyden bekennen;
Wird jhnen man Venus vnd Bacchus nur schencken/
Sie werden der andren nicht leichte gedencken.
24.
Aertzte vnd Räthe.
Ein Artzt/ hilfft tranckem Leib; ein Weiser/ trancker Zeit/
Der erst ist noch zur hand/ der ander ist gar weit.
25. Deutsch-

Erſtes Tauſend
Dannoch findet Neid an allen
Das jhm nicht wil wol gefallen.

20.
Die Warheit.
ANdre Weiber haͤtten Spot
Wann ſie ſolten nackend gehn:
Warheit aber faͤrbt ſich roth/
Wann ſie ſoll in Kleidern ſtehn.
21.
Eiſen.
Das Eiſen doͤrfft ich mehr/ das Gold viel minder preiſen;
Ohn Eiſen kuͤm̃t nicht Gold/ Gold bleibt auch nicht ohn Eiſen.
22.
Reuterey.
DJe ſchwartze Neuterey war alter Zeit die beſte:
Die beſte Reuterey iſt dieſer Zeit die feſte:
Zwar ware ſie dort ſchwartz von Farben/ nicht von Sinnen:
Zwar iſt ſie hier nicht ſchwartz von auſſen/ doch von jnnen.
23.
Poeten-Goͤtter.
POeten/ die ſollen die Goͤtter nicht nennen
Die Chriſten verlachen/ die Heyden bekennen;
Wird jhnen man Venus vnd Bacchus nur ſchencken/
Sie werden der andren nicht leichte gedencken.
24.
Aertzte vnd Raͤthe.
Ein Artzt/ hilfft tranckem Leib; ein Weiſer/ trancker Zeit/
Der erſt iſt noch zur hand/ der ander iſt gar weit.
25. Deutſch-
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[144/0176] Erſtes Tauſend Dannoch findet Neid an allen Das jhm nicht wil wol gefallen. 20. Die Warheit. ANdre Weiber haͤtten Spot Wann ſie ſolten nackend gehn: Warheit aber faͤrbt ſich roth/ Wann ſie ſoll in Kleidern ſtehn. 21. Eiſen. Das Eiſen doͤrfft ich mehr/ das Gold viel minder preiſen; Ohn Eiſen kuͤm̃t nicht Gold/ Gold bleibt auch nicht ohn Eiſen. 22. Reuterey. DJe ſchwartze Neuterey war alter Zeit die beſte: Die beſte Reuterey iſt dieſer Zeit die feſte: Zwar ware ſie dort ſchwartz von Farben/ nicht von Sinnen: Zwar iſt ſie hier nicht ſchwartz von auſſen/ doch von jnnen. 23. Poeten-Goͤtter. POeten/ die ſollen die Goͤtter nicht nennen Die Chriſten verlachen/ die Heyden bekennen; Wird jhnen man Venus vnd Bacchus nur ſchencken/ Sie werden der andren nicht leichte gedencken. 24. Aertzte vnd Raͤthe. Ein Artzt/ hilfft tranckem Leib; ein Weiſer/ trancker Zeit/ Der erſt iſt noch zur hand/ der ander iſt gar weit. 25. Deutſch-

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/176>, abgerufen am 21.11.2024.