Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite

Achtes Hundert.
Daß nicht ein schlechter Theil/ daß grosser Schatz von jhr
Hat vnter diesen Stein sich wie verborgen hier.
Wofern du redlich bist/ so seuffze daß ein Stein
Soll würdiger als wir diß Gut zu haben seyn.

8.
W-ehe-W.
DJe Ehe heist für sich vnd hinter sich die Ehe/
Dieweil sie niemand trennt/ als nur das bittre Wehe;
Soll W. bey Ehe seyn/ so bringt W. hinten her
Als daß von fornen an/ weit nicht so viel beschwer:
Soll W. bey Ehe seyn/ ists besser man begräbet
Ein from Weib/ als daß die die bös ist/ jmmer lebet.
9.
Mars ein Roßtäuscher.
WAnn ein Pferd Mars ein-wil kauffen/
Fragt er bald obs wol kan lauffen;
Wil er eine Wette wagen?
Nein/ nach sich den Feind her jagen.
10.
Weg deß Lebens.
BEy dem Tag in einer Wolcke/
Jn dem Feuer bey der Nacht/
Gieng Gott herfür Jacobs Volcke/
Biß er in jhr Land sie bracht:
Christus geht für seinem Volcke/
Daß er sie durch heisse Pein/
Daß durch trübe Jammers-Wolcke
Er sie führ in Himmel ein.
11. Mittel
M iiij

Achtes Hundert.
Daß nicht ein ſchlechter Theil/ daß groſſer Schatz von jhr
Hat vnter dieſen Stein ſich wie verborgen hier.
Wofern du redlich biſt/ ſo ſeuffze daß ein Stein
Soll wuͤrdiger als wir diß Gut zu haben ſeyn.

8.
W-ehe-W.
DJe Ehe heiſt fuͤr ſich vnd hinter ſich die Ehe/
Dieweil ſie niemand trennt/ als nur das bittre Wehe;
Soll W. bey Ehe ſeyn/ ſo bringt W. hinten her
Als daß von fornen an/ weit nicht ſo viel beſchwer:
Soll W. bey Ehe ſeyn/ iſts beſſer man begraͤbet
Ein from Weib/ als daß die die boͤs iſt/ jmmer lebet.
9.
Mars ein Roßtaͤuſcher.
WAnn ein Pferd Mars ein-wil kauffen/
Fragt er bald obs wol kan lauffen;
Wil er eine Wette wagen?
Nein/ nach ſich den Feind her jagen.
10.
Weg deß Lebens.
BEy dem Tag in einer Wolcke/
Jn dem Feuer bey der Nacht/
Gieng Gott herfuͤr Jacobs Volcke/
Biß er in jhr Land ſie bracht:
Chriſtus geht fuͤr ſeinem Volcke/
Daß er ſie durch heiſſe Pein/
Daß durch truͤbe Jammers-Wolcke
Er ſie fuͤhr in Himmel ein.
11. Mittel
M iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <lg>
                <pb facs="#f0199" n="165"/>
                <fw place="top" type="header">Achtes Hundert.</fw><lb/>
                <l>Daß nicht ein &#x017F;chlechter Theil/ daß gro&#x017F;&#x017F;er Schatz von jhr</l><lb/>
                <l>Hat vnter die&#x017F;en Stein &#x017F;ich wie verborgen hier.</l><lb/>
                <l>Wofern du redlich bi&#x017F;t/ &#x017F;o &#x017F;euffze daß ein Stein</l><lb/>
                <l>Soll wu&#x0364;rdiger als wir diß Gut zu haben &#x017F;eyn.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">8.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">W-ehe-W.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">D</hi>Je Ehe hei&#x017F;t fu&#x0364;r &#x017F;ich vnd hinter &#x017F;ich die Ehe/</l><lb/>
                <l>Dieweil &#x017F;ie niemand trennt/ als nur das bittre Wehe;</l><lb/>
                <l>Soll W. bey Ehe &#x017F;eyn/ &#x017F;o bringt W. hinten her</l><lb/>
                <l>Als daß von fornen an/ weit nicht &#x017F;o viel be&#x017F;chwer:</l><lb/>
                <l>Soll W. bey Ehe &#x017F;eyn/ i&#x017F;ts be&#x017F;&#x017F;er man begra&#x0364;bet</l><lb/>
                <l>Ein from Weib/ als daß die die bo&#x0364;s i&#x017F;t/ jmmer lebet.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">9.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Mars</hi> ein Roßta&#x0364;u&#x017F;cher.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">W</hi>Ann ein Pferd <hi rendition="#aq">Mars</hi> ein-wil kauffen/</l><lb/>
                <l>Fragt er bald obs wol kan lauffen;</l><lb/>
                <l>Wil er eine Wette wagen?</l><lb/>
                <l>Nein/ nach &#x017F;ich den Feind her jagen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">10.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Weg deß Lebens.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">B</hi>Ey dem Tag in einer Wolcke/</l><lb/>
                <l>Jn dem Feuer bey der Nacht/</l><lb/>
                <l>Gieng Gott herfu&#x0364;r <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Jacobs</hi></hi> Volcke/</l><lb/>
                <l>Biß er in jhr Land &#x017F;ie bracht:</l><lb/>
                <l><hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tus</hi> geht fu&#x0364;r &#x017F;einem Volcke/</l><lb/>
                <l>Daß er &#x017F;ie durch hei&#x017F;&#x017F;e Pein/</l><lb/>
                <l>Daß durch tru&#x0364;be Jammers-Wolcke</l><lb/>
                <l>Er &#x017F;ie fu&#x0364;hr in Himmel ein.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">M iiij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">11. Mittel</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0199] Achtes Hundert. Daß nicht ein ſchlechter Theil/ daß groſſer Schatz von jhr Hat vnter dieſen Stein ſich wie verborgen hier. Wofern du redlich biſt/ ſo ſeuffze daß ein Stein Soll wuͤrdiger als wir diß Gut zu haben ſeyn. 8. W-ehe-W. DJe Ehe heiſt fuͤr ſich vnd hinter ſich die Ehe/ Dieweil ſie niemand trennt/ als nur das bittre Wehe; Soll W. bey Ehe ſeyn/ ſo bringt W. hinten her Als daß von fornen an/ weit nicht ſo viel beſchwer: Soll W. bey Ehe ſeyn/ iſts beſſer man begraͤbet Ein from Weib/ als daß die die boͤs iſt/ jmmer lebet. 9. Mars ein Roßtaͤuſcher. WAnn ein Pferd Mars ein-wil kauffen/ Fragt er bald obs wol kan lauffen; Wil er eine Wette wagen? Nein/ nach ſich den Feind her jagen. 10. Weg deß Lebens. BEy dem Tag in einer Wolcke/ Jn dem Feuer bey der Nacht/ Gieng Gott herfuͤr Jacobs Volcke/ Biß er in jhr Land ſie bracht: Chriſtus geht fuͤr ſeinem Volcke/ Daß er ſie durch heiſſe Pein/ Daß durch truͤbe Jammers-Wolcke Er ſie fuͤhr in Himmel ein. 11. Mittel M iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/199
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/199>, abgerufen am 24.11.2024.