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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Achtes Hundert.
Was sie gab/ das bleibt jhr doch/
Wer es hatte/ sucht es noch.

85.
Graue Haare.
Kein Künstler glaub ich ist/ der schwartzes färbe weiß?
Das Alter kan die Kunst/ färbt schwartze Haare greiß.
86.
Ehrgeitz.
Der Ehren heisse Sucht verlescht vns durch entzünden/
Erleuchtet vns offt so/ daß wir dadurch verschwinden.
87.
Wäscherey.
Der kan bald ein Echo machen/ der nur redet was er wil/
Als er etwa reden möchte/ wird er hören noch so viel.
88.
Bald versagen vnd bald geben.
Wer bald mir was versagt/ der gibt mir dennoch was:
Wer bald mir gibt/ der gibt zweymal/ was er gibt das.
89.
Vollkummene Freundschafft.
Soll Freund schafft feste seyn? Nicht mach sie mit der Zeit;
Mach aber/ bistu klug/ sie mit der Ewigkeit.
90.
An einen Freund.
DEine Tugend/ Redligkeit vnd Kunst/
Macht/ daß ich dir trage treue Gunst:
Deine Tugend/ Redligkeit vnd Kunst
Weiß/ warum du mir trägst treue Gunst.
91. Be-

Achtes Hundert.
Was ſie gab/ das bleibt jhr doch/
Wer es hatte/ ſucht es noch.

85.
Graue Haare.
Kein Kuͤnſtler glaub ich iſt/ der ſchwartzes faͤrbe weiß?
Das Alter kan die Kunſt/ faͤrbt ſchwartze Haare greiß.
86.
Ehrgeitz.
Der Ehren heiſſe Sucht verleſcht vns durch entzuͤnden/
Erleuchtet vns offt ſo/ daß wir dadurch verſchwinden.
87.
Waͤſcherey.
Der kan bald ein Echo machen/ der nur redet was er wil/
Als er etwa reden moͤchte/ wird er hoͤren noch ſo viel.
88.
Bald verſagen vnd bald geben.
Wer bald mir was verſagt/ der gibt mir dennoch was:
Wer bald mir gibt/ der gibt zweymal/ was er gibt das.
89.
Vollkummene Freundſchafft.
Soll Freund ſchafft feſte ſeyn? Nicht mach ſie mit der Zeit;
Mach aber/ biſtu klug/ ſie mit der Ewigkeit.
90.
An einen Freund.
DEine Tugend/ Redligkeit vnd Kunſt/
Macht/ daß ich dir trage treue Gunſt:
Deine Tugend/ Redligkeit vnd Kunſt
Weiß/ warum du mir traͤgſt treue Gunſt.
91. Be-
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[187/0221] Achtes Hundert. Was ſie gab/ das bleibt jhr doch/ Wer es hatte/ ſucht es noch. 85. Graue Haare. Kein Kuͤnſtler glaub ich iſt/ der ſchwartzes faͤrbe weiß? Das Alter kan die Kunſt/ faͤrbt ſchwartze Haare greiß. 86. Ehrgeitz. Der Ehren heiſſe Sucht verleſcht vns durch entzuͤnden/ Erleuchtet vns offt ſo/ daß wir dadurch verſchwinden. 87. Waͤſcherey. Der kan bald ein Echo machen/ der nur redet was er wil/ Als er etwa reden moͤchte/ wird er hoͤren noch ſo viel. 88. Bald verſagen vnd bald geben. Wer bald mir was verſagt/ der gibt mir dennoch was: Wer bald mir gibt/ der gibt zweymal/ was er gibt das. 89. Vollkummene Freundſchafft. Soll Freund ſchafft feſte ſeyn? Nicht mach ſie mit der Zeit; Mach aber/ biſtu klug/ ſie mit der Ewigkeit. 90. An einen Freund. DEine Tugend/ Redligkeit vnd Kunſt/ Macht/ daß ich dir trage treue Gunſt: Deine Tugend/ Redligkeit vnd Kunſt Weiß/ warum du mir traͤgſt treue Gunſt. 91. Be-

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/221>, abgerufen am 21.11.2024.