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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Tausend
1.
Fremde Hülffe.
WAs fremde Hülffe sey/ das fühlstu/ Land/ allhier;
Die Hülffe halff jhr selbst/ das fremde ließ man dir.
2.
Grabmal einer redlichen Frauen.
FRemder/ wilstu Nachricht haben/
Wer für dir hier liegt begraben?
Ach! ein Schatz/ den Sterbligkeit
Mir vergunte kurtze Zeit.
Eine Perle/ von der Tugend:
Eine Rose/ von der Jugend:
Gold/ von vngefälschter Trew:
Purpur/ von der Scham vnd Schew:
Ein Christall/ von recht Beginnen:
Ein Smaragd/ von keuschen Sinnen:
Ein Rubin/ von Ehe-Gunst:
Ein Opal/ von Hause-Kunst:
Eine klare Weiber-Sonne;
Eine reiche Mannes-Wonne;
Ein verwahrter Wirthschaffts-Zaun;
Jn Gefahr ein Wol-Vertraun;
Eine Hand im Nahrungs-Fleisse;
Eine Lufft im Sorgen-Schweisse;
Zucker/ in der bittren Zeit;
Artzney/ wider Harm vnd Leid;
Freundschafft/ in den höchsten Nöthen;
Beystand/ gar biß an das tödten.
Lieber Leser! O wie viel!
Mehr als ich bekennen wil/
Hat
Erſtes Tauſend
1.
Fremde Huͤlffe.
WAs fremde Huͤlffe ſey/ das fuͤhlſtu/ Land/ allhier;
Die Huͤlffe halff jhr ſelbſt/ das fremde ließ man dir.
2.
Grabmal einer redlichen Frauen.
FRemder/ wilſtu Nachricht haben/
Wer fuͤr dir hier liegt begraben?
Ach! ein Schatz/ den Sterbligkeit
Mir vergunte kurtze Zeit.
Eine Perle/ von der Tugend:
Eine Roſe/ von der Jugend:
Gold/ von vngefaͤlſchter Trew:
Purpur/ von der Scham vnd Schew:
Ein Chriſtall/ von recht Beginnen:
Ein Smaragd/ von keuſchen Sinnen:
Ein Rubin/ von Ehe-Gunſt:
Ein Opal/ von Hauſe-Kunſt:
Eine klare Weiber-Sonne;
Eine reiche Mannes-Wonne;
Ein verwahrter Wirthſchaffts-Zaun;
Jn Gefahr ein Wol-Vertraun;
Eine Hand im Nahrungs-Fleiſſe;
Eine Lufft im Sorgen-Schweiſſe;
Zucker/ in der bittren Zeit;
Artzney/ wider Harm vnd Leid;
Freundſchafft/ in den hoͤchſten Noͤthen;
Beyſtand/ gar biß an das toͤdten.
Lieber Leſer! O wie viel!
Mehr als ich bekennen wil/
Hat
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[218/0252] Erſtes Tauſend 1. Fremde Huͤlffe. WAs fremde Huͤlffe ſey/ das fuͤhlſtu/ Land/ allhier; Die Huͤlffe halff jhr ſelbſt/ das fremde ließ man dir. 2. Grabmal einer redlichen Frauen. FRemder/ wilſtu Nachricht haben/ Wer fuͤr dir hier liegt begraben? Ach! ein Schatz/ den Sterbligkeit Mir vergunte kurtze Zeit. Eine Perle/ von der Tugend: Eine Roſe/ von der Jugend: Gold/ von vngefaͤlſchter Trew: Purpur/ von der Scham vnd Schew: Ein Chriſtall/ von recht Beginnen: Ein Smaragd/ von keuſchen Sinnen: Ein Rubin/ von Ehe-Gunſt: Ein Opal/ von Hauſe-Kunſt: Eine klare Weiber-Sonne; Eine reiche Mannes-Wonne; Ein verwahrter Wirthſchaffts-Zaun; Jn Gefahr ein Wol-Vertraun; Eine Hand im Nahrungs-Fleiſſe; Eine Lufft im Sorgen-Schweiſſe; Zucker/ in der bittren Zeit; Artzney/ wider Harm vnd Leid; Freundſchafft/ in den hoͤchſten Noͤthen; Beyſtand/ gar biß an das toͤdten. Lieber Leſer! O wie viel! Mehr als ich bekennen wil/ Hat

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/252>, abgerufen am 22.11.2024.