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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Andres Tausend
22.
Der Welt Widerthon.
WAs ists worauff jhr Ziel gesetzt hat alle Welt?
Befrag ein Echo drum; was sagt sie? Höre! Geld.
Was ist dann wol das Geld/ das solche Liebe stifft?
Geh frag ein Echo drum/ was sagt sie? Höre! Gifft.
Ach ja! wer diese Gifft nimmt vn besunnen ein/
Wird ehstes Seelen-arm vnd Sinnen-lose seyn.
23.
Deß Menschen Alter.
EJn Kind; vergist sich selbst: Ein Knabe; kennt sich nicht:
Ein Jüngling; acht sich schlecht: Ein Mann; hat jmmer
Pflicht:
Ein Alter; nimmt Verdruß: Ein Greiß; wird wieder Kind:
Was meinstu/ daß doch diß für Herrligkeiten sind?
24.
Ein versoffen Weib.
Ein Weib das gerne trinckt/ speyt vnversehens auß
Jhr Ehr/ jhr gut Gerücht/ auch endlich Haab vnd Haus.
25.
Auff Cornutum.
COrnutus vnd sein Freund/ bestehn auff einem Willen/
So/ daß die wahre Pflicht der Freundschafft sie ervöllen
Ob jener liebt sein Weib/ liebt dieser die nicht minder
Ob jener etwa denckt/ denckt dieser auch auff Kinder.
26.
Von der Frucht-bringenden vnd Frucht-
tilgenden Gesellschafft.
FRucht-tilgende Gesellschafft/ hat viel bißher vernichtet:
Frucht-bringende Gesellschafft/ hat viel bißher verrichtet:
Frucht-tilgende Gesellschafft/ nam Deutschland manche Zier/
Frucht-bringende Gesellschafft/ gab derer viel herfür:
Frucht-
Andres Tauſend
22.
Der Welt Widerthon.
WAs iſts worauff jhr Ziel geſetzt hat alle Welt?
Befrag ein Echo drum; was ſagt ſie? Hoͤre! Geld.
Was iſt dann wol das Geld/ das ſolche Liebe ſtifft?
Geh frag ein Echo drum/ was ſagt ſie? Hoͤre! Gifft.
Ach ja! wer dieſe Gifft nim̃t vn beſunnen ein/
Wird ehſtes Seelen-arm vnd Sinnen-loſe ſeyn.
23.
Deß Menſchen Alter.
EJn Kind; vergiſt ſich ſelbſt: Ein Knabe; kennt ſich nicht:
Ein Juͤngling; acht ſich ſchlecht: Ein Mann; hat jmmer
Pflicht:
Ein Alter; nim̃t Verdruß: Ein Greiß; wird wieder Kind:
Was meinſtu/ daß doch diß fuͤr Herꝛligkeiten ſind?
24.
Ein verſoffen Weib.
Ein Weib das gerne trinckt/ ſpeyt vnverſehens auß
Jhr Ehr/ jhr gut Geruͤcht/ auch endlich Haab vnd Haus.
25.
Auff Cornutum.
COrnutus vnd ſein Freund/ beſtehn auff einem Willen/
So/ daß die wahre Pflicht der Freundſchafft ſie ervoͤllen
Ob jener liebt ſein Weib/ liebt dieſer die nicht minder
Ob jener etwa denckt/ denckt dieſer auch auff Kinder.
26.
Von der Frucht-bringenden vnd Frucht-
tilgenden Geſellſchafft.
FRucht-tilgende Geſellſchafft/ hat viel bißher vernichtet:
Frucht-bringende Geſellſchafft/ hat viel bißher verrichtet:
Frucht-tilgende Geſellſchafft/ nam Deutſchland manche Zier/
Frucht-bringende Geſellſchafft/ gab derer viel herfuͤr:
Frucht-
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[34/0306] Andres Tauſend 22. Der Welt Widerthon. WAs iſts worauff jhr Ziel geſetzt hat alle Welt? Befrag ein Echo drum; was ſagt ſie? Hoͤre! Geld. Was iſt dann wol das Geld/ das ſolche Liebe ſtifft? Geh frag ein Echo drum/ was ſagt ſie? Hoͤre! Gifft. Ach ja! wer dieſe Gifft nim̃t vn beſunnen ein/ Wird ehſtes Seelen-arm vnd Sinnen-loſe ſeyn. 23. Deß Menſchen Alter. EJn Kind; vergiſt ſich ſelbſt: Ein Knabe; kennt ſich nicht: Ein Juͤngling; acht ſich ſchlecht: Ein Mann; hat jmmer Pflicht: Ein Alter; nim̃t Verdruß: Ein Greiß; wird wieder Kind: Was meinſtu/ daß doch diß fuͤr Herꝛligkeiten ſind? 24. Ein verſoffen Weib. Ein Weib das gerne trinckt/ ſpeyt vnverſehens auß Jhr Ehr/ jhr gut Geruͤcht/ auch endlich Haab vnd Haus. 25. Auff Cornutum. COrnutus vnd ſein Freund/ beſtehn auff einem Willen/ So/ daß die wahre Pflicht der Freundſchafft ſie ervoͤllen Ob jener liebt ſein Weib/ liebt dieſer die nicht minder Ob jener etwa denckt/ denckt dieſer auch auff Kinder. 26. Von der Frucht-bringenden vnd Frucht- tilgenden Geſellſchafft. FRucht-tilgende Geſellſchafft/ hat viel bißher vernichtet: Frucht-bringende Geſellſchafft/ hat viel bißher verrichtet: Frucht-tilgende Geſellſchafft/ nam Deutſchland manche Zier/ Frucht-bringende Geſellſchafft/ gab derer viel herfuͤr: Frucht-

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/306>, abgerufen am 22.11.2024.