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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Andres Hundert.
84.
Bosheit.
Die Bosheit die für sich/ in keinem Wesen steht/
Befleist sich/ daß sie stets auff etwas gutes geht.
85.
Friede auff den Frühling.
Man verhofft deß Friedens Lust mit der nechsten Frühlings-Lust;
O daß wo nicht kumme drein etwa noch ein Mäyen-Frost.
86.
Der Oßnabrugische Friede.
Den Oßnabrug gebar der Fried/ ist wie ein Beer
Zu Nürnberg formt man jhn vnd kehrt jhn hin vnd her.
87.
Der Deutsche Friede.
WAs kostet vnser Fried? O wie viel Zeit vnd Jahre!
Was kostet vnser Fried? O wie viel graue Haare!
Was kostet vnser Fried? O wie viel Ströme Blut!
Was kostet vnser Fried? O wie viel Tonnen Gut!
Ergetzt er auch dafür vnd lohnt so viel veröden?
Ja; wem? Frag Echo drumm; wem meint sie wol? [Echo.]
den Schweden.
88.
Der Leute Gesundheit/ der Aertzte
Kranckheit.
Wem ich ein gesundes Jahr wüntsche/ weiß mir jeder Danck;
Nur der Doctor wil nicht dran/ andrer frisch das ist sein
kranck.
89.
Das Mittel.
WAnn das beste nicht zu haben/ neme man für gut das gute/
Auch für lieb/ ist nicht ein tapffrer/ dennoch mit deut fro-
men Mute:
Wem
D d ij
Andres Hundert.
84.
Bosheit.
Die Bosheit die fuͤr ſich/ in keinem Weſen ſteht/
Befleiſt ſich/ daß ſie ſtets auff etwas gutes geht.
85.
Friede auff den Fruͤhling.
Man verhofft deß Friedens Luſt mit der nechſten Fruͤhlings-Luſt;
O daß wo nicht kumme drein etwa noch ein Maͤyen-Froſt.
86.
Der Oßnabrugiſche Friede.
Den Oßnabrug gebar der Fried/ iſt wie ein Beer
Zu Nuͤrnberg formt man jhn vnd kehrt jhn hin vnd her.
87.
Der Deutſche Friede.
WAs koſtet vnſer Fried? O wie viel Zeit vnd Jahre!
Was koſtet vnſer Fried? O wie viel graue Haare!
Was koſtet vnſer Fried? O wie viel Stroͤme Blut!
Was koſtet vnſer Fried? O wie viel Tonnen Gut!
Ergetzt er auch dafuͤr vnd lohnt ſo viel veroͤden?
Ja; wem? Frag Echo drum̃; wem meint ſie wol? [Echo.]
den Schweden.
88.
Der Leute Geſundheit/ der Aertzte
Kranckheit.
Wem ich ein geſundes Jahr wuͤntſche/ weiß mir jeder Danck;
Nur der Doctor wil nicht dran/ andrer friſch das iſt ſein
kranck.
89.
Das Mittel.
WAnn das beſte nicht zu haben/ neme man fuͤr gut das gute/
Auch fuͤr lieb/ iſt nicht ein tapffrer/ dennoch mit deut fro-
men Mute:
Wem
D d ij
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[51/0323] Andres Hundert. 84. Bosheit. Die Bosheit die fuͤr ſich/ in keinem Weſen ſteht/ Befleiſt ſich/ daß ſie ſtets auff etwas gutes geht. 85. Friede auff den Fruͤhling. Man verhofft deß Friedens Luſt mit der nechſten Fruͤhlings-Luſt; O daß wo nicht kumme drein etwa noch ein Maͤyen-Froſt. 86. Der Oßnabrugiſche Friede. Den Oßnabrug gebar der Fried/ iſt wie ein Beer Zu Nuͤrnberg formt man jhn vnd kehrt jhn hin vnd her. 87. Der Deutſche Friede. WAs koſtet vnſer Fried? O wie viel Zeit vnd Jahre! Was koſtet vnſer Fried? O wie viel graue Haare! Was koſtet vnſer Fried? O wie viel Stroͤme Blut! Was koſtet vnſer Fried? O wie viel Tonnen Gut! Ergetzt er auch dafuͤr vnd lohnt ſo viel veroͤden? Ja; wem? Frag Echo drum̃; wem meint ſie wol? [Echo.] den Schweden. 88. Der Leute Geſundheit/ der Aertzte Kranckheit. Wem ich ein geſundes Jahr wuͤntſche/ weiß mir jeder Danck; Nur der Doctor wil nicht dran/ andrer friſch das iſt ſein kranck. 89. Das Mittel. WAnn das beſte nicht zu haben/ neme man fuͤr gut das gute/ Auch fuͤr lieb/ iſt nicht ein tapffrer/ dennoch mit deut fro- men Mute: Wem D d ij

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/323>, abgerufen am 22.11.2024.