Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Andres Hundert. 96. Gewaltsame Herrschafft. Wer durch Eisen wird ein Herr/ muß sich an das Eisen halten/ Sonsten wird das Eisen selbst jhn nicht leichtlich lassen alten. 97. Auff Fuscum. BEy sieden/ kochen/ braten Wirbt Fuscus jhm Soldaten; Die Drommel sind die Teller; Bezahlung/ gibt der Keller; Der Krieg ist/ schmeicheln/ schmausen/ Schmarotzen/ Bübeln/ mausen. 98. Aufferstehung der Todten. Wer nicht glaubt das Aufferstehn/ dem ist ferner wol erlaubt Daß er glaube was er wil/ wann er auch gleich nichts nicht glaubt. 99. Reichthum. Viel haben/ nicht; nicht viel bedürffen/ machet Reich Was ists/ was ich nicht darff/ wann ichs nicht habe gleich? 100. Zuwachs der Diebe. Diebe/ die der Krieg gesäet/ läst der Friede reichlich finden: Und der Hencker meit sie abe/ wird in Hanff die Garben binden. Andres Hundert. 96. Gewaltſame Herꝛſchafft. Wer durch Eiſen wird ein Herꝛ/ muß ſich an das Eiſen halten/ Sonſten wird das Eiſen ſelbſt jhn nicht leichtlich laſſen alten. 97. Auff Fuſcum. BEy ſieden/ kochen/ braten Wirbt Fuſcus jhm Soldaten; Die Drommel ſind die Teller; Bezahlung/ gibt der Keller; Der Krieg iſt/ ſchmeicheln/ ſchmauſen/ Schmarotzen/ Buͤbeln/ mauſen. 98. Aufferſtehung der Todten. Wer nicht glaubt das Aufferſtehn/ dem iſt ferner wol erlaubt Daß er glaube was er wil/ wann er auch gleich nichts nicht glaubt. 99. Reichthum. Viel haben/ nicht; nicht viel beduͤrffen/ machet Reich Was iſts/ was ich nicht darff/ wann ichs nicht habe gleich? 100. Zuwachs der Diebe. Diebe/ die der Krieg geſaͤet/ laͤſt der Friede reichlich finden: Und der Hencker meit ſie abe/ wird in Hanff die Garben binden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0325" n="53"/> <fw place="top" type="header">Andres Hundert.</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">96.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Gewaltſame Herꝛſchafft.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Wer durch Eiſen wird ein Herꝛ/ muß ſich an das Eiſen halten/</l><lb/> <l>Sonſten wird das Eiſen ſelbſt jhn nicht leichtlich laſſen alten.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">97.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Fuſcum.</hi></hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">B</hi>Ey ſieden/ kochen/ braten</l><lb/> <l>Wirbt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Fuſcus</hi></hi> jhm Soldaten;</l><lb/> <l>Die Drommel ſind die Teller;</l><lb/> <l>Bezahlung/ gibt der Keller;</l><lb/> <l>Der Krieg iſt/ ſchmeicheln/ ſchmauſen/</l><lb/> <l>Schmarotzen/ Buͤbeln/ mauſen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">98.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Aufferſtehung der Todten.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Wer nicht glaubt das Aufferſtehn/ dem iſt ferner wol erlaubt</l><lb/> <l>Daß er glaube was er wil/ wann er auch gleich nichts nicht</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">glaubt.</hi> </l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">99.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Reichthum.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Viel haben/ nicht; nicht viel beduͤrffen/ machet Reich</l><lb/> <l>Was iſts/ was ich nicht darff/ wann ichs nicht habe gleich?</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">100.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Zuwachs der Diebe.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Diebe/ die der Krieg geſaͤet/ laͤſt der Friede reichlich finden:</l><lb/> <l>Und der Hencker meit ſie abe/ wird in Hanff die Garben binden.</l> </lg> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [53/0325]
Andres Hundert.
96.
Gewaltſame Herꝛſchafft.
Wer durch Eiſen wird ein Herꝛ/ muß ſich an das Eiſen halten/
Sonſten wird das Eiſen ſelbſt jhn nicht leichtlich laſſen alten.
97.
Auff Fuſcum.
BEy ſieden/ kochen/ braten
Wirbt Fuſcus jhm Soldaten;
Die Drommel ſind die Teller;
Bezahlung/ gibt der Keller;
Der Krieg iſt/ ſchmeicheln/ ſchmauſen/
Schmarotzen/ Buͤbeln/ mauſen.
98.
Aufferſtehung der Todten.
Wer nicht glaubt das Aufferſtehn/ dem iſt ferner wol erlaubt
Daß er glaube was er wil/ wann er auch gleich nichts nicht
glaubt.
99.
Reichthum.
Viel haben/ nicht; nicht viel beduͤrffen/ machet Reich
Was iſts/ was ich nicht darff/ wann ichs nicht habe gleich?
100.
Zuwachs der Diebe.
Diebe/ die der Krieg geſaͤet/ laͤſt der Friede reichlich finden:
Und der Hencker meit ſie abe/ wird in Hanff die Garben binden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |