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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Siebendes Hundert.
Pulster/ ein zu wiegen;
Brillen zu vergnügen;
Fechel/ Wind zu machen;
Mehr noch solche Sachen
Sind bey Hof im Hauffen/
Niemand darff sie kauffen.

6.
Unwissenheit.
Wer nicht viel versteht/ der nicht viel bedenckt;
Wem nicht viel vertraut/ den auch wenig kränckt.
7.
Auff eines guten Freundes Hochzeit.
WAnn Propheten Gottes Willen seinem Volcke sagten an/
Hingen sie gemein ein Zeichen/ vnd ein sondres Merckmal
dran/
Welches offt für läppisch Ding von den sichren ward geschätzet/
Aber Gottes weisen Rath/ endlich klar an Tag gesetzet.
Werther Freund vnd Gottes-Diener/ da der HERR noch
hegte Zorn/
Da vns biß auffs Blut noch riete/ manch vergiffter Krieges-
Sporn/
Da jhr sagtet was Gott hieß/ da jhr wieset wie Gott dräute
Uns zu werffen gar in Staub/ weil niemand die Schläge scheute;
Da war dieses euer Zeichen: Euer eigen Augen-Lust
Hat/ weil so der HERR befohle/ zum Exempel fort gemust.
Aber nun da Gottes Hertz/ durch sich selbsten ist erweichet
Da vns seine Vater-Hand/ wieder Brot/ nicht Steine reichet/
Da der weisse Friedens-Ritter/ schlug die rothe Frevler-Schaar/
Da nun Leben/ Stand vnd Habe/ letzlich wieder vnser war;
So erhebt jhr Gottes Güt vnd bereitet die Gemüter
Daß mit Buß vnd rechtem Sinn/ sie gebrauchen Friedens-
Güter;
Diesem

Siebendes Hundert.
Pulſter/ ein zu wiegen;
Brillen zu vergnuͤgen;
Fechel/ Wind zu machen;
Mehr noch ſolche Sachen
Sind bey Hof im Hauffen/
Niemand darff ſie kauffen.

6.
Unwiſſenheit.
Wer nicht viel verſteht/ der nicht viel bedenckt;
Wem nicht viel vertraut/ den auch wenig kraͤnckt.
7.
Auff eines guten Freundes Hochzeit.
WAnn Propheten Gottes Willen ſeinem Volcke ſagten an/
Hingen ſie gemein ein Zeichen/ vnd ein ſondres Merckmal
dran/
Welches offt fuͤr laͤppiſch Ding von den ſichren ward geſchaͤtzet/
Aber Gottes weiſen Rath/ endlich klar an Tag geſetzet.
Werther Freund vnd Gottes-Diener/ da der HERR noch
hegte Zorn/
Da vns biß auffs Blut noch riete/ manch vergiffter Krieges-
Sporn/
Da jhr ſagtet was Gott hieß/ da jhr wieſet wie Gott draͤute
Uns zu werffen gar in Staub/ weil niemand die Schlaͤge ſcheute;
Da war dieſes euer Zeichen: Euer eigen Augen-Luſt
Hat/ weil ſo der HERR befohle/ zum Exempel fort gemuſt.
Aber nun da Gottes Hertz/ durch ſich ſelbſten iſt erweichet
Da vns ſeine Vater-Hand/ wieder Brot/ nicht Steine reichet/
Da der weiſſe Friedens-Ritter/ ſchlug die rothe Frevler-Schaar/
Da nun Leben/ Stand vnd Habe/ letzlich wieder vnſer war;
So erhebt jhr Gottes Guͤt vnd bereitet die Gemuͤter
Daß mit Buß vnd rechtem Sinn/ ſie gebrauchen Friedens-
Guͤter;
Dieſem
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[141/0415] Siebendes Hundert. Pulſter/ ein zu wiegen; Brillen zu vergnuͤgen; Fechel/ Wind zu machen; Mehr noch ſolche Sachen Sind bey Hof im Hauffen/ Niemand darff ſie kauffen. 6. Unwiſſenheit. Wer nicht viel verſteht/ der nicht viel bedenckt; Wem nicht viel vertraut/ den auch wenig kraͤnckt. 7. Auff eines guten Freundes Hochzeit. WAnn Propheten Gottes Willen ſeinem Volcke ſagten an/ Hingen ſie gemein ein Zeichen/ vnd ein ſondres Merckmal dran/ Welches offt fuͤr laͤppiſch Ding von den ſichren ward geſchaͤtzet/ Aber Gottes weiſen Rath/ endlich klar an Tag geſetzet. Werther Freund vnd Gottes-Diener/ da der HERR noch hegte Zorn/ Da vns biß auffs Blut noch riete/ manch vergiffter Krieges- Sporn/ Da jhr ſagtet was Gott hieß/ da jhr wieſet wie Gott draͤute Uns zu werffen gar in Staub/ weil niemand die Schlaͤge ſcheute; Da war dieſes euer Zeichen: Euer eigen Augen-Luſt Hat/ weil ſo der HERR befohle/ zum Exempel fort gemuſt. Aber nun da Gottes Hertz/ durch ſich ſelbſten iſt erweichet Da vns ſeine Vater-Hand/ wieder Brot/ nicht Steine reichet/ Da der weiſſe Friedens-Ritter/ ſchlug die rothe Frevler-Schaar/ Da nun Leben/ Stand vnd Habe/ letzlich wieder vnſer war; So erhebt jhr Gottes Guͤt vnd bereitet die Gemuͤter Daß mit Buß vnd rechtem Sinn/ ſie gebrauchen Friedens- Guͤter; Dieſem

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/415>, abgerufen am 24.11.2024.