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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Dittes Tausend
80.
Das Urthel Paridis.
DParis nicht recht klug/ im Urtheln sey gewesen
Meint jeder/ der von jhm pflegt hören oder lesen:
Mich dünckt das heute noch/ jhm mancher fiele bey
Wann Helena wie jhm/ so manchem/ stünde frey.
81.
Himmel- vnd Hofe-Leben.
Hofegunst vnd ewig Leben
Wird nicht auß Verdienst gegeben.
82.
An einen Freund.
Du bittest mich auff Morgen/ ich solte seyn dein Gast/
Gut! wann du mich zu gaste nur nicht im Hertzen hast.
83.
Fürsten-Liebe.
GRosse Herren lieben die/ denen sie viel Wolthat gaben/
Lieben selten/ die um Sie sich gleich wol verdienet haben:
Wollen/ daß man Jhre Güte/ solle stets mit Pflicht entfinden/
Wolleu sich für fremdes Gute/ selbst hingegen nicht ver binden.
84.
Fürstliche Persönliche Zusammenkunfft.
GRosse Herren solln sich kennen
Als durch sehen/ mehr durch nennen;
Was das Ohr hat groß gemacht/
Hat das Auge drauff verlacht.
85. Der
Dittes Tauſend
80.
Das Urthel Paridis.
DParis nicht recht klug/ im Urtheln ſey geweſen
Meint jeder/ der von jhm pflegt hoͤren oder leſen:
Mich duͤnckt das heute noch/ jhm mancher fiele bey
Wann Helena wie jhm/ ſo manchem/ ſtuͤnde frey.
81.
Himmel- vnd Hofe-Leben.
Hofegunſt vnd ewig Leben
Wird nicht auß Verdienſt gegeben.
82.
An einen Freund.
Du bitteſt mich auff Morgen/ ich ſolte ſeyn dein Gaſt/
Gut! wann du mich zu gaſte nur nicht im Hertzen haſt.
83.
Fuͤrſten-Liebe.
GRoſſe Herren lieben die/ denen ſie viel Wolthat gaben/
Lieben ſelten/ die um Sie ſich gleich wol verdienet haben:
Wollen/ daß man Jhre Guͤte/ ſolle ſtets mit Pflicht entfinden/
Wolleu ſich fuͤr fremdes Gute/ ſelbſt hingegen nicht ver binden.
84.
Fuͤrſtliche Perſoͤnliche Zuſammenkunfft.
GRoſſe Herren ſolln ſich kennen
Als durch ſehen/ mehr durch nennen;
Was das Ohr hat groß gemacht/
Hat das Auge drauff verlacht.
85. Der
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[36/0564] Dittes Tauſend 80. Das Urthel Paridis. DAß Paris nicht recht klug/ im Urtheln ſey geweſen Meint jeder/ der von jhm pflegt hoͤren oder leſen: Mich duͤnckt das heute noch/ jhm mancher fiele bey Wann Helena wie jhm/ ſo manchem/ ſtuͤnde frey. 81. Himmel- vnd Hofe-Leben. Hofegunſt vnd ewig Leben Wird nicht auß Verdienſt gegeben. 82. An einen Freund. Du bitteſt mich auff Morgen/ ich ſolte ſeyn dein Gaſt/ Gut! wann du mich zu gaſte nur nicht im Hertzen haſt. 83. Fuͤrſten-Liebe. GRoſſe Herren lieben die/ denen ſie viel Wolthat gaben/ Lieben ſelten/ die um Sie ſich gleich wol verdienet haben: Wollen/ daß man Jhre Guͤte/ ſolle ſtets mit Pflicht entfinden/ Wolleu ſich fuͤr fremdes Gute/ ſelbſt hingegen nicht ver binden. 84. Fuͤrſtliche Perſoͤnliche Zuſammenkunfft. GRoſſe Herren ſolln ſich kennen Als durch ſehen/ mehr durch nennen; Was das Ohr hat groß gemacht/ Hat das Auge drauff verlacht. 85. Der

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/564>, abgerufen am 22.11.2024.