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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Drittes Tausend
91.
Auff Picum.
Picus nam die dritte Fraw/ jmmer eine von den Alten;
Wolte/ mein ich ein Spital/ schwerlich einen Ehstand/ halten.
92.
Das wanckende Glücke.
WAndelt Glücke dann die Leute
Daß sie morgen nicht wie heute[?]
Glücke hat es nie gethan
Wann sich wandelt selbst der Mann.
93.
Die Gerechtigkeit.
Das Gerechtigkeit bestehe/ muß man Köpffe dazu haben/
Theils/ die kluge Leute führen: Theils/ der Hencker gibt den
Raben.
94.
Die Welt durchs Wort.
Die Welt ward durch das Wort; die Welt/ ist Gottes Affe/
Das Cavalliers-parol itzt alles/ wil sie/ schäffe.
95.
Die Tugend.
Wo Tugend/ herrscht das Glücke; wo Weißheit/ zwingt die Fälle/
Hat Hochmut kein Gehöre/ hat Unmuth keine Stelle.
96.
Die Hoffnung.
Hoffnung/ ist der Menschen Gauckler/ der vns jmmer Kurtz-
weil macht/
Denn wir hoffen stündlich bessers/ biß wir geben gute Nacht.
97. An
Drittes Tauſend
91.
Auff Picum.
Picus nam die dritte Fraw/ jmmer eine von den Alten;
Wolte/ mein ich ein Spital/ ſchwerlich einen Ehſtand/ halten.
92.
Das wanckende Gluͤcke.
WAndelt Gluͤcke dann die Leute
Daß ſie morgen nicht wie heute[?]
Gluͤcke hat es nie gethan
Wann ſich wandelt ſelbſt der Mann.
93.
Die Gerechtigkeit.
Das Gerechtigkeit beſtehe/ muß man Koͤpffe dazu haben/
Theils/ die kluge Leute fuͤhren: Theils/ der Hencker gibt den
Raben.
94.
Die Welt durchs Wort.
Die Welt ward durch das Wort; die Welt/ iſt Gottes Affe/
Das Cavalliers-parol itzt alles/ wil ſie/ ſchaͤffe.
95.
Die Tugend.
Wo Tugend/ herrſcht das Gluͤcke; wo Weißheit/ zwingt die Faͤlle/
Hat Hochmut kein Gehoͤre/ hat Unmuth keine Stelle.
96.
Die Hoffnung.
Hoffnung/ iſt der Menſchen Gauckler/ der vns jmmer Kurtz-
weil macht/
Denn wir hoffen ſtuͤndlich beſſers/ biß wir geben gute Nacht.
97. An
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[38/0566] Drittes Tauſend 91. Auff Picum. Picus nam die dritte Fraw/ jmmer eine von den Alten; Wolte/ mein ich ein Spital/ ſchwerlich einen Ehſtand/ halten. 92. Das wanckende Gluͤcke. WAndelt Gluͤcke dann die Leute Daß ſie morgen nicht wie heute? Gluͤcke hat es nie gethan Wann ſich wandelt ſelbſt der Mann. 93. Die Gerechtigkeit. Das Gerechtigkeit beſtehe/ muß man Koͤpffe dazu haben/ Theils/ die kluge Leute fuͤhren: Theils/ der Hencker gibt den Raben. 94. Die Welt durchs Wort. Die Welt ward durch das Wort; die Welt/ iſt Gottes Affe/ Das Cavalliers-parol itzt alles/ wil ſie/ ſchaͤffe. 95. Die Tugend. Wo Tugend/ herrſcht das Gluͤcke; wo Weißheit/ zwingt die Faͤlle/ Hat Hochmut kein Gehoͤre/ hat Unmuth keine Stelle. 96. Die Hoffnung. Hoffnung/ iſt der Menſchen Gauckler/ der vns jmmer Kurtz- weil macht/ Denn wir hoffen ſtuͤndlich beſſers/ biß wir geben gute Nacht. 97. An

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/566>, abgerufen am 22.11.2024.