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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Drittes Tausend
1.
Das karge Alter.
ALter hilfft für Thorheit nichts; Alte/ sollen Morgen sterben/
Wollen dennoch Heute noch/ das/ vergraben; diß erwerben.
2.
Die Alten.
Die Welt ist alten Leuten gram/ vnd ehrt sie kaum mit einem
Blicke:
Das macht/ die Alten kummen drauff/ vnd weisen andren jhre
Tücke.
3.
Alter/ versetzt Taler.
Ein Alter liebt die Taler/ ein Junger liebt sie auch:
Nur jener/ zum verstecken; vnd dieser/ zum Gebrauch.
4.
Auff Siccum.
Siccus ist em Todtengräber/ der das Geld mit Erde deckt:
Und sein Sohn der ist ein Künstler/ der die Todten aufferweckt.
5.
Trew/ ohne t/ Rew.
Wer hier nicht/ weil er lebt/ lebt seinem Gotte Trew/
Den hilfft nicht nach dem t. das ist dem Tode/ Rew.
6.
Abfall.
Wer von Ehr vnd Geldes wegen/ Gott vnd Glauben übergeben/
Glaubet schwerlich was von Gotte/ glaubet schwerlich jenes
Leben.
7.
Einbildung.
Wer alle Witz zu haben denckt/ hat eben so/ nicht Witz;
Dann die hat nicht in einen Kopff verleget jhren Sitz.
8. Auff
Drittes Tauſend
1.
Das karge Alter.
ALter hilfft fuͤr Thorheit nichts; Alte/ ſollen Morgen ſterben/
Wollen dennoch Heute noch/ das/ vergraben; diß erwerben.
2.
Die Alten.
Die Welt iſt alten Leuten gram/ vnd ehrt ſie kaum mit einem
Blicke:
Das macht/ die Alten kummen drauff/ vnd weiſen andren jhre
Tuͤcke.
3.
Alter/ verſetzt Taler.
Ein Alter liebt die Taler/ ein Junger liebt ſie auch:
Nur jener/ zum verſtecken; vnd dieſer/ zum Gebrauch.
4.
Auff Siccum.
Siccus iſt em Todtengraͤber/ der das Geld mit Erde deckt:
Und ſein Sohn der iſt ein Kuͤnſtler/ der die Todten aufferweckt.
5.
Trew/ ohne t/ Rew.
Wer hier nicht/ weil er lebt/ lebt ſeinem Gotte Trew/
Den hilfft nicht nach dem t. das iſt dem Tode/ Rew.
6.
Abfall.
Wer von Ehr vnd Geldes wegen/ Gott vnd Glauben uͤbergeben/
Glaubet ſchwerlich was von Gotte/ glaubet ſchwerlich jenes
Leben.
7.
Einbildung.
Wer alle Witz zu haben denckt/ hat eben ſo/ nicht Witz;
Dann die hat nicht in einen Kopff verleget jhren Sitz.
8. Auff
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[40/0570] Drittes Tauſend 1. Das karge Alter. ALter hilfft fuͤr Thorheit nichts; Alte/ ſollen Morgen ſterben/ Wollen dennoch Heute noch/ das/ vergraben; diß erwerben. 2. Die Alten. Die Welt iſt alten Leuten gram/ vnd ehrt ſie kaum mit einem Blicke: Das macht/ die Alten kummen drauff/ vnd weiſen andren jhre Tuͤcke. 3. Alter/ verſetzt Taler. Ein Alter liebt die Taler/ ein Junger liebt ſie auch: Nur jener/ zum verſtecken; vnd dieſer/ zum Gebrauch. 4. Auff Siccum. Siccus iſt em Todtengraͤber/ der das Geld mit Erde deckt: Und ſein Sohn der iſt ein Kuͤnſtler/ der die Todten aufferweckt. 5. Trew/ ohne t/ Rew. Wer hier nicht/ weil er lebt/ lebt ſeinem Gotte Trew/ Den hilfft nicht nach dem t. das iſt dem Tode/ Rew. 6. Abfall. Wer von Ehr vnd Geldes wegen/ Gott vnd Glauben uͤbergeben/ Glaubet ſchwerlich was von Gotte/ glaubet ſchwerlich jenes Leben. 7. Einbildung. Wer alle Witz zu haben denckt/ hat eben ſo/ nicht Witz; Dann die hat nicht in einen Kopff verleget jhren Sitz. 8. Auff

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/570>, abgerufen am 22.11.2024.