Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.brauchen: Nachmals/ daß die einsylbigen wel- A ij
brauchen: Nachmals/ daß die einſylbigen wel- A ij
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brauchen: Nachmals/ daß die einſylbigen
oder einigliedrigen Worte/ welche in der
Deutſchen Sprache faſt das meiſte auß-
machen/ ich bald lang/ bald kurtz geſetzet/
offters in einem Reime/ nicht ſo wol auß
uͤberſehen/ als daß der Beylaut im leſen
vnd reden alsdenn ſo faͤllet/ welcher ohne
dieſes im Reim-ſchreiben faſt die beſte
Richtſchnur iſt. Sonſt/ daß ich die Poeti-
ſchen Lateiniſchen Namen behalten/ auch
wol ſelbſt eigene nach Lateiniſcher Art zu
zeiten erfunden/ geſchiehet darumb: Daß
jene ſchon Buͤrgerſchafft bey den Deut-
ſchen gewonnen vnd gar gelaͤuffig/ meine
Sachen auch ſchwerlich ſo tieff vnter den
gemeinen Poͤfel gerathen werden (ehe
vnter die ſo der Poeterey kuͤndig/) die
neuen deutſchen Namen aber noch etwas
hart/ vngewoͤhnlich ja wol mehr vnver-
ſtaͤndlich als die Lateiniſchen kommen:
Dieſe zur Sache ſich fuͤglicher ſchicken
wollen/ als im Deutſchen/ weil doch jede
Sprache jhre eigene Art vnd Geiſt hat/
wel-
A ij
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