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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Vierdtes Hundert.
Der Tag daran ein Dieb dem Hencker wird befohlen/
Hätt jhn wol nicht gehenckt/ hätt er nur nicht gestolen.

30.
Auff Timonem.
Daß deine Mutter dich neun Monat hat getragen
Jst viel: Jetzt duldet dich niemand nur bey neun Tagen.
31.
Auff Nugilum.
WAnn deine Lügen Hasen wären
Wer wolte jene mehr beschweren?
Die andren Hasen würden los
Dann deine wären mächtig groß.
32.
Glückseligkeit.
MAn sagt mir viel vom Glück/ vnd dessen Seligkeiten/
Und war/ vnd ist/ vnd wird doch keiner aller Zeiten
Der glücklich sey durchauß. Dann ist das Glücke rund?
So steht es morgen nicht als wie es heute stund/
Wo Phoenix etwa wohnt/ wohnt/ glaub ich auch das Glücke
Von dem man nach dem Ohr vnd nichts weiß nach dem Blicke.
Jedoch/ ich weiß den Ort/ wo Glücke macht Bestand/
Den aber niemand kennt/ biß dieser wird verbrant.
33.
Vom Kriege.
MArs, wie es scheint/ hat nur vier Sinnen/
Dieweil er nicht wil fühlen künnen/
Wann er die Welt so gar verheeret/
Daß er sein eignes Fleisch verzehret.
34.
Auff Fanniam.
FAnnia meint: Huren-Leben
Sey jhr mehr als Ehstand eben/
Weil

Vierdtes Hundert.
Der Tag daran ein Dieb dem Hencker wird befohlen/
Haͤtt jhn wol nicht gehenckt/ haͤtt er nur nicht geſtolen.

30.
Auff Timonem.
Daß deine Mutter dich neun Monat hat getragen
Jſt viel: Jetzt duldet dich niemand nur bey neun Tagen.
31.
Auff Nugilum.
WAnn deine Luͤgen Haſen waͤren
Wer wolte jene mehr beſchweren?
Die andren Haſen wuͤrden los
Dann deine waͤren maͤchtig groß.
32.
Gluͤckſeligkeit.
MAn ſagt mir viel vom Gluͤck/ vnd deſſen Seligkeiten/
Und war/ vnd iſt/ vnd wird doch keiner aller Zeiten
Der gluͤcklich ſey durchauß. Dann iſt das Gluͤcke rund?
So ſteht es morgen nicht als wie es heute ſtund/
Wo Phœnix etwa wohnt/ wohnt/ glaub ich auch das Gluͤcke
Von dem man nach dem Ohr vnd nichts weiß nach dem Blicke.
Jedoch/ ich weiß den Ort/ wo Gluͤcke macht Beſtand/
Den aber niemand kennt/ biß dieſer wird verbrant.
33.
Vom Kriege.
MArs, wie es ſcheint/ hat nur vier Sinnen/
Dieweil er nicht wil fuͤhlen kuͤnnen/
Wann er die Welt ſo gar verheeret/
Daß er ſein eignes Fleiſch verzehret.
34.
Auff Fanniam.
FAnnia meint: Huren-Leben
Sey jhr mehr als Ehſtand eben/
Weil
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[81/0097] Vierdtes Hundert. Der Tag daran ein Dieb dem Hencker wird befohlen/ Haͤtt jhn wol nicht gehenckt/ haͤtt er nur nicht geſtolen. 30. Auff Timonem. Daß deine Mutter dich neun Monat hat getragen Jſt viel: Jetzt duldet dich niemand nur bey neun Tagen. 31. Auff Nugilum. WAnn deine Luͤgen Haſen waͤren Wer wolte jene mehr beſchweren? Die andren Haſen wuͤrden los Dann deine waͤren maͤchtig groß. 32. Gluͤckſeligkeit. MAn ſagt mir viel vom Gluͤck/ vnd deſſen Seligkeiten/ Und war/ vnd iſt/ vnd wird doch keiner aller Zeiten Der gluͤcklich ſey durchauß. Dann iſt das Gluͤcke rund? So ſteht es morgen nicht als wie es heute ſtund/ Wo Phœnix etwa wohnt/ wohnt/ glaub ich auch das Gluͤcke Von dem man nach dem Ohr vnd nichts weiß nach dem Blicke. Jedoch/ ich weiß den Ort/ wo Gluͤcke macht Beſtand/ Den aber niemand kennt/ biß dieſer wird verbrant. 33. Vom Kriege. MArs, wie es ſcheint/ hat nur vier Sinnen/ Dieweil er nicht wil fuͤhlen kuͤnnen/ Wann er die Welt ſo gar verheeret/ Daß er ſein eignes Fleiſch verzehret. 34. Auff Fanniam. FAnnia meint: Huren-Leben Sey jhr mehr als Ehſtand eben/ Weil

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/97>, abgerufen am 22.11.2024.