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Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661.

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CLEOPATRA.
775.Wir opffern dir di Demuth unsrer Hertzen.
Weil Weyrauch ja zuvor dein eigen ist.
Jhr irrdisch's Volck/ last di Gedancken stertzen:
Daß man sein Theil hier ungefähr erkiest.
Di Thorheit pflägt das Glücke blind zu nennen.
780.Was opffert ihr der/ di kein Opffer siht/
Der Aber-Witz läst Oel und Ampeln brennen
Der/ derer Thun keinmal nach Gunst geschiht.
Nein nein! geirrt! di Göttin theilt di Gaben
Mit wolbedacht/ meist auch nach Würden auß.
785.Sie hat gewüst/ was ich und | du sol haben/
Eb Sonn' und Mond' umb lief das Sternen-Haus.
Fortun. Kommt loos't/ ihr Götter/ umb di Welt.
Dis Schürtz-Tuch hier verdeckt/ di Helle Stern' und Wellen.
Weil dieser Glücks-Topf in sich hällt.
790.Den Blitz; den Drey-Zancks-Stab/ di Schlüssel zu der Hellen.
Jupit. Glück zu! glück zu! ach Göttin nicht entferne
Mir dein Gesicht! verleihe Glück' und Heil!
Glück zu! glück zu! mein Erbtheil sind di Sterne/
Sehr wol geloos't! hier ist der Donnerkeil.
795.
Neptun. Laß/ Göttin/ nicht mein Hoffnungs-Schiff er-
schellen/
Zeuch nicht von mir der Augen Leit-Stern ab!
Glück zu! glück zu! Mir kommen Meer und Wellen.
Sehr wol geschifft; hier ist der Drey-Zancks-Stab.
Pluto. Wie ungleich ist Saturnus Reich zerstücket!
800.Mir bleibet nichts/ als Radamanthus Stul.
Jedoch nim hin! was das Verhängnüß schicket!
Hier sind di Schlüssel zu der Hellen Pful.
Fortun. Auf auf! betretet Reich und Thron.
Lufft/ Himmel/ Helle/ Meer verlanget euer Licht.
805.Di andern Götter kommen schon
Zu schweren bey dem Styx euch Treue/ Schuld/ und Pflicht.
Apoll. Mart. Beherscher deß Himmels/ und König der
Brüder/
Mercur. Wir legen den Bogen/ den Harnisch/ und Stab
Für
CLEOPATRA.
775.Wir opffern dir di Demuth unſrer Hertzen.
Weil Weyrauch ja zuvor dein eigen iſt.
Jhr irrdiſch’s Volck/ laſt di Gedancken ſtertzen:
Daß man ſein Theil hier ungefaͤhr erkieſt.
Di Thorheit pflaͤgt das Gluͤcke blind zu nennen.
780.Was opffert ihr der/ di kein Opffer ſiht/
Der Aber-Witz laͤſt Oel und Ampeln brennen
Der/ derer Thun keinmal nach Gunſt geſchiht.
Nein nein! geirrt! di Goͤttin theilt di Gaben
Mit wolbedacht/ meiſt auch nach Wuͤrden auß.
785.Sie hat gewuͤſt/ was ich und | du ſol haben/
Eb Sonn’ und Mond’ umb lief das Sternen-Haus.
Fortun. Kom̃t looſ’t/ ihr Goͤtter/ umb di Welt.
Dis Schuͤrtz-Tuch hier verdeckt/ di Helle Stern’ und Wellen.
Weil dieſer Gluͤcks-Topf in ſich haͤllt.
790.Den Blitz; den Drey-Zancks-Stab/ di Schluͤſſel zu der Hellen.
Jupit. Gluͤck zu! gluͤck zu! ach Goͤttin nicht entferne
Mir dein Geſicht! verleihe Gluͤck’ und Heil!
Gluͤck zu! gluͤck zu! mein Erbtheil ſind di Sterne/
Sehr wol gelooſ’t! hier iſt der Donnerkeil.
795.
Neptun. Laß/ Goͤttin/ nicht mein Hoffnungs-Schiff er-
ſchellen/
Zeuch nicht von mir der Augen Leit-Stern ab!
Gluͤck zu! gluͤck zu! Mir kommen Meer und Wellen.
Sehr wol geſchifft; hier iſt der Drey-Zancks-Stab.
Pluto. Wie ungleich iſt Saturnus Reich zerſtuͤcket!
800.Mir bleibet nichts/ als Radamanthus Stul.
Jedoch nim hin! was das Verhaͤngnuͤß ſchicket!
Hier ſind di Schluͤſſel zu der Hellen Pful.
Fortun. Auf auf! betretet Reich und Thron.
Lufft/ Himmel/ Helle/ Meer verlanget euer Licht.
805.Di andern Goͤtter kommen ſchon
Zu ſchweren bey dem Styx euch Treue/ Schuld/ und Pflicht.
Apoll. Mart. Beherſcher deß Himmels/ und Koͤnig der
Bruͤder/
Mercur. Wir legen den Bogen/ den Harniſch/ und Stab
Fuͤr
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[0056] CLEOPATRA. Wir opffern dir di Demuth unſrer Hertzen. Weil Weyrauch ja zuvor dein eigen iſt. Jhr irrdiſch’s Volck/ laſt di Gedancken ſtertzen: Daß man ſein Theil hier ungefaͤhr erkieſt. Di Thorheit pflaͤgt das Gluͤcke blind zu nennen. Was opffert ihr der/ di kein Opffer ſiht/ Der Aber-Witz laͤſt Oel und Ampeln brennen Der/ derer Thun keinmal nach Gunſt geſchiht. Nein nein! geirrt! di Goͤttin theilt di Gaben Mit wolbedacht/ meiſt auch nach Wuͤrden auß. Sie hat gewuͤſt/ was ich und | du ſol haben/ Eb Sonn’ und Mond’ umb lief das Sternen-Haus. Fortun. Kom̃t looſ’t/ ihr Goͤtter/ umb di Welt. Dis Schuͤrtz-Tuch hier verdeckt/ di Helle Stern’ und Wellen. Weil dieſer Gluͤcks-Topf in ſich haͤllt. Den Blitz; den Drey-Zancks-Stab/ di Schluͤſſel zu der Hellen. Jupit. Gluͤck zu! gluͤck zu! ach Goͤttin nicht entferne Mir dein Geſicht! verleihe Gluͤck’ und Heil! Gluͤck zu! gluͤck zu! mein Erbtheil ſind di Sterne/ Sehr wol gelooſ’t! hier iſt der Donnerkeil. Neptun. Laß/ Goͤttin/ nicht mein Hoffnungs-Schiff er- ſchellen/ Zeuch nicht von mir der Augen Leit-Stern ab! Gluͤck zu! gluͤck zu! Mir kommen Meer und Wellen. Sehr wol geſchifft; hier iſt der Drey-Zancks-Stab. Pluto. Wie ungleich iſt Saturnus Reich zerſtuͤcket! Mir bleibet nichts/ als Radamanthus Stul. Jedoch nim hin! was das Verhaͤngnuͤß ſchicket! Hier ſind di Schluͤſſel zu der Hellen Pful. Fortun. Auf auf! betretet Reich und Thron. Lufft/ Himmel/ Helle/ Meer verlanget euer Licht. Di andern Goͤtter kommen ſchon Zu ſchweren bey dem Styx euch Treue/ Schuld/ und Pflicht. Apoll. Mart. Beherſcher deß Himmels/ und Koͤnig der Bruͤder/ Mercur. Wir legen den Bogen/ den Harniſch/ und Stab Fuͤr

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_cleopatra_1661/56>, abgerufen am 23.11.2024.