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Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.

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Siebendes Buch
Feuer verdammet/ aber vom Pöfel mit Gewalt erlöset. Seine und seines Eydams
Domnorichs und Fürsten Darico Entschlüssung vom schlauen Julius Cäser mit ihrem
grossen Verlust hintertrieben. Des Julius und eines Römischen Adlers von den Hel-
vetiern ausgestandene Gefahr/ und darauf erfolgter Friede. Des Julius neue Kriegs-
Flucht wieder die Deutschen und dem Könige Ariovist gethanes hochmüthiges Anmu-
then. Dessen hertzhaffte Antwort vom Römischen Rath wieder Cäsarn selbst gebilli-
get. Beyder Zusammenkunfft und Unterredung. Cäsar bedienet sich wieder den A-
riovist theils der Leuen-Haut/ theils des Fuchsbalges/ so sich endlich mit übelausschla-
gender Verrätherey endiget. Ariovists nebst seiner bey sich habenden Deutschen und
ihres in der Wagenburg gelassenen Frauen-Zimmers bezeigter blutiger Kampff/ und
einiger Ritter dabey empfangener Geschlechts-Nahmen. Der Gefangenen Auswech-
selung und Friede durch den zwischen dem Cherusker Hertzog Aembrich und der Catten
Hertzoge Arabarn entstandenen Krieg befördert. Hertzog Aembrichs vergrösserte
Herrschafft durch Besiegung der Quaden und Unterdrückung der Barden und Euba-
gen Deutschland besorglich. Der Diener mißbrauchte Gewalt ihrem Herrn und Un-
terthanen gefährlich. Des Königs Ariovists vor seinen vertriebenen Vetter Arabar
beym Feld-Herrn Aembrich vergeblich eingelegte Vorbitte. Der beyden Cattischen
Fürsten Roßna und Cimbers dardurch erregter Aufstand und Anfall des Cheruskischen
Gebiets/ welchem Coßibellin der Brit annier Hertzog mit einem mächtigen Heere/ der
Cimbern Hertzog Friadlev mit seinem Beyfall folget. Seine Stürtzung mit dem
Pferd/ und seine vom Donner abgeworffene Geschlechts-Seule eine Vorsagung sei-
ner und dessen Bundsgenossen erfolgten Unglücksfälle. Aembrichs befestigte Macht in
Deutschland. Ausser Landes gehet ein der Deutschen und Belgen Freyheit nachtheiliger
Comet am Cäsar wieder auf. Undanck und Verrätherey bereitet ihm bald da bald dort
einen Sieges-Krantz/ dem Vaterlande aber die Fessel der Dienstbarkeit. Boduognats
des Hertzogs der Belgen tapffer verfochtene und durch erwünschete Friedens-Vor-
schläge behauptete Freyheit/ deren Verlust mehr die eigenen Spaltungen als der Rö-
mer Tugend befördert. Verrätherey sein eigener Hencker am boßhafften Ufo. Neuer
Krieg in Deutschland über der den Druyden eingeräumten grossen Gewalt zwischen
dem Feld-Herrn Aembrich/ dem Hemunderer Hertzoge Brittan/ dem Longobardischen
Fürsten Siegbrand/ dem Svioner Könige und übrigen Bundsgenossen. Aembrichs
und der Seinigen grosse Niederlage. Gothors vielfältige Siege/ Arabars Erholung.
Cäsars hierbey in Gallien gesuchter Vortheil; der Deutschen vernünfftige Warni-
gung erfolget. Eines deutschen Ritters Heldenmäßige Entschlüssung beym erzürnten
Cäsar vor seine Landes-Leute ein Schlacht-Opffer zu werden. Cäsars an zweyen deut-
schen Fürsten vergessenes Völcker-Recht vom Römischen Rath höchst empfunden. Cä-
sar suchet bey den Sicambern dreuende die Ausfolgung der geflüchteten Usipeter und
Teneterer. Sein seltzamer aber unglücklicher Brücken-Bau über die Mosel. Seine
Ehr und Kriegssucht ziehet ihn nach der Deutschen tapffern Wiederstande in das unter
bürgerlichem Kriege seuffzende Britannien. Des Feld-Herrn Aembrichs aus son-
derbarer Staats-Klugheit verworffene Hülffe der mächtigen Römer. Cäsars aus-
gerüstete Kriegs-Flotte von Feind und Wellen/ insonderheit von Bondicea einer Köni-

glichen

Siebendes Buch
Feuer verdammet/ aber vom Poͤfel mit Gewalt erloͤſet. Seine und ſeines Eydams
Domnorichs und Fuͤrſten Darico Entſchluͤſſung vom ſchlauen Julius Caͤſer mit ihrem
groſſen Verluſt hintertrieben. Des Julius und eines Roͤmiſchen Adlers von den Hel-
vetiern ausgeſtandene Gefahr/ und darauf erfolgter Friede. Des Julius neue Kriegs-
Flucht wieder die Deutſchen und dem Koͤnige Arioviſt gethanes hochmuͤthiges Anmu-
then. Deſſen hertzhaffte Antwort vom Roͤmiſchen Rath wieder Caͤſarn ſelbſt gebilli-
get. Beyder Zuſammenkunfft und Unterredung. Caͤſar bedienet ſich wieder den A-
rioviſt theils der Leuen-Haut/ theils des Fuchsbalges/ ſo ſich endlich mit uͤbelausſchla-
gender Verraͤtherey endiget. Arioviſts nebſt ſeiner bey ſich habenden Deutſchen und
ihres in der Wagenburg gelaſſenen Frauen-Zimmers bezeigter blutiger Kampff/ und
einiger Ritter dabey empfangener Geſchlechts-Nahmen. Der Gefangenen Auswech-
ſelung und Friede durch den zwiſchen dem Cherusker Hertzog Aembrich und der Catten
Hertzoge Arabarn entſtandenen Krieg befoͤrdert. Hertzog Aembrichs vergroͤſſerte
Herrſchafft durch Beſiegung der Quaden und Unterdruͤckung der Barden und Euba-
gen Deutſchland beſorglich. Der Diener mißbrauchte Gewalt ihrem Herrn und Un-
terthanen gefaͤhrlich. Des Koͤnigs Arioviſts vor ſeinen vertriebenen Vetter Arabar
beym Feld-Herrn Aembrich vergeblich eingelegte Vorbitte. Der beyden Cattiſchen
Fuͤrſten Roßna und Cimbers dardurch erꝛegter Aufſtand und Anfall des Cheruskiſchen
Gebiets/ welchem Coßibellin der Brit annier Hertzog mit einem maͤchtigen Heere/ der
Cimbern Hertzog Friadlev mit ſeinem Beyfall folget. Seine Stuͤrtzung mit dem
Pferd/ und ſeine vom Donner abgeworffene Geſchlechts-Seule eine Vorſagung ſei-
ner und deſſen Bundsgenoſſen erfolgten Ungluͤcksfaͤlle. Aembrichs befeſtigte Macht in
Deutſchland. Auſſer Landes gehet ein der Deutſchen und Belgen Freyheit nachtheiliger
Comet am Caͤſar wieder auf. Undanck und Verraͤtherey bereitet ihm bald da bald dort
einen Sieges-Krantz/ dem Vaterlande aber die Feſſel der Dienſtbarkeit. Boduognats
des Hertzogs der Belgen tapffer verfochtene und durch erwuͤnſchete Friedens-Vor-
ſchlaͤge behauptete Freyheit/ deren Verluſt mehr die eigenen Spaltungen als der Roͤ-
mer Tugend befoͤrdert. Verraͤtherey ſein eigener Hencker am boßhafften Ufo. Neuer
Krieg in Deutſchland uͤber der den Druyden eingeraͤumten groſſen Gewalt zwiſchen
dem Feld-Herrn Aembrich/ dem Hemunderer Hertzoge Brittan/ dem Longobardiſchen
Fuͤrſten Siegbrand/ dem Svioner Koͤnige und uͤbrigen Bundsgenoſſen. Aembrichs
und der Seinigen groſſe Niederlage. Gothors vielfaͤltige Siege/ Arabars Erholung.
Caͤſars hierbey in Gallien geſuchter Vortheil; der Deutſchen vernuͤnfftige Warni-
gung erfolget. Eines deutſchen Ritters Heldenmaͤßige Entſchluͤſſung beym erzuͤrnten
Caͤſar vor ſeine Landes-Leute ein Schlacht-Opffer zu werden. Caͤſars an zweyen deut-
ſchen Fuͤrſten vergeſſenes Voͤlcker-Recht vom Roͤmiſchen Rath hoͤchſt empfunden. Caͤ-
ſar ſuchet bey den Sicambern dreuende die Ausfolgung der gefluͤchteten Uſipeter und
Teneterer. Sein ſeltzamer aber ungluͤcklicher Bruͤcken-Bau uͤber die Moſel. Seine
Ehr und Kriegsſucht ziehet ihn nach der Deutſchen tapffern Wiederſtande in das unter
buͤrgerlichem Kriege ſeuffzende Britannien. Des Feld-Herrn Aembrichs aus ſon-
derbarer Staats-Klugheit verworffene Huͤlffe der maͤchtigen Roͤmer. Caͤſars aus-
geruͤſtete Kriegs-Flotte von Feind und Wellen/ inſonderheit von Bondicea einer Koͤni-

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[960[962]/1024] Siebendes Buch Feuer verdammet/ aber vom Poͤfel mit Gewalt erloͤſet. Seine und ſeines Eydams Domnorichs und Fuͤrſten Darico Entſchluͤſſung vom ſchlauen Julius Caͤſer mit ihrem groſſen Verluſt hintertrieben. Des Julius und eines Roͤmiſchen Adlers von den Hel- vetiern ausgeſtandene Gefahr/ und darauf erfolgter Friede. Des Julius neue Kriegs- Flucht wieder die Deutſchen und dem Koͤnige Arioviſt gethanes hochmuͤthiges Anmu- then. Deſſen hertzhaffte Antwort vom Roͤmiſchen Rath wieder Caͤſarn ſelbſt gebilli- get. Beyder Zuſammenkunfft und Unterredung. Caͤſar bedienet ſich wieder den A- rioviſt theils der Leuen-Haut/ theils des Fuchsbalges/ ſo ſich endlich mit uͤbelausſchla- gender Verraͤtherey endiget. Arioviſts nebſt ſeiner bey ſich habenden Deutſchen und ihres in der Wagenburg gelaſſenen Frauen-Zimmers bezeigter blutiger Kampff/ und einiger Ritter dabey empfangener Geſchlechts-Nahmen. Der Gefangenen Auswech- ſelung und Friede durch den zwiſchen dem Cherusker Hertzog Aembrich und der Catten Hertzoge Arabarn entſtandenen Krieg befoͤrdert. Hertzog Aembrichs vergroͤſſerte Herrſchafft durch Beſiegung der Quaden und Unterdruͤckung der Barden und Euba- gen Deutſchland beſorglich. Der Diener mißbrauchte Gewalt ihrem Herrn und Un- terthanen gefaͤhrlich. Des Koͤnigs Arioviſts vor ſeinen vertriebenen Vetter Arabar beym Feld-Herrn Aembrich vergeblich eingelegte Vorbitte. Der beyden Cattiſchen Fuͤrſten Roßna und Cimbers dardurch erꝛegter Aufſtand und Anfall des Cheruskiſchen Gebiets/ welchem Coßibellin der Brit annier Hertzog mit einem maͤchtigen Heere/ der Cimbern Hertzog Friadlev mit ſeinem Beyfall folget. Seine Stuͤrtzung mit dem Pferd/ und ſeine vom Donner abgeworffene Geſchlechts-Seule eine Vorſagung ſei- ner und deſſen Bundsgenoſſen erfolgten Ungluͤcksfaͤlle. Aembrichs befeſtigte Macht in Deutſchland. Auſſer Landes gehet ein der Deutſchen und Belgen Freyheit nachtheiliger Comet am Caͤſar wieder auf. Undanck und Verraͤtherey bereitet ihm bald da bald dort einen Sieges-Krantz/ dem Vaterlande aber die Feſſel der Dienſtbarkeit. Boduognats des Hertzogs der Belgen tapffer verfochtene und durch erwuͤnſchete Friedens-Vor- ſchlaͤge behauptete Freyheit/ deren Verluſt mehr die eigenen Spaltungen als der Roͤ- mer Tugend befoͤrdert. Verraͤtherey ſein eigener Hencker am boßhafften Ufo. Neuer Krieg in Deutſchland uͤber der den Druyden eingeraͤumten groſſen Gewalt zwiſchen dem Feld-Herrn Aembrich/ dem Hemunderer Hertzoge Brittan/ dem Longobardiſchen Fuͤrſten Siegbrand/ dem Svioner Koͤnige und uͤbrigen Bundsgenoſſen. Aembrichs und der Seinigen groſſe Niederlage. Gothors vielfaͤltige Siege/ Arabars Erholung. Caͤſars hierbey in Gallien geſuchter Vortheil; der Deutſchen vernuͤnfftige Warni- gung erfolget. Eines deutſchen Ritters Heldenmaͤßige Entſchluͤſſung beym erzuͤrnten Caͤſar vor ſeine Landes-Leute ein Schlacht-Opffer zu werden. Caͤſars an zweyen deut- ſchen Fuͤrſten vergeſſenes Voͤlcker-Recht vom Roͤmiſchen Rath hoͤchſt empfunden. Caͤ- ſar ſuchet bey den Sicambern dreuende die Ausfolgung der gefluͤchteten Uſipeter und Teneterer. Sein ſeltzamer aber ungluͤcklicher Bruͤcken-Bau uͤber die Moſel. Seine Ehr und Kriegsſucht ziehet ihn nach der Deutſchen tapffern Wiederſtande in das unter buͤrgerlichem Kriege ſeuffzende Britannien. Des Feld-Herrn Aembrichs aus ſon- derbarer Staats-Klugheit verworffene Huͤlffe der maͤchtigen Roͤmer. Caͤſars aus- geruͤſtete Kriegs-Flotte von Feind und Wellen/ inſonderheit von Bondicea einer Koͤni- glichen

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689, S. 960[962]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_feldherr01_1689/1024>, abgerufen am 22.11.2024.