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Lohenstein, Daniel Casper von: Ibrahim Sultan. Leipzig, 1673.

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445
Sechierp. Des Sultans Liebe schenckt ihr eine Käyser-Kron'.
Ambre. Mein Haupt prang't von Natur mit güld'nen Kräntzen schon.
Sechierp. Der See' und Syre wird ihr Seid' und Purper schicken.
Ambre. Genung! daß beyde schon Gestalt und Seele schmücken.
Sechierp. Der Sultan/ der sie lieb't/ ist Seid- und Purper-schön.
450
Ambre. Der Schönheit Augenlust heg't Blumen/ die vergeh'n.
Sechierp. Sie steh'n im Frühlinge noch/ und in frischen Blüthen.
Ambre. Ja! wenn auch Scham und Zucht auf solchen Rosen glüth'en.
Sechierp. Was miß't dem Käyser sie für Liebes-Mängel bey?
Ambre. Diß: Daß sein heutig Schatz sein Greuel morgen sey.
455
Sechierp. Er wird dich biß in Tod als Liebes-Göttin ehren.
Ambre. Der Wechsels ist gewohn't/ wird auch bey mir aufhören.
Sechierp. Er bannet wegen dein sonst' all auß seiner Gunst.
Ambre. Was saltzicht von Natur/ versüsset keine Kunst.
Sechierp. Dein allzuscheler Trieb laufft wider das Gesetze.
460
Ambre. Wer schilt? daß frembde Küß' ich mir für Eckel schätze?
Sechierp. Der Fürst hat sattsam Oel zu deiner Ampel noch.
Ambre. Einfält'gen Kindern sind die Reden allzuhoch.
Sechierp. So Kindisch war auch ich. Jtzt kan ich selber lehren.
Ambre. Jch wil was züchtigers in bessern Schulen hören.
465
Sechierp. Sol keine züchtig seyn/ die Fürsten sich verspricht?
Ambre. Sie lieben Geilheit meist/ die Fürsten selber nicht.
Sechierp. Dir eckelt für dem Safft/ der's Paradiß ansüsset.
Ambre. Ach! daß ihr ihn allhier nur unverfälschet liesset!
Sechierp. Was mischet Jbrahim für schlimmen Beysatz ein?
470
Ambre. Sind seine Flammen nicht unfruchtbar Sonnenschein?
Sechierp. Du wirst von dieser Sonn' ein fruchtbar Monde werden.
Ambre. Solch fruchtbar-seyn gebier't den Tod und viel Beschwerden
Sechierp. Sih't eine Mutter nicht an ihren Kindern Lust?
Ambre. Die nicht dem Tode saug't ein Opfer an der Brust.
475
Sechierp. Die in der Wiegen schon Gold/ Sammet/ Purper decket?
Ambre. Mit derer Blutte sich der Herrschende beflecket.
Sechierp. Die Brüder üben mehr so raue Stattsucht nicht.
Ambre. Wie/ daß denn Amurath die Kinder selbst ersticht?
Sechierp. Ließ er den Jbrahim als Bruder nicht beym Leben?
480
Ambre. Der muste/ biß er starb/ in finsterm Kercker schweben.
Sechierp. Der Bruder Achmet that dem Mustasa kein Leid.
Ambre. Des blöden Wahnwitz war des Albern Sicherheit.
Sechierp. Eh er blödsinnig schien/ schwur er ihm hold zu sterben.
Ambre. Doch dem gerückten Pfeil solt' einst sein Blut schon färben.
485
Sechierp. Vom Himmel ward der Schluß durch Zufall ihm verrück't.
Ambre. Er blieb biß Achmet starb/ ein Dervis und bestrückt.
Sechierp. Wie daß er dem/ und nicht dem Oßman ließ die Krone?
Ambre. Durchs Brudern Thorheit sucht er Ansehn seinem Sohne.
Sechierp. Ach! daß in Urtheiln man oft so sehr ferne geh't!
490
Ambre. Wie lang' ist's/ alß so fiel Orcan und Bajazeth?
Sechierp. Wird diß für Bruder Mord des Amuraths geachtet?
Ambre. Die Mutter hat sie ihm aufs Siegsfest abgeschlachtet.
Sechierp. Du wirst als Sultannin der Kinder Schutz-Frau seyn.
Ambre. Die Ohnmacht schleust mich selbst unsichern Schrancken ein.
495
Sechierp. Den Sultanninen muß der Fürst oft selbst nachgeben.
Ambre. Halff Amurath nicht einst wohl hunderten vom Leben?
Sechierp. Jst/ wer im Staube lieg't/ vor's Sultans Herrschafft frey?
Ambre. Der Blitz schläg't Zedern eh'/ als Myrtensträuch entzwey.
Sechierp. Auf dein verstocktes Hertz wird er bald Hagel schneyen.
500
Ambre. Geduld kan Flamm und Eiß/ wie Strausse Stahl/ verdeien.
Sechierp. Trotz gib't der Marter nach/ Witz wehl't für Eisen Gold.
Ambre. Lacht' eine Selavin nicht des Machmets Schwerd und Hold?
Sechierp. Man siht zu Negropont der Närrin Blut noch kleben.
Ambre. Jhr gut gedächtniß sich biß zu den Sternen heben.
505
Sechierp. Dein Wahnwitz wird verschmäh't/ dein Lohn ein Sebel seyn.
Ambre. Mein Engel/ rede mir nicht mehr vergebens ein.
Jch kan/ und wil/ und sol den Jbrahim nicht lieben.
Wilst aber du mein Licht/ mit der Erbarmung üben/
Die dich verlieb't umbhalß't/ ja dir zu Fusse fäll't/
510Die dich fürs Sultans Hertz/ und ihren Engel hält/
Wirstu/ wie du vermagst/ die schwermende Begierde/
Dem Sultan reden auß/ den Schatten meiner Zierde
Vernünfftig bilden für/ so sol die milde Hand
Dir hier stets offen stehn. Nimm diesen Diamant
Jtzt
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Sechierp. Des Sultans Liebe ſchenckt ihr eine Kaͤyſer-Kron’.
Ambre. Mein Haupt prang’t von Natur mit guͤld’nen Kraͤntzen ſchon.
Sechierp. Der See’ und Syre wird ihr Seid’ und Purper ſchicken.
Ambre. Genung! daß beyde ſchon Geſtalt und Seele ſchmuͤcken.
Sechierp. Der Sultan/ der ſie lieb’t/ iſt Seid- und Purper-ſchoͤn.
450
Ambre. Der Schoͤnheit Augenluſt heg’t Blumen/ die vergeh’n.
Sechierp. Sie ſteh’n im Fruͤhlinge noch/ und in friſchen Bluͤthen.
Ambre. Ja! wenn auch Scham und Zucht auf ſolchen Roſen gluͤth’en.
Sechierp. Was miß’t dem Kaͤyſer ſie fuͤr Liebes-Maͤngel bey?
Ambre. Diß: Daß ſein heutig Schatz ſein Greuel morgen ſey.
455
Sechierp. Er wird dich biß in Tod als Liebes-Goͤttin ehren.
Ambre. Der Wechſels iſt gewohn’t/ wird auch bey mir aufhoͤren.
Sechierp. Er bannet wegen dein ſonſt’ all auß ſeiner Gunſt.
Ambre. Was ſaltzicht von Natur/ verſuͤſſet keine Kunſt.
Sechierp. Dein allzuſcheler Trieb laufft wider das Geſetze.
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Ambre. Wer ſchilt? daß frembde Kuͤß’ ich mir fuͤr Eckel ſchaͤtze?
Sechierp. Der Fuͤrſt hat ſattſam Oel zu deiner Ampel noch.
Ambre. Einfaͤlt’gen Kindern ſind die Reden allzuhoch.
Sechierp. So Kindiſch war auch ich. Jtzt kan ich ſelber lehren.
Ambre. Jch wil was zuͤchtigers in beſſern Schulen hoͤren.
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Sechierp. Sol keine zuͤchtig ſeyn/ die Fuͤrſten ſich verſpricht?
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Sechierp. Dir eckelt fuͤr dem Safft/ der’s Paradiß anſuͤſſet.
Ambre. Ach! daß ihr ihn allhier nur unverfaͤlſchet lieſſet!
Sechierp. Was miſchet Jbrahim fuͤr ſchlimmen Beyſatz ein?
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Ambre. Sind ſeine Flammen nicht unfruchtbar Sonnenſchein?
Sechierp. Du wirſt von dieſer Sonn’ ein fruchtbar Monde werden.
Ambre. Solch fruchtbar-ſeyn gebier’t den Tod und viel Beſchwerden
Sechierp. Sih’t eine Mutter nicht an ihren Kindern Luſt?
Ambre. Die nicht dem Tode ſaug’t ein Opfer an der Bruſt.
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Sechierp. Die in der Wiegen ſchon Gold/ Sammet/ Purper decket?
Ambre. Mit derer Blutte ſich der Herrſchende beflecket.
Sechierp. Die Bruͤder uͤben mehr ſo raue Stattſucht nicht.
Ambre. Wie/ daß denn Amurath die Kinder ſelbſt erſticht?
Sechierp. Ließ er den Jbrahim als Bruder nicht beym Leben?
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Ambre. Der muſte/ biß er ſtarb/ in finſterm Kercker ſchweben.
Sechierp. Der Bruder Achmet that dem Muſtaſa kein Leid.
Ambre. Des bloͤden Wahnwitz war des Albern Sicherheit.
Sechierp. Eh er bloͤdſinnig ſchien/ ſchwur er ihm hold zu ſterben.
Ambre. Doch dem geruͤckten Pfeil ſolt’ einſt ſein Blut ſchon faͤrben.
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Sechierp. Vom Himmel ward der Schluß durch Zufall ihm verruͤck’t.
Ambre. Er blieb biß Achmet ſtarb/ ein Dervis und beſtruͤckt.
Sechierp. Wie daß er dem/ und nicht dem Oßman ließ die Krone?
Ambre. Durchs Brudern Thorheit ſucht er Anſehn ſeinem Sohne.
Sechierp. Ach! daß in Urtheiln man oft ſo ſehr ferne geh’t!
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Ambre. Wie lang’ iſt’s/ alß ſo fiel Orcan und Bajazeth?
Sechierp. Wird diß fuͤr Bruder Mord des Amuraths geachtet?
Ambre. Die Mutter hat ſie ihm aufs Siegsfeſt abgeſchlachtet.
Sechierp. Du wirſt als Sultannin der Kinder Schutz-Frau ſeyn.
Ambre. Die Ohnmacht ſchleuſt mich ſelbſt unſichern Schrancken ein.
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Sechierp. Den Sultanninen muß der Fuͤrſt oft ſelbſt nachgeben.
Ambre. Halff Amurath nicht einſt wohl hunderten vom Leben?
Sechierp. Jſt/ wer im Staube lieg’t/ vor’s Sultans Herꝛſchafft frey?
Ambre. Der Blitz ſchlaͤg’t Zedern eh’/ als Myrtenſtraͤuch entzwey.
Sechierp. Auf dein verſtocktes Hertz wird er bald Hagel ſchneyen.
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Ambre. Geduld kan Flamm und Eiß/ wie Strauſſe Stahl/ verdeien.
Sechierp. Trotz gib’t der Marter nach/ Witz wehl’t fuͤr Eiſen Gold.
Ambre. Lacht’ eine Selavin nicht des Machmets Schwerd und Hold?
Sechierp. Man ſiht zu Negropont der Naͤrrin Blut noch kleben.
Ambre. Jhr gut gedaͤchtniß ſich biß zu den Sternen heben.
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Sechierp. Dein Wahnwitz wird verſchmaͤh’t/ dein Lohn ein Sebel ſeyn.
Ambre. Mein Engel/ rede mir nicht mehr vergebens ein.
Jch kan/ und wil/ und ſol den Jbrahim nicht lieben.
Wilſt aber du mein Licht/ mit der Erbarmung uͤben/
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[22/0040] Sechierp. Des Sultans Liebe ſchenckt ihr eine Kaͤyſer-Kron’. Ambre. Mein Haupt prang’t von Natur mit guͤld’nen Kraͤntzen ſchon. Sechierp. Der See’ und Syre wird ihr Seid’ und Purper ſchicken. Ambre. Genung! daß beyde ſchon Geſtalt und Seele ſchmuͤcken. Sechierp. Der Sultan/ der ſie lieb’t/ iſt Seid- und Purper-ſchoͤn. Ambre. Der Schoͤnheit Augenluſt heg’t Blumen/ die vergeh’n. Sechierp. Sie ſteh’n im Fruͤhlinge noch/ und in friſchen Bluͤthen. Ambre. Ja! wenn auch Scham und Zucht auf ſolchen Roſen gluͤth’en. Sechierp. Was miß’t dem Kaͤyſer ſie fuͤr Liebes-Maͤngel bey? Ambre. Diß: Daß ſein heutig Schatz ſein Greuel morgen ſey. Sechierp. Er wird dich biß in Tod als Liebes-Goͤttin ehren. Ambre. Der Wechſels iſt gewohn’t/ wird auch bey mir aufhoͤren. Sechierp. Er bannet wegen dein ſonſt’ all auß ſeiner Gunſt. Ambre. Was ſaltzicht von Natur/ verſuͤſſet keine Kunſt. Sechierp. Dein allzuſcheler Trieb laufft wider das Geſetze. Ambre. Wer ſchilt? daß frembde Kuͤß’ ich mir fuͤr Eckel ſchaͤtze? Sechierp. Der Fuͤrſt hat ſattſam Oel zu deiner Ampel noch. Ambre. Einfaͤlt’gen Kindern ſind die Reden allzuhoch. Sechierp. So Kindiſch war auch ich. Jtzt kan ich ſelber lehren. Ambre. Jch wil was zuͤchtigers in beſſern Schulen hoͤren. Sechierp. Sol keine zuͤchtig ſeyn/ die Fuͤrſten ſich verſpricht? Ambre. Sie lieben Geilheit meiſt/ die Fuͤrſten ſelber nicht. Sechierp. Dir eckelt fuͤr dem Safft/ der’s Paradiß anſuͤſſet. Ambre. Ach! daß ihr ihn allhier nur unverfaͤlſchet lieſſet! Sechierp. Was miſchet Jbrahim fuͤr ſchlimmen Beyſatz ein? Ambre. Sind ſeine Flammen nicht unfruchtbar Sonnenſchein? Sechierp. Du wirſt von dieſer Sonn’ ein fruchtbar Monde werden. Ambre. Solch fruchtbar-ſeyn gebier’t den Tod und viel Beſchwerden Sechierp. Sih’t eine Mutter nicht an ihren Kindern Luſt? Ambre. Die nicht dem Tode ſaug’t ein Opfer an der Bruſt. Sechierp. Die in der Wiegen ſchon Gold/ Sammet/ Purper decket? Ambre. Mit derer Blutte ſich der Herrſchende beflecket. Sechierp. Die Bruͤder uͤben mehr ſo raue Stattſucht nicht. Ambre. Wie/ daß denn Amurath die Kinder ſelbſt erſticht? Sechierp. Ließ er den Jbrahim als Bruder nicht beym Leben? Ambre. Der muſte/ biß er ſtarb/ in finſterm Kercker ſchweben. Sechierp. Der Bruder Achmet that dem Muſtaſa kein Leid. Ambre. Des bloͤden Wahnwitz war des Albern Sicherheit. Sechierp. Eh er bloͤdſinnig ſchien/ ſchwur er ihm hold zu ſterben. Ambre. Doch dem geruͤckten Pfeil ſolt’ einſt ſein Blut ſchon faͤrben. Sechierp. Vom Himmel ward der Schluß durch Zufall ihm verruͤck’t. Ambre. Er blieb biß Achmet ſtarb/ ein Dervis und beſtruͤckt. Sechierp. Wie daß er dem/ und nicht dem Oßman ließ die Krone? Ambre. Durchs Brudern Thorheit ſucht er Anſehn ſeinem Sohne. Sechierp. Ach! daß in Urtheiln man oft ſo ſehr ferne geh’t! Ambre. Wie lang’ iſt’s/ alß ſo fiel Orcan und Bajazeth? Sechierp. Wird diß fuͤr Bruder Mord des Amuraths geachtet? Ambre. Die Mutter hat ſie ihm aufs Siegsfeſt abgeſchlachtet. Sechierp. Du wirſt als Sultannin der Kinder Schutz-Frau ſeyn. Ambre. Die Ohnmacht ſchleuſt mich ſelbſt unſichern Schrancken ein. Sechierp. Den Sultanninen muß der Fuͤrſt oft ſelbſt nachgeben. Ambre. Halff Amurath nicht einſt wohl hunderten vom Leben? Sechierp. Jſt/ wer im Staube lieg’t/ vor’s Sultans Herꝛſchafft frey? Ambre. Der Blitz ſchlaͤg’t Zedern eh’/ als Myrtenſtraͤuch entzwey. Sechierp. Auf dein verſtocktes Hertz wird er bald Hagel ſchneyen. Ambre. Geduld kan Flamm und Eiß/ wie Strauſſe Stahl/ verdeien. Sechierp. Trotz gib’t der Marter nach/ Witz wehl’t fuͤr Eiſen Gold. Ambre. Lacht’ eine Selavin nicht des Machmets Schwerd und Hold? Sechierp. Man ſiht zu Negropont der Naͤrrin Blut noch kleben. Ambre. Jhr gut gedaͤchtniß ſich biß zu den Sternen heben. Sechierp. Dein Wahnwitz wird verſchmaͤh’t/ dein Lohn ein Sebel ſeyn. Ambre. Mein Engel/ rede mir nicht mehr vergebens ein. Jch kan/ und wil/ und ſol den Jbrahim nicht lieben. Wilſt aber du mein Licht/ mit der Erbarmung uͤben/ Die dich verlieb’t umbhalß’t/ ja dir zu Fuſſe faͤll’t/ Die dich fuͤrs Sultans Hertz/ und ihren Engel haͤlt/ Wirſtu/ wie du vermagſt/ die ſchwermende Begierde/ Dem Sultan reden auß/ den Schatten meiner Zierde Vernuͤnfftig bilden fuͤr/ ſo ſol die milde Hand Dir hier ſtets offen ſtehn. Nimm dieſen Diamant Jtzt

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Ibrahim Sultan. Leipzig, 1673, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_ibrahim_1673/40>, abgerufen am 03.12.2024.