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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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Ein anders.
§ 2.
Ein anders.

JN dem Namen der Allerheiligsten Dreyfaltig-
keit bekenne ich armer/ vnd elender Sünder vor
Maria der Mutter Gottes/ meinem heiligen Schutz-
Engel/ vnd andern H. Patronen/ daß ich die Zeit
meines Lebens vnzahlbare Gutthaten von GOtt mei-
nem HErrn empfangen habe/ vnd dero halben Jhme
nicht allein möglichisten Danck sage/ sondern auch
von Hertzen wünsche/ daß er wegen solcher Gutthaten
von allen Geschöpffen in Ewigkeit gelobt/ vnd geprysen
werde.

Zum andern bekenne ich/ daß ich lay der/ GOTT
meinen HERRN/ vnnd seine liebe Heiligen/ wie
nicht weniger auch meinen Neben-Menschen vilfäl-
tig vnd schwerlich verletzt hab/ welches mir darmhertz-
lich layd ist. Bitte derohalben alle vnd jede demü-
tig vmb Verzeyhung/ vnd nimme mir für alles/ was
ich wegen solcher Verletzung schuldig verbleibe/ nach
Möglichkeit meiner Kräfften zu erstatten. Herge-
gen aber verzeyhe ich gleichfahls von gantzem meinem
Hertzen allen vnd jeden/ die mich die gantze Zeit mei-
nes Lebens auff was Weiß immer belaydiget haben/
vnd bitte für sie GOtt den HErrn/ daß er jhnen gleich-
fahls alle gegen mir geübte Ubelthaten barmhertzi-
glich verzeyhen/ vnd letztlich das ewige Leben verleyhen
wolle.

Zum dritten bekenne ich/ daß ich dise mein Kranck-
heit nicht allein für ein sonderbahre Gutthat GOttes
erkenne/ sondern auch berait seye/ die selbe auß Liebe
meines Heylands mit höchster Gedult vnd Starck-

müng-
Ein anders.
§ 2.
Ein anders.

JN dem Namen der Allerheiligſten Dreyfaltig-
keit bekenne ich armer/ vnd elender Sünder vor
Maria der Mutter Gottes/ meinem heiligen Schutz-
Engel/ vnd andern H. Patronen/ daß ich die Zeit
meines Lebens vnzahlbare Gutthaten von GOtt mei-
nem HErꝛn empfangen habe/ vnd dero halben Jhme
nicht allein möglichiſten Danck ſage/ ſondern auch
von Hertzen wünſche/ daß er wegen ſolcher Gutthaten
von allen Geſchöpffen in Ewigkeit gelobt/ vnd gepryſen
werde.

Zum andern bekenne ich/ daß ich lay der/ GOTT
meinen HERRN/ vnnd ſeine liebe Heiligen/ wie
nicht weniger auch meinen Neben-Menſchen vilfäl-
tig vnd ſchwerlich verletzt hab/ welches mir darmhertz-
lich layd iſt. Bitte derohalben alle vnd jede demü-
tig vmb Verzeyhung/ vnd nimme mir für alles/ was
ich wegen ſolcher Verletzung ſchuldig verbleibe/ nach
Möglichkeit meiner Kräfften zu erſtatten. Herge-
gen aber verzeyhe ich gleichfahls von gantzem meinem
Hertzen allen vnd jeden/ die mich die gantze Zeit mei-
nes Lebens auff was Weiß immer belaydiget haben/
vnd bitte für ſie GOtt den HErꝛn/ daß er jhnen gleich-
fahls alle gegen mir geübte Ubelthaten barmhertzi-
glich verzeyhen/ vnd letztlich das ewige Leben verleyhen
wolle.

Zum dritten bekenne ich/ daß ich diſe mein Kranck-
heit nicht allein für ein ſonderbahre Gutthat GOttes
erkenne/ ſondern auch berait ſeye/ die ſelbe auß Liebe
meines Heylands mit höchſter Gedult vnd Starck-

müng-
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[356/0356] Ein anders. § 2. Ein anders. JN dem Namen der Allerheiligſten Dreyfaltig- keit bekenne ich armer/ vnd elender Sünder vor Maria der Mutter Gottes/ meinem heiligen Schutz- Engel/ vnd andern H. Patronen/ daß ich die Zeit meines Lebens vnzahlbare Gutthaten von GOtt mei- nem HErꝛn empfangen habe/ vnd dero halben Jhme nicht allein möglichiſten Danck ſage/ ſondern auch von Hertzen wünſche/ daß er wegen ſolcher Gutthaten von allen Geſchöpffen in Ewigkeit gelobt/ vnd gepryſen werde. Zum andern bekenne ich/ daß ich lay der/ GOTT meinen HERRN/ vnnd ſeine liebe Heiligen/ wie nicht weniger auch meinen Neben-Menſchen vilfäl- tig vnd ſchwerlich verletzt hab/ welches mir darmhertz- lich layd iſt. Bitte derohalben alle vnd jede demü- tig vmb Verzeyhung/ vnd nimme mir für alles/ was ich wegen ſolcher Verletzung ſchuldig verbleibe/ nach Möglichkeit meiner Kräfften zu erſtatten. Herge- gen aber verzeyhe ich gleichfahls von gantzem meinem Hertzen allen vnd jeden/ die mich die gantze Zeit mei- nes Lebens auff was Weiß immer belaydiget haben/ vnd bitte für ſie GOtt den HErꝛn/ daß er jhnen gleich- fahls alle gegen mir geübte Ubelthaten barmhertzi- glich verzeyhen/ vnd letztlich das ewige Leben verleyhen wolle. Zum dritten bekenne ich/ daß ich diſe mein Kranck- heit nicht allein für ein ſonderbahre Gutthat GOttes erkenne/ ſondern auch berait ſeye/ die ſelbe auß Liebe meines Heylands mit höchſter Gedult vnd Starck- müng-

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/356>, abgerufen am 25.11.2024.