Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.Gespräch Zu dsiem Zihl fürwar opffere ich dir mit höch- Weil aber diser mein Schmertzen vnd Ver- jhnen
Geſpräch Zu dſiem Zihl fürwar opffere ich dir mit höch- Weil aber diſer mein Schmertzen vnd Ver- jhnen
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Geſpräch
Zu dſiem Zihl fürwar opffere ich dir mit höch-
ſter Demuth vnd Danckbarkeit auff alle Ver-
dienſt deines H. Lebens/ Leyden vnd Sterben/
auch deiner vnnd aller Heiligen/ ſonderlich deß
H. N. vnnd bitte dich demüthig/ du wolleſt diſe
theils zur ſchuldiger Danckbarkeit wegen oberzehl-
ten Gutthaten auffnemmen/ theils aber auch zu
Gnugthuung für meine vnzahlbare Sünden vnd
Nachläſſigkeiten/ die ich die gantze Zeit meines
Lebens/ ſonderlich in Ubung der Tugend N. be-
gangen hab/ über welche ich alle gleichwie ich
hertzlich Rew vnd Leyd trage/ daß ich dich mein
gütigſten GOtt vnd Heyland ſo offt vnd ſchwär-
lich beleydiget hab/ alſo wolte ich/ daß ich ſo groſ-
ſe Rew erwecken kunte/ als jemalen ein Menſch
erweckt hat/ oder hinfüran erwecken wird/ vnd
verachte mich derowegen nicht allein ſelbſten von
Hertzen/ ſonder halte mich auch würdig/ daß ich
von andern veracht werde/ vnd wünſche/ daß es
von allen Menſchen geſchehe.
Weil aber diſer mein Schmertzen vnd Ver-
achtung gar zu gering iſt/ opffere ich an ſtat deſ-
ſen deiner Majeſtät auff allen den jenigen Schmer-
tzen/ den alle deine Heiligen/ ſonderlich der H.
N. über ſeine Sünd erweckt hat/ vnnd bitte/ du
wolleſt auffs wenigiſt durch diſen verſöhnt/ aller
meiner Sünden Verzeyhung mittheilen/ alle ver-
diente Straff nachlaſſen/ vnd zu diſem Zihl alle
Ablaß/ welche ich heut gewinnen kan/ zukom̃en
laſſen/ gleich wie ich auch völlig verzeyhe allen/
die mich jemals beleydiget haben/ vnd wünſche
jhnen
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