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Lorm, Hieronymus [d. i. Heinrich Landesmann]: Ein adeliges Fräulein. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–49. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Heinrich Landesmann, am 9. August 1821 zu Nikolsburg in Mähren geboren, erhielt, da er schon als Kind sehr kränklich war, bis zu seinem 12ten Jahre Unterricht im Hause seines Vaters, eines angesehenen Wiener Kaufmannes, und mußte dann den Besuch der polytechnischen Schule schon nach einem Jahre wieder aufgeben, da er von einer Lähmung befallen wurde. In seinem 15ten Jahre verlor er das Gehör und zum Theil auch das Sehvermögen, was ihn nicht abhielt, mit verdoppelter Energie, nun ganz auf seine eigenen Studien angewiesen, an seiner geistigen Ausbildung fortzuarbeiten. Er verließ Oesterreich, da er sich mit der Censur und dem Metternich'schen System nicht zu vertragen vermochte, und siedelte 1845 nach Berlin über, wo er seine journalistischen Arbeiten fortsetzte und seine poetischen Erstlinge herausgab. (Wien's Poetische Schwingen und Federn. Leipzig, 1846. -- Das literarische Dachstübchen, 1847. -- Gräfenberger Aquarelle. 1848, Berlin). Im April 1848 kehrte er nach Wien zurück und widmete seine Thätigkeit vornehmlich dem Feuilleton der Wiener Zeitung. Daneben erschienen von novellistischen Arbeiten: Am Kamin. Erzählungen. 2 Bände. (Berlin, 1852.) -- Erzählungen der Heimgekehrten. (Prag, 1858.) -- Intimes Leben. (Prag 1859.) -- Novellen. 2 Bände. (Wien, 1864.) -- Gabriel Selmar, ein Roman (Wien, 1863, 3. Auflage, schon im Jahre 1855 geschrieben und zuerst unter dem Titel: "Ein Zögling des Jahres 1848" veröffentlicht). Außerdem Dramatisches, Lyrisches, Epigrammatisches, in Journalen und bei verschiedenen Verlegern.

Es ist hier nicht unsere Aufgabe, Hieronymus Lorm's dichterische Bestrebungen im Ganzen zu charakterisiren, die Summe Dessen zu ziehen, was er im Kampfe mit einem

Heinrich Landesmann, am 9. August 1821 zu Nikolsburg in Mähren geboren, erhielt, da er schon als Kind sehr kränklich war, bis zu seinem 12ten Jahre Unterricht im Hause seines Vaters, eines angesehenen Wiener Kaufmannes, und mußte dann den Besuch der polytechnischen Schule schon nach einem Jahre wieder aufgeben, da er von einer Lähmung befallen wurde. In seinem 15ten Jahre verlor er das Gehör und zum Theil auch das Sehvermögen, was ihn nicht abhielt, mit verdoppelter Energie, nun ganz auf seine eigenen Studien angewiesen, an seiner geistigen Ausbildung fortzuarbeiten. Er verließ Oesterreich, da er sich mit der Censur und dem Metternich'schen System nicht zu vertragen vermochte, und siedelte 1845 nach Berlin über, wo er seine journalistischen Arbeiten fortsetzte und seine poetischen Erstlinge herausgab. (Wien's Poetische Schwingen und Federn. Leipzig, 1846. — Das literarische Dachstübchen, 1847. — Gräfenberger Aquarelle. 1848, Berlin). Im April 1848 kehrte er nach Wien zurück und widmete seine Thätigkeit vornehmlich dem Feuilleton der Wiener Zeitung. Daneben erschienen von novellistischen Arbeiten: Am Kamin. Erzählungen. 2 Bände. (Berlin, 1852.) — Erzählungen der Heimgekehrten. (Prag, 1858.) — Intimes Leben. (Prag 1859.) — Novellen. 2 Bände. (Wien, 1864.) — Gabriel Selmar, ein Roman (Wien, 1863, 3. Auflage, schon im Jahre 1855 geschrieben und zuerst unter dem Titel: „Ein Zögling des Jahres 1848“ veröffentlicht). Außerdem Dramatisches, Lyrisches, Epigrammatisches, in Journalen und bei verschiedenen Verlegern.

Es ist hier nicht unsere Aufgabe, Hieronymus Lorm's dichterische Bestrebungen im Ganzen zu charakterisiren, die Summe Dessen zu ziehen, was er im Kampfe mit einem

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[0005] Heinrich Landesmann, am 9. August 1821 zu Nikolsburg in Mähren geboren, erhielt, da er schon als Kind sehr kränklich war, bis zu seinem 12ten Jahre Unterricht im Hause seines Vaters, eines angesehenen Wiener Kaufmannes, und mußte dann den Besuch der polytechnischen Schule schon nach einem Jahre wieder aufgeben, da er von einer Lähmung befallen wurde. In seinem 15ten Jahre verlor er das Gehör und zum Theil auch das Sehvermögen, was ihn nicht abhielt, mit verdoppelter Energie, nun ganz auf seine eigenen Studien angewiesen, an seiner geistigen Ausbildung fortzuarbeiten. Er verließ Oesterreich, da er sich mit der Censur und dem Metternich'schen System nicht zu vertragen vermochte, und siedelte 1845 nach Berlin über, wo er seine journalistischen Arbeiten fortsetzte und seine poetischen Erstlinge herausgab. (Wien's Poetische Schwingen und Federn. Leipzig, 1846. — Das literarische Dachstübchen, 1847. — Gräfenberger Aquarelle. 1848, Berlin). Im April 1848 kehrte er nach Wien zurück und widmete seine Thätigkeit vornehmlich dem Feuilleton der Wiener Zeitung. Daneben erschienen von novellistischen Arbeiten: Am Kamin. Erzählungen. 2 Bände. (Berlin, 1852.) — Erzählungen der Heimgekehrten. (Prag, 1858.) — Intimes Leben. (Prag 1859.) — Novellen. 2 Bände. (Wien, 1864.) — Gabriel Selmar, ein Roman (Wien, 1863, 3. Auflage, schon im Jahre 1855 geschrieben und zuerst unter dem Titel: „Ein Zögling des Jahres 1848“ veröffentlicht). Außerdem Dramatisches, Lyrisches, Epigrammatisches, in Journalen und bei verschiedenen Verlegern. Es ist hier nicht unsere Aufgabe, Hieronymus Lorm's dichterische Bestrebungen im Ganzen zu charakterisiren, die Summe Dessen zu ziehen, was er im Kampfe mit einem

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Zitationshilfe: Lorm, Hieronymus [d. i. Heinrich Landesmann]: Ein adeliges Fräulein. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–49. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lorm_fraeulein_1910/5>, abgerufen am 18.04.2024.