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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

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CAP. III. §. 5.
Gebotten Christi; Allerdings ist das die
endliche Frucht aller von der Sünd frey Ge-
machter und GOttes Eigenthum Gewor-
dener, gantz und gar durch und durch gehei-
liget zu werden, damit ihr gantzer Geist samt
der Seel und dem Leib unsträfflich bewahrt
werde auf die Zukunfft unsers HErrn JEsu
Christi, 1. Thess. 5 : 23. Hier halten aber-
malen wenige auß, meist ist man mit einem
Körnlein Saltzes zufrieden; weilen es beißt,
tägliche Absterbung macht Schmertzen, im
Kampff der Sünd biß aufs Blut widerste-
hen, Hebr. 12. So offt sich ein Sünden-
Würmlein regt, das Saltz flugs einreiben,
ist der leichtsinnigen Natur sehr schwer. Ein
nicht genug gesaltzener und dannenher ver-
dorbener Käß, der stinckend und voll Wür-
me, ist nicht wieder zurecht zu bringen, da-
rum ists gut allezeit Saltz bey sich haben.
Marc. 9: 49. dardurch werdet ihr zu kräff-
tigen, schmackhafften Speisen, und ma-
chet euch mit Offenbahrung der Wahrheit
angenehm bey allen Gewissen der Menschen
für GOttes Angesicht, 2. Cor. 4 : 2. also
werden euere Reden und Gespräche nicht
kalt und leer abgehen, ohne nehrende Gna-
de zu geben denen, die da zuhören, sondern
wie das Saltz durchdringt, also werden eue-
re Worte als die Stimm der in euch woh-
nenden und durch euern Mund schallenden

und

CAP. III. §. 5.
Gebotten Chriſti; Allerdings iſt das die
endliche Frucht aller von der Suͤnd frey Ge-
machter und GOttes Eigenthum Gewor-
dener, gantz und gar durch und durch gehei-
liget zu werden, damit ihr gantzer Geiſt ſamt
der Seel und dem Leib unſtraͤfflich bewahrt
werde auf die Zukunfft unſers HErrn JEſu
Chriſti, 1. Theſſ. 5 : 23. Hier halten aber-
malen wenige auß, meiſt iſt man mit einem
Koͤrnlein Saltzes zufrieden; weilen es beißt,
taͤgliche Abſterbung macht Schmertzen, im
Kampff der Suͤnd biß aufs Blut widerſte-
hen, Hebr. 12. So offt ſich ein Suͤnden-
Wuͤrmlein regt, das Saltz flugs einreiben,
iſt der leichtſinnigen Natur ſehr ſchwer. Ein
nicht genug geſaltzener und dannenher ver-
dorbener Kaͤß, der ſtinckend und voll Wuͤr-
me, iſt nicht wieder zurecht zu bringen, da-
rum iſts gut allezeit Saltz bey ſich haben.
Marc. 9: 49. dardurch werdet ihr zu kraͤff-
tigen, ſchmackhafften Speiſen, und ma-
chet euch mit Offenbahrung der Wahrheit
angenehm bey allen Gewiſſen der Menſchen
fuͤr GOttes Angeſicht, 2. Cor. 4 : 2. alſo
werden euere Reden und Geſpraͤche nicht
kalt und leer abgehen, ohne nehrende Gna-
de zu geben denen, die da zuhoͤren, ſondern
wie das Saltz durchdringt, alſo werden eue-
re Worte als die Stimm der in euch woh-
nenden und durch euern Mund ſchallenden

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[75/0143] CAP. III. §. 5. Gebotten Chriſti; Allerdings iſt das die endliche Frucht aller von der Suͤnd frey Ge- machter und GOttes Eigenthum Gewor- dener, gantz und gar durch und durch gehei- liget zu werden, damit ihr gantzer Geiſt ſamt der Seel und dem Leib unſtraͤfflich bewahrt werde auf die Zukunfft unſers HErrn JEſu Chriſti, 1. Theſſ. 5 : 23. Hier halten aber- malen wenige auß, meiſt iſt man mit einem Koͤrnlein Saltzes zufrieden; weilen es beißt, taͤgliche Abſterbung macht Schmertzen, im Kampff der Suͤnd biß aufs Blut widerſte- hen, Hebr. 12. So offt ſich ein Suͤnden- Wuͤrmlein regt, das Saltz flugs einreiben, iſt der leichtſinnigen Natur ſehr ſchwer. Ein nicht genug geſaltzener und dannenher ver- dorbener Kaͤß, der ſtinckend und voll Wuͤr- me, iſt nicht wieder zurecht zu bringen, da- rum iſts gut allezeit Saltz bey ſich haben. Marc. 9: 49. dardurch werdet ihr zu kraͤff- tigen, ſchmackhafften Speiſen, und ma- chet euch mit Offenbahrung der Wahrheit angenehm bey allen Gewiſſen der Menſchen fuͤr GOttes Angeſicht, 2. Cor. 4 : 2. alſo werden euere Reden und Geſpraͤche nicht kalt und leer abgehen, ohne nehrende Gna- de zu geben denen, die da zuhoͤren, ſondern wie das Saltz durchdringt, alſo werden eue- re Worte als die Stimm der in euch woh- nenden und durch euern Mund ſchallenden und

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Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/143>, abgerufen am 21.11.2024.