Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Das Schweitzerische Canaan. ausdauren, der Welt Hohn mit Liebe undGehorsam gegen den HErren leiden, anbey ein gut Gewissen, freudigen Muth und tief- fen Frieden, und GOtt zum Helffer und Beschirmer haben: oder ob du wollest der Sünden Joch tragen, unter des Teuffels Tyranney mit unficherm Gewissen bey fal- scher Hoffnung, Wahn-Glaub und endli- chen Murren, Verzweiflung und Verdamm- niß, nach stets abwechslendem Unmuth und Verdruß deines irrdisch-gesinnten Wan- dels; bedencke fein wohl, was dir am besten und leichtesten seyn werde. Wer in GOttes Namen nicht will/ Der muß zuletzt deß Teuffels Ziel Mit schwerem Gewissen leiden. Lasse dich denn deine Gedancken von der so
Das Schweitzeriſche Canaan. ausdauren, der Welt Hohn mit Liebe undGehorſam gegen den HErren leiden, anbey ein gut Gewiſſen, freudigen Muth und tief- fen Frieden, und GOtt zum Helffer und Beſchirmer haben: oder ob du wolleſt der Suͤnden Joch tragen, unter des Teuffels Tyranney mit unficherm Gewiſſen bey fal- ſcher Hoffnung, Wahn-Glaub und endli- chen Murren, Verzweiflung und Verdam̃- niß, nach ſtets abwechslendem Unmuth und Verdruß deines irrdiſch-geſinnten Wan- dels; bedencke fein wohl, was dir am beſten und leichteſten ſeyn werde. Wer in GOttes Namen nicht will/ Der muß zuletzt deß Teuffels Ziel Mit ſchwerem Gewiſſen leiden. Laſſe dich denn deine Gedancken von der ſo
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Das Schweitzeriſche Canaan.
ausdauren, der Welt Hohn mit Liebe und
Gehorſam gegen den HErren leiden, anbey
ein gut Gewiſſen, freudigen Muth und tief-
fen Frieden, und GOtt zum Helffer und
Beſchirmer haben: oder ob du wolleſt der
Suͤnden Joch tragen, unter des Teuffels
Tyranney mit unficherm Gewiſſen bey fal-
ſcher Hoffnung, Wahn-Glaub und endli-
chen Murren, Verzweiflung und Verdam̃-
niß, nach ſtets abwechslendem Unmuth und
Verdruß deines irrdiſch-geſinnten Wan-
dels; bedencke fein wohl, was dir am beſten
und leichteſten ſeyn werde.
Wer in GOttes Namen nicht will/
Der muß zuletzt deß Teuffels Ziel
Mit ſchwerem Gewiſſen leiden.
Laſſe dich denn deine Gedancken von der
kuͤnfftigen, ewigen Licht-Welt tieff einnem-
men, beſtelle dein Hauß, richte deine Sa-
chen darnach ein, daß dich der Welt-Plun-
der an der taͤglichen Reiſe dahin nicht hinte-
re; wers nur im Glauben an den Namen
JEſu wagen darff, kommt alleweil hin-
durch und gewinnts. Geſetzt es ſeye ein we-
nig muͤhſam alles in GOttes Gegenwart
thun, ſeiner Heiligkeit immer naͤher tretten,
ſich von allem Boͤſen trennen, der Suͤnd ih-
re Begierd unverdroſſen abſchlagen, alle ſei-
ne Abſichten unter die ſcharffe Frage nem-
men, mit gantzer Seelen die Speiſe wircken,
ſo
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